in den ersten neun Monaten 2019
Wien (erste group) - Wir haben auch im dritten Quartal wieder sehr gute Ergebnisse erzielt. Das zeigt sich
unter anderem durch ein gesundes Wachstum bei Kundenkrediten (+5,7 Prozent ytd) und Kundeneinlagen (+6,1 Prozent
ytd) sowie durch unsere hervorragende Liquiditäts- und Refinanzierungsposition. Insgesamt erzielte die Erste
Group in den ersten neun Monaten einen Nettogewinn von 1,22 Milliarden Euro. Darüber hinaus übertraf
unser Ertragswachstum den Kostenanstieg, trotz steigender Löhne im gesamten CEE-Raum und der höheren
Beiträge, die wir im Berichtszeitraum an die Einlagensicherungssysteme geleistet haben. Dadurch konnten wir
unsere Kosten-Ertrags-Relation auf 58,6 Prozent verbessern. Die anhaltende Dynamik der CEE-Volkswirtschaften trug
dazu bei, dass das Risikoumfeld in der Region weiterhin außergewöhnlich gut blieb. Unsere NPL-Quote
verbesserte sich weiter und sank auf 2,7 Prozent, was unsere gesunde Kreditqualität widerspiegelt.
Die Kapitalbasis der Erste Group ist dank des erfolgreichen organischen Kapitalaufbaus über die letzten Jahre
sehr solide und wurde durch erfolgreiche Platzierungen von Zusätzlichem Kernkapital am Markt unterstützt.
Unter Berücksichtigung der Gewinnrücklagen für das dritte Quartal (inklusive Dividendenabgrenzung)
lag unsere Harte Kernkapitalquote per Ende September bei 13,5 Prozent und damit im Rahmen unserer internen Zielquote.
Zentral- und Osteuropa wird weiterhin der Wachstumsmotor Europas bleiben und wir sind als führendes Finanzinstitut
in der Region dort sehr gut positioniert, um diese Entwicklung weiter zu unterstützen. Obwohl sich die weltweiten
Anzeichen einer Abschwächung des Konjunkturzyklus mehren, sind wir zuversichtlich, dass die CEE-Region weiterhin
schneller wachsen wird als die Eurozone. Das Wachstum in CEE wird sich auch als nachhaltiger erweisen, als in den
2000er Jahren", sagt Andreas Treichl, CEO der Erste Group Bank AG.
Highlights
Im Zwischenlagebericht werden die Finanzergebnisse Jänner bis September 2019 mit jenen von Jänner bis
September 2018 und die Bilanzwerte zum 30. September 2019 mit jenen zum 31. Dezember 2018 verglichen.
Der Zinsüberschuss stieg vor allem in Tschechien, aber auch in Rumänien und Ungarn auf EUR 3.517,4
Mio (+4,3%; EUR 3.372,0 Mio). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 1.484,3 Mio (+3,7%; EUR 1.430,7
Mio). Anstiege gab es bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen, im Kreditgeschäft und in der Vermögensverwaltung.
Während sich das Handelsergebnis mit EUR 419,3 Mio (EUR -50,4 Mio) deutlich verbesserte, verringerte sich
gleichzeitig die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, auf
EUR -189,4 Mio (EUR 165,8 Mio), die Entwicklung beider Positionen war getrieben durch Bewertungseffekte infolge
von Marktzinsschwankungen. Die Betriebserträge stiegen auf EUR 5.394,1 Mio (+5,8%; EUR 5.096,2 Mio). Der höhere
Verwaltungsaufwand von EUR 3.160,8 Mio (+1,9%; EUR 3.102,3 Mio) war vor allem auf gestiegene Personalaufwendungen
in Höhe von EUR 1.887,2 Mio (+3,1%; EUR 1.830,5 Mio) zurückzuführen. In den Sachaufwendungen wurden
bereits fast gänzlich die für 2019 erwarteten Aufwendungen für Beiträge in Einlagensicherungssysteme
in Höhe von EUR 97,7 Mio (EUR 84,2 Mio) verbucht. Der Anstieg der Abschreibungen auf EUR 394,4 Mio (EUR 350,3
Mio) ist auf die erstmalige Anwendung des neuen Bilanzierungsstandards für Leasingverhältnisse (IFRS
16) zum 1. Jänner 2019 zurückzuführen, im Sachaufwand wurde hingegen ein korrespondierender positiver
Effekt verzeichnet. Insgesamt stieg das Betriebsergebnis auf EUR 2.233,3 Mio (+12,0%; EUR 1.993,9 Mio), die Kosten-Ertrags-Relation
verbesserte sich auf 58,6% (60,9%).
