Softwarepark Hagenberg wird zum
 Top-Zentrum für IT-Security & Analytics 4.0

 

erstellt am
22. 10. 19
13:00 MEZ

Hagenberg/Linz (lk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz im Landhaus präsentierten Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner gemeinsam mit FH-Prof. PD DI Dr. Michael Affenzeller, dem Wissenschaftlichen Leiter des Softwarepark Hagenberg, und DI Dr. Gerhard Eschelbeck, Visionsprofessor und ehem. Vice President Security Google, am 21. Oktober im Business Campus One im Softwarepark Hagenberg zum Details zum Thema IT-Security & Analytics 4.0.

Mag. Thomas Stelzer, Landeshauptmann: Hagenberg - Innovationsmotor seit 30 Jahren
Ausbildung, Forschung und Unternehmertum eng vernetzt an einem Ort. Das war vor 30 Jahren der Grundgedanke bei der Gründung des Softwareparks Hagenberg (SWPH). Und das ist bis heute der Erfolgsgarant für den längst international bedeutenden Standort. "Der Softwarepark Hagenberg zeigt vor, welch wissenschaftliches und innovatives Potenzial in Oberösterreich vorhanden ist. Bereits vor 30 Jahren haben wir begonnen, Technologie-Geschichte zu schreiben und konsequent weiter zu entwickeln", betont Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer. Das Ziel des Softwareparks war immer, eine lebendige IT-Innovations- und auch Gründerszene zu schaffen. "Um die exzellente Entwicklung des Softwareparks auch künftig zu garantieren, wollen wir die Rahmenbedingungen und grundlegende Ausrichtung des Softwareparks Hagenberg weiter verbessern - für die nächsten erfolgreichen Jahre", unterstreicht Landeshauptmann Stelzer.

Von der Notlösung zum Kompetenzzentrum
Die Gründung vor rund 30 Jahren war anfangs aus der Not geboren: Das RISC-Institut (Research Institute for Symbolic Computation) des Mathematikers Prof. Bruno Buchberger an der Linzer Johannes Kepler Universität platzte aus allen Nähten, der damalige Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck bot dem Wissenschafter das Schloss Hagenberg als Ausweichquartier an. Innerhalb von wenigen Jahren wurde aus einer "Notlösung" ein Kompetenzzentrum, das bis heute auch für internationale Konzerne ein gefragter Partner ist.

Mittlerweile ist der Softwarepark Hagenberg ein Forschungs-, Ausbildungs- und Wirtschaftsstandort, der wesentlich zur Innovationskraft Oberösterreichs beiträgt und sich insbesondere auch durch seine einzigartige Lage im Mühlviertel von anderen ähnlichen Forschungseinrichtungen weltweit abhebt.

Modernste Infrastruktur sowie ein vielfältiges Netzwerk aus erfahrenen Branchenexpert/innen, jungen kreativen Menschen und Studierenden zeichnen den Softwarepark aus. "Vor allem diese Synergie ist ein wesentlicher Teil des Erfolgskonzeptes. Hagenberg ist ein Ort der Kommunikation und Begegnung an dem mehr als 3.000 Menschen arbeiten, forschen, lehren, lernen und leben", so Landeshauptmann Stelzer. Die beeindruckende Bilanz nach 30 Jahren: zehn Forschungsinstitute, 24 Ausbildungs- Programme und mehr als 75 Unternehmen.

Veränderte Rahmenbedingungen
Seit der Gründung des Softwareparks Hagenberg haben sich die Rahmenbedingungen und Motivationsfaktoren von universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Ausbildungsstätten und Unternehmen allerdings verändert:
"In den frühen Phasen waren das Vorhandensein einer attraktiven Infrastruktur sowie das positive Momentum der Gründungsphase entscheidende Faktoren. Heute haben diese Anreize mit neu geschaffenen Infrastrukturen in Linz wie Science Park, Tech Center oder Tabakfabrik Konkurrenz bekommen", so Landeshauptmann Stelzer.

