Mozarts „La clemenza di Tito“ feierte historische Premiere in Havana
Havana/Salzburg (stiftung mozarteum) - Mozarts "La clemenza di Tito" ist in der karibischen Welt
angekommen: Erstmals nach der Uraufführung 1791 in Prag feierte diese Oper auf der Bühne des Gran Teatro
de La Habana mitten im Herzen der Hauptstadt ihre umjubelte Premiere auf Kuba. "Havanna zelebriert heuer ihr
500-jähriges Bestehen und die Aufführung von ‚La clemenza di Tito' ist unser Geburtstagsgeschenk an diese
wunderbare Stadt, die unser Mozartprojekt vor zehn Jahren so begeistert aufgenommen hat", berichtet Kuba-Projektinitiator
und Stiftung-Präsident Johannes Honsig-Erlenburg direkt aus Havanna: "Die Premiere der Oper wurde vom
Publikum mit Standing Ovations gefeiert. Wir freuen uns über den großartigen Erfolg unseres Orchesters
‚Lyceum Mozartiano' unter der Leitung von José Méndez Padrón. Die KünstlerInnen und das
Team rund um Regisseur Charlos Díaz haben eine mitreißende Inszenierung auf die Bühne gezaubert,
die nicht nur mich sehr bewegt hat."
Seit 2009 setzt sich die Stiftung Mozarteum mit ihrem renommierten Musikvermittlungsprojekt auf Kuba ein. Die erstmalige
Aufführung von "La clemenza di Tito" auf der Karibikinsel ist die Krönung dieses intensiven
Engagements und des "Festivals Mozart - Habana", das 2015 ins Leben gerufen wurde und seither jedes Jahr
im Oktober in Havanna stattfindet. Die Stiftung Mozarteum hat das Festival bislang mit versierten Mozart-InterpretInnen
und Knowhow tatkräftig unterstützt. Die Aufführung von "La clemenza di Tito" wurde von
der Stiftung Mozarteum finanziell größtenteils getragen. Konzertchef Andreas Fladvad-Geier, der die
künstlerische Leitung vor Ort bei der Inszenierung begleitet hat, hält fest: "Diese Opernaufführung
steht unter unser Patronanz und ist ein historischer Augenblick für Havanna und die Stiftung Mozarteum. Mozart
Interpretation heißt immer auch, sich das Werk ganz zu eigen zu machen, ihm neues Leben zu geben. In den
letzten Wochen haben wunderbare KünstlerInnen alles dafür getan, um Titus nach Havanna zu holen, ihn
zu ihrem Titus zu machen: Figuren auf die Bühne zu bringen, die unser Herz erreichen können. Mozart lebt!
Das hat jeder, der diese Premiere miterlebt hat, gespürt."
Die Presse in Kuba schreibt über "La clemenza di Tito":
"Die Inszenierung […] überzeugte zweifellos. Fast alle Künste verschmolzen miteinander: Oper,
Theater, Tanz und Musik. Das Ganze kann man als ‚intelligente Schöpfung' sehen. Es handelt sich um eine ‚Clemenza'
aus Kuba konzipiert und in Kuba produziert, unter der Schirmherrschaft der Stiftung Mozarteum in Salzburg, Österreich.
Die Verantwortlichen sind der Kunst verpflichtet und man sieht es. Eine lobenswerte Produktion, die auf jeder Weltbühne
aufgeführt werden könnte." (Jorge B. Gremps in Perro Huevero)
Die Produktion "La clemenza di Tito" wandert im Februar weiter in die USA, die Inszenierung aus Kuba
wird in Washington im John F. Kennedy Center for the Performing Arts gezeigt.
Lyceum Mozartiano de La Habana - das erfolgreiche Musikvermittlungsprojekt der Stiftung Mozarteum auf Kuba
Was im Jahr 2007 mit der Übergabe einer Mozartbüste an die Stadt Havanna begann, ist inzwischen zu
einem einzigartigen und international hoch angesehenen Musikvermittlungsprojekt geworden: Durch die Initiative
und langjährige Unterstützung der Stiftung Mozarteum Salzburg, wurde 2009 das "Lyceum Mozartiano
de La Habana" gegründet. Herzstück dieser unabhängigen kulturellen Einrichtung ist eine Orchesterschule,
die in enger Zusammenarbeit mit der dortigen Kunst- und Musikuniversität (ISA) und dem Büro des Stadthistorikers
Eusebio Leal das kulturelle Leben Havannas bereichert. Zwischen 2012 und 2015 wurde das Projekt zudem maßgeblich
durch die Europäische Union gefördert.
Nach dem Europa-Debüt des Orchesters bei der Mozartwoche 2015, fand im Oktober 2015 das erste Mozart-Festival
in Havanna statt. Seitdem ist das Mozart-Festival jährlich und unter Beteiligung europäischer wie kubanischer
KünstlerInnen ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Altstadt von Havanna.
Die Stiftung Mozarteum Salzburg
Die Stiftung Mozarteum setzt sich als private Non Profit Organisation seit mehr als 175 Jahren mit der Person
und dem Werke Wolfgang Amadé Mozarts auseinander. Mit Initiativen in den drei Kernbereichen Konzertveranstaltung,
Mozart-Museen und Wissenschaft schlägt sie die Brücke zwischen Bewahrung der Tradition und zeitgenössischer
Kultur. Ihr Ziel ist es, wechselnde Perspektiven und neue Denkanstöße in der Auseinandersetzung mit
dem Komponisten zu eröffnen.
Der Verein Stiftung Mozarteum Salzburg wurde 1880 von Bürgern der Stadt Salzburg als "Internationale
Stiftung Mozarteum" gegründet und hat seine Wurzeln im "Dom-Musik-Verein und Mozarteum" von
1841. Mozarts Witwe Constanze, die seit 1824 in Salzburg lebte, sowie die beiden Söhne Carl Thomas und Franz
Xaver Wolfgang stifteten dem Verein den Großteil seiner persönlichen Erinnerungsstücke.
Die Stiftung Mozarteum verfügt damit über die weltweit größte Sammlung an originalen Briefen,
Porträts und Instrumenten der Mozart-Familie. Zudem bietet die Stiftung Mozarteum seit Neuestem mit DIME -
der Digitale-Interaktiven Mozart-Edition Mozarts Noten im digitalen Zeitalter individuell und frei für jedermann
an. Mit dem Musikfestival Mozartwoche unter der Intendanz von Rolando Villazón feiert die Stiftung Mozarteum
zudem jedes Jahr im Jänner den Geburtstag Wolfgang Amadé Mozarts.
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