Außenministerin beim EU-Außenministerrat in Brüssel
Brüssel (bmeia) - "Die Europäische Union hat in der Kaukasuskrise rasch gehandelt.
Das wird von beiden Seiten auch anerkannt. Jetzt gilt es, mit Umsicht und Weitblick und auf der Basis klarer Standpunkte
daran zu arbeiten, vom akuten Krisenmanagement zur Konfliktbewältigung zu kommen", erklärte Außenministerin
Ursula Plassnik im Vorfeld des Rates Allgemeine Angelegenheiten und Auswärtige Beziehungen in Brüssel.
Plassnik: "Wir wollen einen konstruktiven Beitrag zur Stabilisierung der Region leisten. Wir haben kein Interesse
daran, dass es zu einer Verfestigung der durch militärische Gewalt geänderten Situation kommt. Dabei
müssen wir uns grundsätzlich überlegen, wie wir im breiteren regionalen Dialog eine neue und tragfähige
Grundlage nachbarschaftlicher Zusammenarbeit etablieren können. Die verschiedenen Ebenen - die EU, die OSZE
und die UNO - müssen sinnvoll verknüpft werden. Auch die regionalen Nachbarn sind gefragt. Es kann nicht
sein, dass im Kaukasus und in der Schwarzmeerregion eine Zone der Instabilität und der Unsicherheit entsteht."
Die Ministerin verwies darauf, dass der EU-Außenministerrat heute die Grundlagen für die zivile EU-Mission
in Georgien beschließen wird. "Das Mandat und die Beschaffenheit dieser Mission wird von der EU alleine
beschlossen. Hier gibt es kein Mitspracherecht für Dritte", stellte Plassnik klar. "Österreich
ist vorbereitet, seinen Beitrag zu dieser Mission zu leisten. Dazu werde ich Bundesregierung und Parlament befassen."
Die Ministerin betonte, dass sich die EU im Kaukasus-Konflikt weder von der einen noch von der anderen Seite instrumentalisieren
lassen dürfe. "Das ist eine grundlegende Frage der Glaubwürdigkeit unserer europäischen Bemühungen.
Wir haben uns für eine dauerhafte Konfliktregelung auf der Basis des Respekts der Souveränität und
der territorialen Integrität Georgiens ausgesprochen. Daran werden wir weiter festhalten. Das bedeutet allerdings
auch, dass es hier auch weiterhin eine grundlegende Meinungsverschiedenheit mit Moskau geben wird." |