Voraussetzungen für weiteres Wachstum geschaffen
Dem gegenüber steht das immer umfassendere Angebot an IT- Ausbildungsmöglichkeiten im Softwarepark Hagenberg, das nach wie vor Unternehmen nach Hagenberg zieht: "Der enorme Bedarf an Absolventinnen und Absolventen von IT-Studienrichtungen, speziell in einer industriestarken Region wie dem Zentralraum Oberösterreich, motiviert viele Betriebe, sich im Softwarepark anzusiedeln und somit ihren zukünftigen und bestens ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglichst nahe zu sein", erklärt Landeshauptmann Stelzer die ungebrochene Anziehungskraft von Hagenberg.

Unternehmen und Institutionen haben die unbestreitbaren und einzigartigen Standortvorteile erkannt, zu denen natürlich auch die gut funktionierende Infrastruktur mit Büroflächen, Co-Working Spaces und Veranstaltungsräumlichkeiten zählt. Zusätzlich gibt es noch Ausbaumöglichkeiten für Unternehmen und Institutionen mit Campuscharakter. Die daraus resultierende hohe Lebensqualität für die studierenden, forschenden, arbeitenden und wohnenden Menschen ist ein weiterer Vorteil für den Standort und dessen Zukunft.

Markus Achleitner, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat: Neuausrichtung als Top-Zentrum für IT-Security & Analytics 4.0
"Um die Erfolgsgeschichte des Softwareparks Hagenberg fortsetzen zu können, ist es notwendig, Bestehendes zu hinterfragen, Richtungsentscheidungen zu treffen und klare Schwerpunkte zu setzen", ist Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner überzeugt. "Die Konsequenz daraus ist die Neuausrichtung von Hagenberg als international sichtbares Top-Zentrum für IT-Security und Prescriptive Analytics/Analytics 4.0. Dabei sollen sowohl die bestehende wissenschaftliche Kompetenz genutzt und weiter ausgebaut werden, als auch die Expertise von oö. Spitzenunternehmen in diesem Bereich einbezogen werden", erläutert Landesrat Achleitner.

"Die wissenschaftliche Leitung liegt beim renommierten Wissenschafter FH-Prof. Michael Affenzeller, der auch Vizedekan für Forschung und Entwicklung am Campus Hagenberg ist. Zusätzlich wird der langjährige IT-Sicherheitschef von Google, der gebürtige Oberösterreicher Gerhard Eschelbeck, als Visionsprofessor und Botschafter sein Know-how und seine Kontakte für die Neuausrichtung und die internationale Sichtbarkeit von Hagenberg einbringen", unterstreicht Landesrat Achleitner.

Die Neuausrichtung des Softwareparks Hagenberg umfasst mehrere Punkte:

  • Inhaltliche Profilschärfung mit besonderen Schwerpunkten IT- Security/Information Security und Analytics 4.0 (Prescriptive Analytics)
  • Organisatorische Neuaufstellung mit FH-Prof. Michael Affenzeller als Wissenschaftlicher Leiter.
  • Gerhard Eschelbeck als Visionsprofessor und Botschafter für den Softwarepark Hagenberg
  • Neuer Außenauftritt mit neuem Logo
  • Neue Partnerschaftsmodelle für die Kooperation mit der Wirtschaft - Softwarepark Hagenberg als digitales Netzwerk des Standorts Oberösterreich
  • e-Mobilitäts-Konzept

Die Zukunftsstrategie orientiert sich durchaus am bisherigen Erfolgskonzept, bindet jedoch stärker als bisher neue Trends und Entwicklungen im IT-Bereich ein:

  • Die grundsätzliche Positionierung des Softwareparks Hagenberg wird weiterhin beim Thema Software liegen. "Die Synergie von Forschung, Ausbildung und Wirtschaft an einem Ort ist eine Stärke des Standortes: Sie hat nichts von seiner Kraft verloren und bleibt in ihrer Grundkonzeption unangetastet", so Landesrat Achleitner.
  • Stärker als bisher werden künftig klare Schwerpunkte gesetzt. "In diesen Bereichen wollen wir internationale Strahlkraft erreichen - durch Forschung und Innovation, aber vor allem auch durch den raschen Transfer von der Theorie in die Praxis", erklärt der Wirtschafts- und Forschungslandesrat.

