8600 Kilometer »Lebensadern« in Kärntens ländlichem Raum
LR Wurmitzer: Erhaltung des ländlichen Wegenetzes sichert 300 Dauerarbeitsplätze
Klagenfurt (lpd) - Das ländliche Wegenetz in Kärnten sei mit insgesamt 8600 Kilometern dreimal größer als die gesamten Bundesstraßen, Autobahnen und Landstraßen Kärntens zusammen und werde laufend erneuert, gewartet und instandgesetzt, betonte heute der zuständige Agrarlandesrat Georg Wurmitzer im Rahmen einer Pressekonferenz. Die jährlichen Gesamtkosten für diese Arbeiten an den „Lebensadern im ländlichen Raum“ bezifferte Wurmitzer mit 20 bis 25 Mio. Euro, wobei im Vorjahr rund 15 Mio. Euro seitens des Landes und des Bundes ausgeschüttet wurden. „Umsetzer der Sanierungs- und Errichtungsmaßnahmen sind hauptsächlich kleine und mittlere Unternehmen. Der Anteil der Privatwirtschaft am gesamten Investitionsvolumen liegt etwa bei 88 Prozent. Durch diese Tätigkeiten werden ca. 300 Dauerarbeitsplätze nachhaltig gesichert“, so der Landesrat.

Der Agrarreferent betonte in diesem Zusammenhang auch, dass man die Bautätigkeiten konsequent fortsetzen müsse, wenn man die Substanz des ländlichen Wegenetzes verbessern bzw. erhalten wolle. So seien momentan immer noch rund 55 Prozent der Wege sanierungsbedürftig. „Uns machen derzeit nicht die Berggebiete Probleme, sondern die weitverzweigten Siedlungsgebiete in Unterkärnten. Deswegen werden wir auch heuer Schwerpunkte in den Bezirken Wolfsberg, Völkermarkt, Klagenfurt-Land und St. Veit setzen“, kündigte Wurmitzer an. Durch Qualitätsverbesserung im Neu- bzw. Umbau und durch die systematische Wegerhaltung im Rahmen des „Modell – Kärnten“ könne außerdem die mögliche Wegenutzungsdauer von 30 Jahren auf 40 Jahre erhöht werden, so Wurmitzer, der erklärte, für den Erfolg seiner Strategie die „konsequente Bereitstellung eines notwendigen Jahresbudgets von 14 bis 15 Mio. Euro“ auch für 2003 bereits kalkuliert zu haben.

Für den Agrarreferenten haben Straßen und Wege im ländlichen Raum „multifunktionale Bedeutung“, da sie „Voraussetzung für jegliche wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Tätigkeit“ seien. Als Beispiel dafür, nannte er den Felssturz in der Weinebene, wodurch im letzten Jahr ganze Ortschaften abgeschnitten waren und die Nahversorgung nicht mehr gegeben war. „Am Beispiel Weinebene wird ersichtlich, was geschieht, wenn Straßen nicht mehr passierbar sind. Die Anpassung des ländlichen Straßennetzes an den Stand der Technik ist eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit, die durch die Forderung nach ausreichender Sicherheit für die Straßenbenutzer unterstrichen wird und so auch umgesetzt werden soll“, meinte Wurmitzer dazu.

Für das Jahr 2002 bilanzierte der Landesrat, dass 120 Güterwegprojekte sowie 500 Kilometer Güterwege im Rahmen des Erhaltungsprogrammes im „Model Kärnten“ saniert und 30 neue Straßenbauprojekte begonnen wurden. Auch teilte er mit, dass derzeit 1677 Anträge bei der Agrarbezirksbehörde vorliegen, die in den kommenden sieben bis acht Jahren umsetzbar seien. Prioritäten würden dabei nach Prüfung der Notwendigkeit, Nützlichkeit und der rechtlichen sowie finanziellen Umsetzbarkeit gesetzt. Danach würde man die Anträge nach einem Punktemodell kategorisch abwickeln.
 
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