Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner: „Ennshafen wird mit der dritten Ausbaustufe zum größten
Terminalstandort in Österreich, der Straße, Schiene und Wasserstraße optimal verknüpft“
Linz (lk) - „Der Ennshafen ist nicht nur Österreichs jüngster öffentlicher Hafen mit integriertem
Wirtschaftspark und optimalem Logistikknotenpunkt im nationalen und internationalen Güter- und Rohstoffverkehr,
sondern wird mit der Eröffnung der 3. Containerterminal-Erweiterung auch der größte trimodale Terminal-Standort
in Österreich, also die Verknüpfung von Straße, Schiene und Wasserstraße“, betonte Wirtschafts-Landesrat
Markus Achleitner anlässlich der Eröffnung der aktuellen Millionen- Investition beim Container-Terminal
Enns am 25. Oktober. Konkret wurden in die dritte Ausbaustufe des erweiterten Terminals von der Container Terminal
Enns GmbH - einem Konsortium von Kaindl und Deutscher Bahn – 9,6 Mio. Euro investiert.
„Damit zeigt sich einmal mehr, dass das von der Ennshafen OÖ GmbH verfolgte Modell der ‚Public-Private-Partnership‘
die richtige Geschäftsgrundlage für eine erfolgreiche Entwicklung ist. Denn der Ennshafen zeigt auch
insgesamt eine sehr erfreuliche Entwicklung. Damit wird die langfristig angelegte Investition des Landes Oberösterreich
in diesen für die heimische Wirtschaft lebensnotwendigen Logistikknoten und Wirtschaftspark klar bestätigt
und zugleich die Positionierung des Ennshafens als internationale Warendrehscheibe ersten Ranges unterstrichen“,
erklärte Landesrat Achleitner.
Das Modell des „Public-Private-Partnership“ beim Ennshafen besteht darin, dass die Basisinfrastrukturen durch die
Ennshafen OÖ GmbH errichtet werden, die Bewirtschaftung und die operativen Tätigkeiten dann aber in Partnerschaft
mit privaten Unternehmen erfolgt. In diesem Sinne wurde im Jahr 2015 der Containerterminal mit dem Anschlussbahnbetrieb
an die Container Terminal Enns GmbH (CTE) - ein Konsortium von Kaindl und Deutscher Bahn – langfristig verpachtet.
Diese partnerschaftliche Entwicklung trägt Früchte. Nachdem bereits in den Jahren 2015 bis 2017 nach
der Verpachtungsentscheidung eine Millioneninvestition durch den Pächter vorgenommen wurde, wurde nunmehr
am vergangenen 25. Oktober eine nochmalige Ausbaustufe mit einer Investitionssumme von 9,6 Mio. Euro eröffnet.
Container Terminal Enns mit erneuten Mengensteigerungen Im kombinierten Verkehr
Der Betreiber des Terminals im Ennshafen, die Container Terminal Enns GmbH setzt auf Wachstum und vermeldet für
das bisherige Geschäftsjahr 2019 hohe Zuwächse bei den Umschlagsmengen. Neue Zugverbindungen erreichen
die Häfen Hamburg, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Koper und Piräus. Eine Anbindung an die Seidenstraße
über die Transsibirische Route ist in Arbeit und ein neutrales Umschlaglager wird in den nächsten Wochen
das Portfolio des Terminals abrunden.
Seit Beginn der Zusammenarbeit des Terminalbetreibers CTE mit dem Ennshafen im Jahr 2015 konnte das Containervolumen
am Standort beträchtlich gesteigert werden. CTE und der Ennshafen bündeln die Kräfte am Hafenstandort,
ziehen an einem Strang und erhöhen so gemeinsam die Leistungsfähigkeit und damit die Attraktivität
des Standortes im oberösterreichischen Zentralraum.
Mit der dringend notwendigen Erweiterung des Containerterminals Enns wird in Österreich gerade ein neues Kapitel
des kombinierten Verkehrs aufgeschlagen. Aufgrund der signifikanten Steigerungen des Umschlagsvolumens musste das,
zwischen der Kaindl Invest GmbH und DB Cargo AG seit 2014 bestehende Joint Venture CTE, einen Erweiterungsbau in
Angriff nehmen, der mit der Indienststellung des vierten hochmodernen Containerkranes zum Abschluss gebracht wurde.
„Damit wächst unsere Umschlagskapazität auf mehr als 500.000 Ladeeinheiten (TEU) im Jahr“, erläuterte
CTE-Geschäftsführer Otto Hawlicek in seiner Ansprache. Darin kündigte er auch die Fertigstellung
von zwei zusätzlichen hochautomatisierten Gates für den Lkw-Verkehr an. Durch diese „fast lanes“ für
Verkehre mit großen Volumina winken den Lkw-Transporteuren verkürzte Durchlaufzeiten und somit ein bis
zwei zusätzliche Umläufe pro Tag.
