Eichtinger/Hergovich/Rauter: 60 Millionen Euro zur Unterstützung Arbeitsloser 50+ und
Langzeitarbeitsloser
Neunkirchen/St. Pölten (nlk) - Im Rahmen der regionalen Jobtour besuchten kürzlich Landesrat Martin
Eichtinger, AMS NÖ-Chef Sven Hergovich und Abteilungsleiter Roman Rauter vom Sozialministeriumservice den
Verein Integration:Niederösterreich in Neunkirchen. Hier werden besonders Langzeitarbeitslose und Arbeitslose
50+ betreut und unterstützt, um wieder am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die Arbeitslosenquote in Niederösterreich
ist heuer die niedrigste Quote seit 2013. Dennoch kündigt sich in bestimmten Bereichen eine Trendwende an:
„Wir gehen davon aus, dass es 2020 zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen kommen wird. Umso wichtiger
ist es, sich rechtzeitig darauf vorzubereiten, um gemeinsam gut und rasch reagieren zu können“, so der für
den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger.
Betroffen seien bestimmte Gruppen wie etwa Arbeitslose über 50. Gemeinsam wird gegen diese Trendwende nun
investiert: „Es ist uns ein Anliegen, jedem Menschen entsprechend seiner Möglichkeiten eine passende Perspektive
am Arbeitsmarkt zu geben. Deswegen investieren wir 2020 rund 60 Millionen Euro in verschiedene Arbeitsmarktprojekte
für Langzeitarbeitslose und Arbeitslose 50+, um vielen Menschen den Job-Einstieg zu ermöglichen. Im Jahr
2019 konnten wir so bereits 1.500 Menschen in ein Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis bringen“, so Eichtinger.
„Die Zahl der langzeitarbeitslosen Personen ist heuer im September im Vergleich zum Vorjahr in Niederösterreich
um 14,4 Prozent auf insgesamt 9.881 Jobsuchende sowie in der Region Niederösterreich Süd sogar um 15,8
Prozent (auf 4.786 Personen) zurückgegangen. Wir gehen auch davon aus, dass sie dieses Jahr auch noch weiter
sinken wird“, erklärt der Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice (AMS) NÖ, Sven Hergovich.
Ältere, insbesondere Frauen, haben es trotz der positiven Entwicklung schwerer, am Arbeitsmarkt wieder Fuß
zu fassen. Vor allem Frauen im Alter ab 50 Jahren laufen Gefahr, bei sich eintrübendem Wirtschaftswachstum
vermehrt deutlich länger arbeitslosen zu bleiben, deshalb stehe „der Kampf gegen Langzeit- und Altersarbeitslosigkeit
beim AMS in Niederösterreich ganz oben auf der Agenda, um die Vermittlung dieser Jobsuchenden zu unterstützen
und Chancen im Erwerbsleben für sie zu kreieren“, stellt Hergovich klar.
„Fortgeschrittenes Erwerbsalter wie auch Langzeitarbeitslosigkeit gehen sehr oft einher mit gesundheitlichen Einschränkungen
und Behinderungen. Hier braucht es individuelle Unterstützung und gezielte Förderung, um Betroffene erfolgreich
und möglichst nachhaltig wieder in das Erwerbsleben zu integrieren“, erklärt Abteilungsleiter Roman Rauter
vom Sozialministeriumservice. Das Sozialministeriumservice bietet hierfür flächendeckend in Niederösterreich
Projekte an, wie etwa das Angebot der Arbeitsassistenz, die „fit2work Personenberatung“ sowie unterschiedliche
individuelle Förderinstrumente.
Das Projekt NESIB – das gemeinsam vom AMS und dem Land gefördert wird – setzt hier genau richtig an. Hier
können Frauen, die es aus unterschiedlichen Gründen besonders schwer haben, am Arbeitsmarkt wieder Fuß
fassen. Für sechs Monate werden sie beim Projekt angestellt und haben dort die Gelegenheit, sich in den Beschäftigungsbereichen
Wäscherei sowie vor allem in der hauseigenen Dirndlwerkstatt samt angeschlossenen Shop auf einen erfolgreichen
Wiedereinstieg am ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten. „Seit dem Jahr 2006 haben 463 jobsuchende Frauen dieses Angebot
genutzt, mehr als der Hälfte ist es auf diese Weise gelungen, dauerhaft am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“,
so Hergovich und Eichtinger. Insgesamt wurde das Projekt mit 7,5 Millionen Euro vom AMS, SMS und Land gefördert.
|