Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO wuchs die österreichische Wirtschaft
im III. Quartal 2019 gegenüber dem Vorquartal um 0,2% (nach ebenfalls +0,2% im II. Quartal). Sowohl die Konsumnachfrage
als auch der Außenhandel stützten das schwache Wachstum. Die verhaltene konjunkturelle Grunddynamik
zeigt sich breit gestreut über viele Bereiche. Insbesondere schwächte sich die Industrie- und Baukonjunktur
aktuell weiter ab, im Bereich der Dienstleistungen verlief die Dynamik hingegen weiter robust.
Das österreichische BIP wuchs im III. Quartal um 0,2% gegenüber der Vorperiode (Trend-Konjunktur-Komponente).
Damit setzt sich der konjunkturelle Abschwung weiter fort (I. Quartal +0,4%, II. Quartal +0,2%). Das unbereinigte
BIP lag um 1,5% über dem Niveau des Vorjahres.
Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe) betrug +0,1%.
Getragen wurde das Wachstum sowohl durch die Inlandsnachfrage, als auch durch den Außenhandel. Binnenwirtschaftlich
erwies sich der Konsum weiterhin als Wachstumsstütze. Die Nachfrage der privaten Haushalte (einschließlich
privater Organisationen ohne Erwerbszweck) expandierte mit +0,2% ebenso stark wie die öffentlichen Konsumausgaben.
Die Investitionsdynamik verlor an Schwung, sodass die Ausrüstungsinvestitionen das erste Mal seit Mitte 2014
leicht rückläufig waren (-0,1%). Die Nachfrage nach Bauinvestitionen setzte sich nach der Hochkonjunktur
2017 und 2018 in verlangsamtem Tempo fort (III. Quartal 2019 +0,3%). Insgesamt wurden die Bruttoanlageinvestitionen
um 0,2% ausgeweitet (nach durchschnittlich +0,6% im 1. Halbjahr).
Die Dynamik im Außenhandel, welche sich seit Jahresmitte 2018 verlangsamte, stabilisierte sich zuletzt. Hier
wirkte sich die moderate Preisentwicklung positiv auf das reale Wachstum aus. Die Exporte stiegen im III. Quartal
um 0,7% (nach +0,6% im II. Quartal). Bei einer leicht schwächeren Ausweitung der Importe (+0,6%) trug der
Außenhandel im III. Quartal positiv zum Wirtschaftswachstum bei.
Der Abschwung in der Industriekonjunktur setzte sich hingegen fort. Die Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung
sank um 0,4% (nach -0,1% im II. Quartal). Auch in der Bauwirtschaft nahm die konjunkturelle Dynamik ab (+0,1% nach
+0,3% im II. Quartal). Ein positiver Beitrag zum Wirtschaftswachstum kam erneut von den Marktdienstleistungen (+0,6%).
Die Wertschöpfung im Handel stieg um 0,5%, in der Beherbergung und Gastronomie um 0,3%.
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