LRin Eisenkopf: „Verein ist Kommunikationsdrehscheibe, Netzwerk und Medium der Öffentlichkeitsarbeit
für eine junge und innovative Dorfentwicklung.“
Eisenstadt (blms) - Die Dorfentwicklung spielt im Burgenland eine besondere und wichtige Rolle. Eine der
beiden Säulen der Dorfentwicklung – der Verein „Unser Dorf“ – feiert heuer sein 30-jähriges Bestehen.
Landesrätin Astrid Eisenkopf hielt am 24. Oktober gemeinsam mit Marlene Hrabanek-Bunyai, der Geschäftsführerin
des Vereins, und Wolfgang Wallner, dem Leiter des Referats Dorfentwicklung, Rückschau und präsentierte
zukünftige Projekte. „Der Verein ist Kommunikationsdrehscheibe, Netzwerk und Medium der Öffentlichkeitsarbeit
für eine junge und innovative Dorfentwicklung“, sagte Eisenkopf. Die Dorferneuerung sei im Burgenland laut
Referatsleiter Wallner eine „Erfolgsgeschichte“.
„Das Burgenland ist geprägt von seinen kleinen Einheiten. Mit unseren 171 Gemeinden stehen wir auf der einen
Seite vor großen Herausforderungen. Auf der anderen Seite bringt diese Kleinstrukturiertheit aber auch große
Chancen und Potenziale. Diese gilt es natürlich zu nutzen. Soziale Dorfentwicklung, Nachbarschaftshilfe, flexible
Mobilitätslösungen, gemeindeübergreifende Projekte, Volksgruppen, Traditionen und vieles mehr spielen
auch in unserem täglichen Zusammenleben eine ganz wichtige Rolle. All das macht das Burgenland aus, und genau
hier setzen auch die Dorferneuerung und der Verein ‚Unser Dorf‘ an. Es geht darum, dass in unseren Ortschaften
Entwicklungsschritte gesetzt werden“, erklärte die Landesrätin.
Der Verein „Unser Dorf“ unterstütze die Gemeinden bei ihren Vorhaben, erläuterte Geschäftsführerin
Hrabanek-Bunyai. Die Schwerpunkte der letzten Jahre lagen im Bereich Jugend und Kinder, etwa mit einem Spielplatz-Voting,
aber auch in den Bereichen Zukunft Nahversorgung, regionale Lebensmittel, Öffentlichkeitsarbeit und Nachhaltigkeit.
In den nächsten Jahren werden den Verein schwerpunktmäßig zwei große Projekte beschäftigen:
der „Europäische Dorferneuerungspreis 2020“ unter dem Motto „Lokale Antworten auf globale Herausforderungen“
und das Projekt „Burgenland BeeFit!“, bei dem es sich um eine gezielte bewusstseinsbildende Maßnahme handelt.
Beim „Europäischen Dorferneuerungspreis 2020“ wird das Burgenland erneut ein erfolgreiches Beispiel ins Rennen
schicken. Dazu wird es in den nächsten Monaten einen Auswahlprozess geben, um eine Gemeinde aufgrund ihrer
Ausrichtung und „lokalen Antworten auf globale Herausforderungen“ der Europäischen ARGE vorzuschlagen. Hrabanek-Bunyai
wird offizielle Delegierte des Burgenlandes, um die Interessen und Besonderheiten des Burgenlandes im europäischen
Kontext besser vertreten zu können.
„Burgenland BeeFit!“ als Zeichen für den Erhalt der Artenvielfalt
Das Projekt „Burgenland BeeFit!“ baut auf den Erkenntnissen der letzten Jahre auf und ist somit keine Konkurrenzsituation
zu bestehenden Projekten, Maßnahmen und Initiativen, die im Burgenland bereits gut aufgestellt sind. Vielmehr
gehe es um eine „Status Quo-Erhebung“, sagte Hrabanek-Bunyai: „Das heißt, die erste Arbeit ist es, Bestehendes
und gut Etabliertes zu erfassen, aufzubereiten und kurz und bündig für die Interessierten in einem Nachschlagewerk
zu erfassen. Der Verein ist somit eine Wissensplattform, eine zentrale Drehscheibe für alle Agenden rund um
Biodiversität in Gemeinden, Dörfern und Vereinen.“. Ziel ist es, in den Gemeinden und Dörfern landesweit
ein Zeichen für den Erhalt der Artenvielfalt zu setzen. Dabei werden die Gemeinden tatkräftig vom Verein
als neue Biodiversitätsplattform des Landes unterstützt, begleitet und beraten. Die Projektkosten belaufen
sich laut Eisenkopf auf etwas mehr als 100.000 Euro. Das Projekt wird drei Jahre dauern.
Bei der Dorferneuerung haben sich laut Referatsleiter Wallner bisher 141 burgenländische Gemeinden dazu entschlossen,
auf Basis von umfassenden Dorferneuerungsleitbildern und den darin geplanten Zielen und Visionen wichtige Projekte
für ihre Zukunft umzusetzen. In den vergangenen 30 Jahren wurden knapp 30 Millionen Euro in die burgenländischen
Gemeinden und in die Projekte für die Bürgerinnen und Bürger investiert. Interessierte Gemeinden
können sich im Referat Dorfentwicklung melden. Man sei nicht nur Förderstelle, sondern auch Ansprechpartner,
betonte Wallner: „Die Gemeinden können immer zu uns kommen und werden auch beraten.“
|