Das Gesamtvolumen der Investitionen in Höhe von 9,6 Mio. Euro beinhaltet neben der Etablierung eines Portalkrans
mit einer Tragfähigkeit von 41 Tonnen und zusätzlichen befestigten Abstellflächen auch eine Erweiterung
der kranbaren Betriebsgleise. Ab Herbst 2019 stehen den Nutzern des Standortes befestigte Terminallagerflächen
und Gleisanlagen in einem Gesamtausmaß von 275.000m2 zur Verfügung. Für die Abhandlung von Gateway-Verkehren
stehen rund 30 km eigene Gleisanlagen, davon 10 kranbare Gleise mit einer Länge von 720 Metern/Gleis zur
Zugsbehandlung zur Verfügung. Die Anbindung an das hochrangige Netz ist über eine Zielgleistastensteuerung
sichergestellt. Zur Abstellung von Zügen steht ein eigener elektrifizierter Vorbahnhof mit sechs zugslangen
Rangiergleisen zur Verfügung. Ganzzüge können auf eigener E-Traktion direkt in das spitzenüberspannte
Kranmodul einfahren.
Im Rahmen der Erweiterung der Umschlagsanlage im Ennshafen wird zusätzlich die Digitalisierung des Terminals
vorangetrieben; Automation, Kameraüberwachung (OCR) und ein automatischer Interchange für die LKW-Abfertigung
runden die Maßnahme ab.
Im Oktober 2018 hat sich der Betreiber CTE, unter Leitung von DB-Cargo, für die Connecting Europe Facility
(CEF) Förderung der EU beworben und bekam bereits im April 2019 die Zusage. Diese Förderung finanziert
knapp 20 % der Terminalerweiterung. Einen weiteren Beitrag zur Investitionsmaßnahme liefert eine nationale
Förderung des Österr. Verkehrsministeriums BMVIT. Weitere finanzielle Mittel wurden durch das Unternehmen
selbst und die Gesellschafter bereitgestellt.
Im Monat Juli wurde der bisherige Umschlagsrekord mit 35.000 TEU erzielt. Trotz der hohen Auslastung des Terminals
startete zum 1. August 2019 die planmäßige Übernahme des vierten Container-Krans in den Vollbetrieb.
Das zweite Vollcontainermodul ging Ende September in Betrieb. Mitte Juni erfolgte die 100. wöchentliche Slotvergabe
für ein Südhafen Ganzzugsprodukt nach Koper (Slowenien) der DB-Cargo Tochter TFG Transfracht.
Nach der jetzigen Fertigstellung der Erweiterung wird der Terminalbetreiber CTE bis Jahresende die 400.000 TEU
Grenze knacken, was den Standort hinsichtlich der Menge und Terminalfläche und Gleisinfrastruktur zum größten
trimodalen Terminal-Standort in Österreich macht.
Zu den Leistungen des CTE zählen u. a. Containerabfertigung, Ganzzugsteuerung, Containertrucking, Containerlagerung,
Containerreparatur, Containerhandel/Miete, Entladung von Binnenschiffen, Gewichtsermittlung nach SOLAS – VGM, Handling
von Gefahrengut und die Zollabwicklung NCTS.
Infos zum Containerterminal
CTE hat Zugang zu den drei wichtigsten Verkehrsträgern auf der Donau, der Schiene und der Straße, und
bündelt große KV-Mengen für Industrie und Handel nach Ober- und Niederösterreich. Der Standort
Ennshafen liegt im österreichischen Zentralraum und stellt das Gateway innerhalb Österreichs, sowie Wien,
Graz und Salzburg dar. Zudem bietet das Terminal eine trimodale Anbindung an die europäischen Verkehrskorridore,
u. a. an die Nord- (D), West- (B, NL) und Südhäfen (I), bis nach Piräus (GR).
Der Ennshafen ist POINT OF ENTRY für den kombinierten Seehafenverkehr Zentral- und Ostösterreichs. CTE
ist sicherlich einer der modernsten Terminalstandorte in Österreich, dessen Anlagen nach den TSI-Richtlinien
interoperabel gebaut und zertifiziert sind. Hervorzuheben ist, dass durch die Terminalerweiterung bisher keine
Beeinträchtigungen der zu erbringenden Dienstleistungen entstanden sind, das CTE konnte seine Leistungen weiterhin
in gewohnter Weise, zuverlässig und termingerecht abwickeln.
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