Seit 2011 ist die 6.000 Jahre alte urgeschichtliche Siedlung im Keutschacher See UNESCO-Welterbe
– das Kulturreferat des Landes unterstützt das Management der prähistorischen Pfahlbauten – LH Kaiser:
Spuren der Menschheit sichtbar
Klagenfurt (lpd) - Seit 2012 gibt es das Kuratorium Pfahlbauten, das von Bund und Ländern ins Leben
gerufen worden ist, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings
around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen. UNESCO-Pfahlbauten gibt es
im Attersee, Mondsee und Keutschacher See. Um Veränderungen an den prähistorischen Pfahlbauten möglichst
frühzeitig zu erkennen, Gefahrenquellen für das wertvolle Kulturgut rechtzeitig einzudämmen und
ein laufendes Monitoring sicherzustellen, zahlen die jeweiligen Länder und der Bund (148.000 Euro) ihre Beträge
in ein gemeinsames Budget (Verein Kuratorium Pfahlbauten Wien) ein. Der Förderbetrag Kärntens beläuft
sich im Jahr 2019 erneut auf 65.000 Euro. Dem zu Grunde liegt ein Regierungsbeschluss aus dem Jahr 2016.
„Das ständige Monitoring und das Gesamtmanagement stellen sicher, dass hier die Spuren der Menschheit in der
Gegenwart und Zukunft sichtbar sind und bleiben. Am Beispiel Keutschach werden sie durch zahlreiche Initiativen
sogar erlebbar“, fasst LH Peter Kaiser die Förderung für die Pfahlbauten zusammen. Zudem sei es laut
Kaiser Aufgabe und Verantwortung der Politik, nicht nur die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Seenbewirtschaftung
und für den Erhalt öffentlicher Seezugänge zu sorgen, sondern für die Wahrung unseres kulturgeschichtlichen
Erbes sicher zu stellen. Das Monitoring im Keutschacher See wird seit 2013 durchgeführt. Die prähistorischen
Hinterlassenschaften sind nur von einer dünnen Schlick- und Sandschicht überdeckt. Der sehr flache Bereich
der Pfahlbausiedlung ist deshalb besonders gefährdet.
Aktuell finden wieder Arbeiten vor Ort am Keutschacher See statt, um den Zustand des Pfahlbaudorfes zu erheben,
die Gefahren zu erkennen und die Fundstelle zu schützen, wie auch die Funde im Bodensee oder Zürichsee.
Für eine entsprechende Schutzabdeckung gegen Erosion und weitere Schäden werden zwei verschiedene Kokosfasergewebe
verwendet. Die Auswirkungen dieser Abdeckung werden dann im Frühjahr 2020 kontrolliert. Thematisiert wird
in diesem Zusammenhang auch immer wieder die Befischung des Sees.
Vor 153 Jahren wurde die jungsteinzeitliche Pfahlbau-Siedlung im Keutschacher See entdeckt, wo sie von einem Meter
bis in drei Meter Tiefe reicht. Die Siedlung ist seit dem Jahre 2011 UNESCO-Welterbe "Prähistorische
Pfahlbauten um die Alpen". Das Engagement des Landes Kärnten sowie des Bundes ermöglicht den Erhalt
des einzigartigen Kärntner Welterbes für die Nachwelt.
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