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich aufgrund von Nettoauflösungen, bedingt
durch die anhaltend gute Kreditqualität, auf EUR 42,9 Mio, bzw. bereinigt um Zuführungen zu Wertberichtigungen
für Kreditzusagen und Finanzgarantien, auf 3 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands
(EUR 102,2 Mio bzw. -8 Basispunkte). Positiv wirkten sich hohe Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen vor
allem in Tschechien, Ungarn und Rumänien sowie Auflösungen von Wertberichtigungen für Kreditzusagen
und Finanzgarantien in Österreich, Tschechien und Rumänien aus. Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokundenkredite
verbesserte sich weiter auf 2,7% (3,2%). Die NPL-Deckungsquote stieg auf 76,9% (73,4%).
Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -397,2 Mio (EUR -237,0 Mio). Die Verschlechterung ist auf
die Bildung einer Rückstellung in Höhe von EUR 150,8 Mio für erwartete Verluste infolge einer höchstgerichtlichen
Entscheidung betreffend die Geschäftstätigkeit einer rumänischen Tochtergesellschaft zurückzuführen.
Die im sonstigen betrieblichen Erfolg erfassten Aufwendungen für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds
stiegen insbesondere in Tschechien auf EUR 75,3 Mio (EUR 70,4 Mio). Die Banken- und Transaktionssteuern stiegen
leicht auf EUR 90,9 Mio (EUR 88,1 Mio); davon entfielen EUR 12,6 Mio (EUR 13,8 Mio) auf die ungarische Bankensteuer
für das gesamte Geschäftsjahr. Die sonstigen Steuern beliefen sich auf EUR 8,3 Mio (EUR 6,4 Mio).
Das den Minderheiten zuzurechnende Periodenergebnis erhöhte sich infolge deutlich höherer Ergebnisbeiträge
der Sparkassen auf EUR 322,7 Mio (EUR 285,8 Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende
Periodenergebnis belief sich auf EUR 1.223,0 Mio (-0,4%; EUR 1.228,3 Mio).
Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 18,6 Mrd (EUR 17,9 Mrd). Nach Vornahme
der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter belief sich das Harte Kernkapital
(CET1, final) auf EUR 15,9 Mrd (EUR 15,5 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (final) auf EUR 21,5 Mrd
(EUR 20,9 Mrd). Bei der Berechnung wurde der Halbjahreszwischengewinn berücksichtigt, nicht jedoch jener des
dritten Quartals. Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva), das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko
inkludiert (CRR final), stieg auf EUR 121,4 Mrd (EUR 115,4 Mrd). Die Harte Kernkapitalquote (CET1, final) lag bei
13,1% (13,5%), die Eigenmittelquote bei 17,7% (18,1%).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 252,1 Mrd (EUR 236,8 Mrd). Während sich auf der Aktivseite Kassenbestand und
Guthaben auf EUR 15,6 Mrd (EUR 17,5 Mrd) verringerten, erhöhten sich Kredite an Banken auf EUR 25,2 Mrd (EUR
19,1 Mrd). Die Kundenkredite stiegen auf EUR 157,8 Mrd (+5,7%; EUR 149,3 Mrd). Passivseitig gab es einen Zuwachs
sowohl bei den Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 19,9 Mrd (EUR 17,7 Mrd) als auch erneut bei Kundeneinlagen
vor allem in Tschechien und in Österreich auf EUR 172,5 Mrd (+6,1%; EUR 162,6 Mrd). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis
lag bei 91,5% (91,8%).
Ausblick
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen sollten Kreditwachstum unterstützen. Für die Kernmärkte der Erste
Group in CEE wird für 2019 ein reales BIP-Wachstum von etwa 3-4% erwartet sowie für Österreich von
etwa 2%, in erster Linie weiterhin getragen durch robuste Inlandsnachfrage. In CEE sollten Reallohnzuwächse
und niedrige Arbeitslosigkeit die Wirtschaftstätigkeit fördern. Wir gehen davon aus, dass die CEE-Staaten
ihre Haushaltsdisziplin beibehalten werden.
Geschäftsaussichten. Die Erste Group hat für 2019 ein ROTE-Ziel von über 11% (basierend auf dem
durchschnittlichen, um immaterielle Vermögenswerte bereinigten Eigenkapital 2019) festgelegt. Folgende Annahmen
werden dafür getroffen: Einnahmensteigerung größer als Kostenanstieg (unter Zugrundelegung eines
Nettokreditwachstums im mittleren einstelligen Bereich), höhere Risikokosten, jedoch weiterhin auf im langjährigen
Vergleich niedrigem Niveau (bis zu 10 Basispunkte), Steuerquote unter 20%.
Risikofaktoren für die Prognose sind eine andere als erwartete Zinsentwicklung, gegen Banken gerichtete politische
oder regulatorische Maßnahmen sowie geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen.
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