Alle sozialen Angebote der Stadt Innsbruck aus »einer Hand«
Innsbruck (rms) - Im Rahmen eines Pressegespräches am Freitag (10. 01.) informierte der Innsbrucker Sozialreferent, Vizebgm. DI Eugen Sprenger (auch in seiner Eigenschaft als ISD-Aufsichtsratvorsitzender), gemeinsam mit GR Dr. Andreas Ratz (ISD-Aufsichtsratvorsitzender-Stellvertreter) und dem neu bestellten Geschäftsführer Dr. Hubert Innerebner über die Hintergründe für die Gründung der ISD sowie über künftige Ziele und Pläne der neuen Gesellschaft.

Die ISD wird jene Aufgaben wahrnehmen, die bisher von den Institutionen Innsbrucker Sozialfonds, Gesundheits- und Sozialsprengel Innsbruck, Verein Wohinn und Stadt Innsbruck erbracht wurden.

"Bisher gab es vier verschiedene Rechtsträger für Leistungen, die von der Stadt Innsbruck angeboten wurden", sieht Sozialreferent Sprenger sozialpolitische, wirtschaftliche und rechtliche Vorteile in der Zusammenführung der unterschiedlichen Einrichtungen, von der überwiegend die Bürgerinnen und Bürger der Stadt profitieren werden. Die ISD bietet eine zentrale Anlaufstelle für Beratung und Organisation erforderlicher Hilfestellungen. Zudem hat die Stadt Innsbruck, als Eigentümerin der GesmbH, die Möglichkeit Sozialpolitik auch wirklich zu gestalten. Die Haftungsfragen, Rechte und Pflichtne der einzelnen Organe sind in einer Gesellschaft klar geregelt und auch hinsichtlich Rechnungslegung, Veröffentlichung der Bilanzen etc. gibt es im Handelsrecht klare Vorschriften.

Für die Gründung der neuen Gesellschaft, sprechen auch steuerliche Gründe, da die ISD als gemeinnützige GesmbH. von der Körperschaftssteuer befreit ist. Laut Aufsichtsratsvorsitzendem Sprenger beträgt der Budgetrahmen bei der ISD rund 30 Millionen Euro.

Weitere organisatorische Veränderungen betreffen u. a. die Gebäude der bisher eigenständigen Institutionen, die seit Jahresbeginn in die IIG (Innsbrucker Immobiliengesellschaft) überstellt wurden. Die ISD bezahlt Mieten an die IIG. Auf Grund dieser Mietzahlungen wird die IIG Instandhaltungsarbeiten und Investitionen durchführen können.

Personell wird im Pflegebereich eine "gewisse Durchlässigkeit" angestrebt, wodurch der Einsatz von Pflegepersonal sowohl im ambulanten als auch stationären Bereich ermöglicht werden soll.

In den Wohn- und Pflegeheimen sind etwa 60 Ärzte tätig. Mit Dr. Arthur Wechselberger, Präsident der Tiroler Ärztekammer, ist auch ein Mitglied der Ärzteschaft im Aufsichtsrat vertreten. Weitere Aufsichtsratmitglieder sind GR Arno Grünbacher und Mag. Hannes Verdross (Vertreter der Finanzabteilung der Stadt Innsbruck).

"Um die Position des Geschäftsführers haben sich zehn Personen beworben, mit fünf Personen wurden im Rahmen der Vorauswahl Gespräche geführt. Dr. Hubert Innerebner erfüllte alle Voraussetzungen der neutral gestalteten Ausschreibung und hat sich in den eineinhalb Jahren als Geschäftsführer des Innsbrucker Sozialfonds bestens bewährt", argumentierte Sprenger, warum der Aufsichtsrat den einstimmigen Beschluss gefasst hat, Bürgermeisterin Hilde Zach als Eigentümervertreterin zu empfehlen, Dr. Innerebner als Geschäftsführer der ISD zu bestellen.

"Angehörigen und Betroffenen einen Hürdenlauf zu ersparen, wenn Hilfe gebraucht wird", ist für Dr. Andreas Ratz ein wichtiges Argument für die Zusammenführung der sozialen Einrichtungen in der ISD. "Es wird nur durch eine Harmonisierung der ambulanten und stationären Angebote möglich sein, den bestehenden Druck hinsichtlich erforderlicher Pflegekapazitäten zu vermindern. Die Errichtung von erforderlichen 400 Pflegeplätze wird ad hoc nicht möglich sein, daher müssen bestehende Angebote möglichst effizient genutzt werden."

Die zentrale ISD-Anlaufstelle ist unter Telefon 93 001 DW 555 oder 556 zu erreichen.

Von der ISD wurden im Detail folgende Aufgaben übernommen: Betrieb von Wohn- und Pflegeheimen, betreute Seniorenwohnungen, Innsbrucker Menüservice ("Essen auf Rädern") - bisher Innsbrucker Sozialfonds Hauskrankenpflege und Heimhilfe, Gemeinwesenarbeit, ambulante Suchtprävention - bisher Sozial- und Gesundheitssprengel Innsbruck Wohnungslosenhilfe durch Betrieb von zwei stationären Wohnungsloseneinrichtungen, sowie durch Sozialkontaktstelle und Delogierungsprävention - bisher Verein WOHINN Betrieb der Kinderheim Pechegarten und Mariahilf - bisher Stadt Innsbruck
 
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