Visionsprofessur des internationalen IT-Experten Gerhard Eschelbeck
Gerhard Eschelbeck, bis März 2019 Vice President Security and Privacy Engineering bei Google im Silicon Valley, wird dem Softwarepark Hagenberg als "Visionsprofessor" bei den zwei Leitthemen Information Security bzw. IT-Security sowie Analytics 4.0 (Prescriptive Analytics) zur Verfügung stehen. Eschelbeck wird sich aber auch in die Lehre am Standort Hagenberg, etwa in Form von Fachvorträgen, einbringen.

Der gebürtige Oberösterreicher Eschelbeck, der an der Johannes Kepler Universität Linz studiert hat, wird künftig als Botschafter und Netzwerker für den Softwarepark international aktiv sein. "Regional verwurzelt, international anerkannt und vernetzt und beim Thema IT-Security im Wettbewerb der Weltelite", dafür steht nicht nur Gerhard Eschelbeck, dafür steht auch der Softwarepark Hagenberg.

FH-Prof. Michael Affenzeller neuer wissenschaftlicher Leiter
FH-Prof. PD DI Dr. Michael Affenzeller wird der wissenschaftliche Leiter des Softwareparks Hagenberg. "FH-Prof. Affenzeller wird die Neuausrichtung federführend mitgestalten und den Schulterschluss zwischen FH OÖ Hagenberg und Johannes Kepler Universität weiter forcieren", erklärt Landesrat Achleitner die neue Rolle des wissenschaftlichen Leiters.

Michael Affenzeller ist Professor für Heuristische Optimierung und Maschinelles Lernen an der Fachhochschule OÖ und Leiter des Masterstudiengangs Software Engineering. Er studierte an der JKU Linz technische Mathematik, promovierte und habilitierte im Bereich der Informatik. Michael Affenzellers Dissertation und Habilitation befassen sich mit der Algorithmenentwicklung im Bereich der metaheuristischen Algorithmen. Er baute die Forschungsgruppe HEAL (Heuristic and Evolutionary Algorithms Laboratory) mit derzeit rund 20 Mitarbeiter/innen auf und leitet diese seit ihrer Gründung. Im Rahmen der Forschungsgruppe wurden mehr als 30 Forschungsprojekte initiiert, darunter insgesamt drei Josef-Ressel-Zentren, ein COMET K-Projekt und ein FWF Projekt. Im Bereich der Hochschulverwaltung ist Michael Affenzeller Vizedekan für Forschung und Entwicklung am Campus Hagenberg.

Michael Affenzeller hat mehrere neue algorithmische Varianten im Bereich der evolutionären Berechnung entwickelt, wie den SEGA- und den SASEGASA-Algorithmus sowie das Konzept der Offspring Selection. Er und seine Mitarbeiter/innen sind verantwortlich für das Open Source Optimierungssystem HeuristicLab, das in Lehre und Forschung an vielen Universitäten weltweit eingesetzt wird und gleichzeitig die Grundlage für die meisten Aktivitäten der Forschungsgruppe HEAL darstellt. Die Anwendungsgebiete, in denen er mit seinen Kollegen arbeitet, liegen im Bereich der nichtlinearen Systemidentifikation mit White-Box-Machine Learning Methoden, der simulationsbasierten Optimierung und der metaheuristischen Optimierung im industriellen Umfeld sowie im Bereich Produktion und Logistik.

Stärker als bisher soll sich der SWPH auch mit der Aufgabe auseinander setzen, IT- Trends und neue Technologien frühzeitig zu erkennen und zu prüfen sowie bei entsprechender Relevanz als Thema für den Softwarepark aufzubauen.

National und international anerkannte Marke
Die sehr vorteilhafte Ausgangssituation für die Weiterentwicklung des Softwareparks sind die hervorragend ausgebildeten Menschen, aufgrund des breiten Spektrums von Forschung und wissenschaftlich geleiteter Lehre. "Der langjährige herausragende Beitrag der Menschen zum gemeinsamen Thema Software hat den Softwarepark Hagenberg zu einer national und international bekannten Marke gemacht. Diesen Vorsprung gilt es durch ein umfassendes und effizientes Konzept zu erhalten und weiter auszubauen", betont Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Achleitner.

