Studie „Wie spart Niederösterreich heute und morgen?“

 

erstellt am
30. 10. 19
13:00 MEZ

LR Schleritzko: HYPO NÖ Landesbank als wichtiger Partner für Gemeinden, Unternehmen und Private
St. Pölten (nlk) - Von einem nach wie vor finanziell sehr turbulenten Umfeld sprach Finanz-Landesrat Ludwig Schleritzko am 30. Oktober in St. Pölten, wo in der Zentrale der HYPO NÖ anlässlich des morgigen Weltspartages die Studie „Wie spart Niederösterreich heute und morgen?“ präsentiert wurde.

„Die Daten zeigen, dass klassisches Sparen kaum Erträge bringt, die Chancen auf Investitionen aber steigen“, betonte dabei Schleritzko und verwies auf die besondere Bedeutung der Banken in diesem Umfeld:
„Die HYPO NÖ Landesbank ist dabei ein wichtiger Partner für Gemeinden, ca. 1.000 Unternehmen im Land und Private. So hat die HYPO im Vorjahr in rund 100 niederösterreichischen Gemeinden, und damit beinahe jeder vierten Kommune, insgesamt über 150 Projekte finanziert. In Summe sind 450 niederösterreichische Gemeinden Bestandskunden bei der HYPO“.

In Bezug auf den privaten Sektor nannte der Finanz-Landesrat insbesondere die durch das Nullzinsumfeld günstigeren Kredite für Wohnraumbeschaffung: „Mit der blau-gelben Wohnbaustrategie haben wir den Grundstein gelegt, um den Eigentumsanteil von aktuell rund 70 Prozent beim Wohnen weiter zu steigern. So ist die HYPO auch bei der Verdoppelung der Jungfamilienförderung von 5.000 auf 10.000 Euro inklusive zusätzlichen 10.000 Euro für jedes weitere Kind ein wichtiger Partner“.

11 Prozent der Bilanzsumme der HYPO, die zum zweiten Mal in Folge für ihre Kundenorientierung ausgezeichnet worden sei, machten Immobilienkunden aus, führte Schleritzko aus und unterstrich: „Die im Vorjahr neu vergebenen Kredite in der Höhe von 1,4 Milliarden Euro sind ein echter Konjunkturmotor“. Abschließend erinnerte er an den Grundgedanken des Sparens bei dem am 31. Oktober 1925 erstmals abgehaltenen Weltspartag: „Heute kommt der pädagogische Effekt eines verantwortungsvollen Umgangs mit Geld hinzu. Gerade in Zeiten, in denen man mit einem Klick alles bestellen kann, ist es wichtig, der nächsten Generation beizubringen, was es bedeutet, auf etwas hinzusparen“.

Wirtschaftsforscher Markus Fichtinger vom Institut Economica, das im Auftrag der HYPO NÖ die Studie durchgeführt hatte, meinte, der Umstand, dass die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes angesichts des Nullzinsumfeldes nicht mehr gegeben sei, stelle das Sparen vor neue Herausforderungen: „Österreich ist noch immer Spar-Europameister. Die Sparquote liegt in Österreich bei 7,7 Prozent, im restlichen Euro-Raum bei 5,1 Prozent. In Summe betragen die Einlagen 267 Milliarden Euro, die reale Rendite liegt aber seit 2015 bei – 1,3 Prozent pro Jahr. Pro Kopf hat zwar jeder Österreicher 15.621 Euro am Sparbuch, in der Realität bedeutet diese Summe aber bereits ein Viertel weniger Kaufkraft“.

Angesichts der auch weiterhin nominell und real negativ bleibenden Zinsen funktioniere der Slogan „Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten“ nicht mehr, meinte der Wirtschaftsforscher und betonte: „Die Nullzinsen sind gekommen, um zu bleiben“. Durch den historischen Niedrigststand der Zinsen bei Sparbüchern und Staatsanleihen empfahl er neben den klassischen Alternativen wie Aktien und Anleihen auch Investitionen in Infrastrukturprojekte sowie ein Investieren mittels des Cost-Average-Effekts: „Die ‚sicheren Spareinlagen‘ bringen auch in den nächsten Jahren keine realen Erträge. Kaufkrafterhaltender Vermögensaufbau muss daher alternative Anlagenformen miteinbeziehen“, so Fichtinger.

HYPO NÖ Vorstand Wolfgang Viehauser unterstrich, dass viele mit dem Sparbuch noch immer auf die falsche Anlagenstrategie setzten: „Der durchschnittliche Haushalt hat zwar ein Sparguthaben von 65.000 Euro, die Inflation macht dabei aber einen Strich durch die Rechnung. Die Zinsen machen den Kaufkraftverlust nicht wett“. Weit besser wäre es, fünf bis sechs Monatsgehälter liquide zu haben und die restlichen 55.000 der 65.000 Euro langfristig zu veranlagen. „43 Prozent der Österreicher würden aber bei Negativzinsen ihr Geld lieber vom Sparbuch abheben und zu Hause horten, während demgegenüber nur 26 Prozent bereit wären, in Wertpapiere zu investieren“, so Viehauser.

 

 

 

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