Übergang vom Weltspartag zum Weltinvestitionstag einleiten – Dividendenkaiser: ATX-Unternehmen
bringen 3,8 % Dividendenrendite
Wien (wiener börse) - Am 31. Oktober 2019 findet wieder der Weltspartag statt, der 1924 ins Leben gerufen
wurde. Aktuelle Erhebungen der Österreichischen Nationalbank (OeNB) zeigen, dass mit 291 Mrd. Euro ein großer
Teil (40 %) des österreichischen Privatvermögens als Bankeinlage oder Bargeld nahezu zinslos geparkt
ist. Die heimische Bevölkerung nimmt dabei einen großen Kaufkraftverlust hin. Im Gegensatz dazu stehen
bei Aktieninvestments Aussichten auf schöne Renditen: Seit seinem Bestehen wirft der Leitindex ATX knapp 6,4
% jährlich ab. Hohe Dividenden-Ausschüttungen – österreichische Aktien zählen europaweit zu
den Dividendenkaisern – bringen dabei Ertrag und Stabilität ins Depot.
Christoph Boschan, Vorstandsvorsitzender der Wiener Börse, skizziert, wie sich interessierte Anleger an den
Aktienmarkt herantasten können: „Auf der Reise vom Sparer zum Investor, müssen Anleger vier Wegweiser
konsequent beachten: 1) An das langfristige Ziel denken. 2) Nicht alles auf einmal investieren, sondern schrittweise
ein- und aussteigen. 3) Risiko streuen, indem man nicht alles auf ein Pferd setzt. 4) Nur kaufen was man versteht,
oder sich erklären lassen kann. Also nicht auf ‚den heißen Tipp‘ warten.“
Österreichische Aktien gelten europaweit als Dividendenkaiser
Die Dividende leistet einen entscheidenden Beitrag zur Performance. Inklusive Dividenden liefert der österreichische
Leitindex seit seinem Bestehen eine Performance von +487,04 % (ATX Total Return), ohne Dividenden sind es +201,06
% (ATX). Österreichische Unternehmen zählen europaweit zu den verlässlichsten Dividendenzahlern.
Noch nie haben ATX-Unternehmen mehr Gewinne in Form von Dividenden ausgeschüttet als im Jahr 2019. Ihre Eigentümer
profitieren von insgesamt 3,2 Mrd. Euro für das vergangene Geschäftsjahr. Alle 20 Unternehmen des Leitindex
zahlten in den beiden Vorjahren eine Dividende aus. Mit einer Dividendenrendite von 3,8 % reiht sich der österreichische
Markt im europäischen Spitzenfeld ein.
Der Zinseszins macht den Unterschied
Bei einem Anlagehorizont von Jahrzehnten entfaltet sich die exponentielle Kraft des Zinseszinses. „Wer an technischen
Fortschritt und die Weiterentwicklung der Menschheit glaubt, der sollte sich nicht nur als Konsument am Wirtschaftsleben
beteiligen, sondern auch als Investor“, appelliert Christoph Boschan an die Einstellung der Menschen gegenüber
Aktien und rechnet vor: „Mit einer monatlichen Sparrate von 100 Euro könnten unter Annahme der historischen
Rendite im österreichischen Leitindex über ein Arbeitsleben von 50 Jahren hinweg aus 60.000 Euro rund
440.000 Euro werden. Am Sparbuch erleben wir das nicht. Es ist an der Zeit, den Weltspartag durch einen Weltinvestitionstag
abzulösen.“
Individuelle Teilhabe am Wirtschaftsleben politisch stärken
Mangelnde Kenntnisse und Unwissen über Finanzinstrumente hindern die Österreicher aktuell daran, von
den Renditen am Kapitalmarkt zu profitieren. „Ideologisch neutral organisierte Finanzbildung muss dringend ins
Zentrum der Bemühungen der nächsten Regierung rücken. Bildung ist der beste Anlegerschutz und zahlt
sich aus“, ist Christoph Boschan überzeugt, „Es braucht dringend auch steuerliche Anreize. Die arbeitende
Bevölkerung empfindet es als Doppelbesteuerung, wenn sie aus Erwerbseinkommen investiert, für ihr Alter
privat zusätzlich vorsorgt und dabei durch eine höhere Steuer noch bestraft wird.“
Das Eigentum an österreichischen Unternehmen in Form von Aktien wird aktuell mit 27,5 % besteuert, Spareinlagen
mit 25 %. Wird Gold länger als ein Jahr gehalten und dabei Gewinn erzielt, ist dieser steuerfrei. Die Wiener
Börse setzt sich für die Gleichbehandlung von Kapitalerträgen, allen voran für die Wiedereinführung
der Befreiung von der Wertpapier-Kapitalertragssteuer bei einer Behaltefrist von über einem Jahr, ein. Dabei
werden langfristige Aktien-Investments gefördert. „Das fördert die ruhigen Hände am Markt und belohnt
eine langfristige Orientierung. Es muss klar zwischen kurzfristiger Spekulation und langfristiger Investition in
die heimische Realwirtschaft unterschieden werden“, sagt Boschan.
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