Güssing/Eisenstadt (blms) - Die Frauenberatungsstelle Güssing und der Verein "Frauen für
Frauen Burgenland" feierten am 23. Oktober ihr 25-jähriges Jubiläum. Frauenlandesrätin Astrid
Eisenkopf eröffnete anlässlich des Jubiläums gemeinsam mit Landtagspräsidentin Verena Dunst
und Bürgermeister Vinzenz Knor die Ausstellung in der Frauen-, Mädchen und Familienberatungsstelle. Dabei
werden in Plakatform Frauen gezeigt, die prägende Rollen im Film gespielt haben und spielen. Der Kultur-Nostalgie
und Filmclub Südburgenland mit Obmann Alexander Ganev besitzt über 20.000 Filmplakate. Eine Auswahl der
schönsten und bekanntesten Frauenfilmplakate ist seit der heutigen Eröffnung noch bis 22. November in
der Beratungsstelle Güssing am Marktplatz 9/4 zu sehen.
Landesrätin Astrid Eisenkopf gratulierte zum Viertel Jahrhundert: "Herzlichen Glückwunsch zu diesem
Jubiläum und Anerkennung für die in den 25 Jahren geleistete Arbeit für Frauen und auch für
Kinder und Jugendliche. Ich bin stolz darauf, dass ich als Frauenlandesrätin auch politisch die Verantwortung
für die Frauenberatungsstelle tragen darf. Ich denke, wir leisten zusammen gute Arbeit, Arbeit auf die aufgebaut
werden kann."
Landtagspräsidentin Verena Dunst sagte bei der Eröffnung: "Es geht um Absicherung und auch um die
Rahmenbedingungen, die stimmen müssen. Die Frauenberatungsstelle in Güssing ist ein Teil meines Lebens.
Frauen und Mädchen benötigen eine Beratung vor Ort, ich bin stolz darauf, dass es die Frauenberatungsstelle
in Güssing seit 25 Jahren gibt."
In der Öffentlichkeit werden die Frauenberatungsstellen zumeist in dramatischen Krisensituationen wahrgenommen.
Verzweifelte Frauen in einer Ausnahmesituation, in einer Gewaltsituation, in einer Trennungssituation oder armutsgefährdet.
"Wenngleich juristische, sozialarbeiterische, psychologische und therapeutische Hilfe in schwierigen Situationen
ein wesentlicher Aufgabenbereich der Frauenberatungsstellen ist, so ist es doch nur ein Aspekt, erklärte Landesrätin
Astrid Eisenkopf. Für sie leisten Frauenberatungsstellen wesentlich mehr. Sie sind moderne Servicestellen
geworden und haben wichtige Aufgaben im Bereich der Erwachsenenbildung sowie im Bereich der Arbeitsmarktberatung
übernommen. Sie sind auch Anlaufstelle für Paare und Familien, die Beratung und Unterstützung suchen.
"Eine Besonderheit sehe ich auch am dichten Netz an Frauenberatungseinrichtungen, das einmalig in Österreich
ist. Die Anfahrtswege für Frauen sind dadurch gering. Von großer Bedeutung ist das breite Beratungsspektrum
von Scheidung über Gewalt, psychischen Problemen und Lebenskrisen bis hin zu Armut und sozialen Krisen",
meint die Landesrätin weiters. Bei ihren Besuchen hat sie stets den großen Einsatz der Beraterinnen
erlebt. Eisenkopf sieht die Frauenberatungsstelle als wichtige Anlaufstellen für Frauen und Mädchen.
Die Landesrätin findet die Einrichtungen der Informationsstellen für Frauen- und Mädchengesundheit
in den Frauenberatungsstellen äußerst gelungen. Es gibt aber immer noch Baustellen, für die sie
sich einsetzen möchte. Für Eisenkopf ist die Existenzsicherung von Frauen ein großes Anliegen.
"Da soll ein gesetzlicher Mindestlohn in der Höhe von 1.700 Euro Netto für eine Vollzeitbeschäftigung
erreicht werden. Mit der Erhöhung wird auch der Lohn Frauen mit Teilzeitbeschäftigung steigen",
so Eisenkopf.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist der Frauenlandesrätin ebenfalls sehr wichtig. Immer mehr Frauen
können hinsichtlich der Kinderbetreuung nicht auf familiären Rückhalt bauen. Das im letzten Landtag
beschlossene Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz wird wesentliche Verbesserungen bringen, alleine die Anpassung
der Öffnungszeiten an die tatsächlichen Lebensrealitäten von Frauen. Nicht zuletzt soll die Finanzierung
von Frauenberatungsstellen auf sichere Beine gestellt werden, sodass sie nicht jedes Jahr wieder in Frage gestellt
werden. "Ich führe laufend Gespräche mit den Kolleginnen in den anderen Bundesländern. Es muss
uns gelingen, den Bund ins Boot zu holen", so Eisenkopf abschließend. Das Ziel der Burgenländischen
Landesregierung ist es, nachhaltig die Situation der Frauen und Mädchen, die Hilfe und Unterstützung
benötigen, zu verbessern.
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