Aber auch die harten Standortfaktoren sollen begleitend den erfolgreichen Weg in die Zukunft ermöglichen: "Wir müssen die Expansion weiter vorantreiben. Dazu zählen nicht nur Betriebsansiedlungen, sondern vor allem auch ein Verkehrskonzept mit dem Ausbau des öffentlichen Netzes sowie attraktives Wohnen. Darüber hinaus sollen nun durch die Partnermodelle auch externe Firmen, Forschungseinrichtungen sowie Ausbildungseinrichtungen die Möglichkeit haben, das Expertennetzwerk zu nutzen", erklärt Landesrat Markus Achleitner.

30 Jahre Hagenberg - 30 Jahre Netzwerk
Das Konzept des SWPH beruht seit mehr als 30 Jahren auf Forschung, Ausbildung und Wirtschaft. Innerhalb dieses Dreiecks hat sich ein sehr starkes Expert/innennetzwerk entwickelt. Dieses einzigartige Netzwerk verfügt über eine ausgezeichnete Expertise in Forschungs- und Entwicklungsprojekten. All jenen Firmen, die Teil dieses Netzwerkes werden möchten, wird künftig das SWPH-Netzwerk zur Verfügung stehen.

FH-Prof. PD DI Dr. Michael Affenzeller, Wissenschaftlicher Leiter SWPH: Konzept sichert umfassenden Vorsprung
Die grundsätzliche Positionierung des Softwareparks Hagenberg bleibt das Thema Software. Auch wenn die Zusammenführung universitärer (Lehre & Forschung) und unternehmerischer Aktivitäten mittlerweile kein Alleinstellungsmerkmal mehr darstellt, verfügt Hagenberg hier nach wie vor über einen Erfahrungsvorsprung, den es zu nutzen gilt. Zur Positionierung gegenüber Mitbewerber/innen sind eine klare Profilierung des Softwareparks und eine fundierte Außendarstellung über die Landes- und Bundesgrenzen hinaus notwendig.

"Die Ausgangssituation für die Weiterentwicklung des Softwareparks kann folgendermaßen beschrieben werden: Eine wesentliche Stärke sind hervorragende Fachkräfte, welche nicht zuletzt aus einem breiten Spektrum von Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung und der dadurch ermöglichten wissenschaftlich geleiteten Lehre entsteht. Natürlich tragen auch die Mitarbeiter/innen der angesiedelten Unternehmen zu einem starken menschlichen Fundament in Hagenberg bei. Der langjährige herausragende Beitrag der Menschen zum gemeinsamen Thema Software hat den Softwarepark Hagenberg zu einer national und international bekannten Marke gemacht. Diesen Vorsprung gilt es durch ein umfassendes und effizientes Konzept zu erhalten und weiter auszubauen", betont FH- Prof. PD DI Dr. Michael Affenzeller, Wissenschaftlicher Leiter des Softwareparks Hagenberg

Die gemeinsame thematische Ausrichtung aller Beteiligten am Softwarepark mit Themen wie Digitalisierung, Digitale Transformation, Big Data, Künstliche Intelligenz, Secure Systems etc. findet sich derzeit in sämtlichen strategischen Programmen auf regionaler, nationaler und EU-Ebene, was als große Chance gesehen und genützt werden soll. In diesem Rahmen wurden bereits in enger Abstimmung mit den Softwarepark-Institutionen die Schwerpunktthemen Information Security/IT-Security und Analytics 4.0 (Prescriptive Analytics) festgelegt.

"Auch nach 30 Jahren des Bestehens birgt der Softwarepark Hagenberg großes Innovationspotential, das wir in den nächsten Jahren heben wollen. Durch eine
gemeinsame Kraftanstrengung werden wir den Standort Hagenberg weiter voranbringen und auch bestehende Herausforderungen - etwa die Anbindung Hagenbergs an den öffentlichen Verkehr - meistern", so FH-Prof. Affenzeller.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.land-oberoesterreich.gv.at

 

 

 

 

 

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