Linz (mag) - Der Baubeginn für das Infrastrukturzentrum der solarCity erfolgte im September 2002. Derzeit
laufen die Arbeiten für die Tiefgarage mit 215 Abstellplätzen. Im Februar 2004 kann der öffentliche
Bereich des Zentrums fertig gestellt werden und einen Monat später der private Sektor.
Der Baukomplex unterteilt sich in zwei Bereiche. Der Bauteil Nord mit etwa 2100 Quadratmetern umfasst alle städtischen
Einrichtungen
Foto: solarLinz |
und der Bauteil West mit 2300 Quadratmetern die privaten Dienstleistungen und Geschäfte.
Der Bauteil Nord mit den öffentlichen Einrichtungen erhält als zentralen Mittelpunkt ein Volkshaus mit
einer Fläche von 1000 Quadratmeter. Ein großer und ein kleiner Saal sind samt Nebenräumen und sanitären
Anlagen ebenso vorhanden wie Seminar-, Vereins-, und Parteiräume. Für die Zweigstelle der Stadtbibliotheken
mit integriertem Bürgerservice sind 170 Quadratmeter reserviert, für die Volkshochschule 600 Quadratmeter.
Für ältere Menschen öffnet ein Seniorenklub auf 110 Quadratmeter. Der Gastronomiebereich mit Restaurant
erhält eine Fläche von 190 Quadratmeter.
Für den privaten Sektor sind vor allem ein Nahversorger mit 600 Quadratmeter und ein Ärztezentrum mit
600 Quadratmeter vorgesehen. Integriert wird auch eine Apotheke, die 180 Quadratmeter Fläche erhält.
Vorgesehen ist auch ein vielfältiges Geschäftsangebot für die BewohnerInnen: Bank, Friseur, Trafik,
Café, Reinigung, Bäckerei, Optiker sowie Physiotherapie und Masseur. Die Ansiedlung eines möglichen
Telearbeitszentrums und eines Pfarr- und Kulturzentrums mit 900 Quadratmetern steht noch nicht endgültig fest.
Im künftigen Ortszentrum können die BewohnerInnen bei jedem Wetter einkaufen. Der zentrale Marktplatz
wird von schmalen hellen Gassen umgeben. Die Gassen zwischen den einzelnen Baukörpern sind mit Glasdächern
vor Wind und Wetter geschützt. Der Marktplatz ist im Freien zwischen den Bauteilen Nord und West situiert
und kann mit seiner Größe von etwa 700 Quadratmetern sehr gut als Wochenmarkt genützt werden.
Ein natürliches Kühlsystem für den Sommer bringt die Außenluft über Zwischendecken in
die Gassen des Zentrums. Im Winter nützen die Architekten die innere Wärme der einzelnen Gebäude,
vor allem die Speicherfähigkeit des Betons. Während das Grundgerüst jeder Gebäudebox aus Betonskeletten
besteht, erhalten die Fassaden Holzelemente mit hochwertiger Wärmedämmung.
Die öffentlichen Gebäude des Bauteils Nord erhalten eine zentrale Lüftungsanlage nach dem Quellluftprinzip
mit einer effizienten Wärmerückgewinnung. Kombiniert wird diese Anlage mit einer Frischluftkühlung
durch das Grundwasser. Die Wärmedämmung an den Fassaden hat einen besonders hohen Standard. Daraus ergibt
sich insgesamt eine Energiekennzahl von etwa 48 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr.
Aus dem EU-weiten Architektenwettbewerb ist die Architektengemeinschaft Auer + Weber aus München als Sieger
hervorgegangen. Errichtung und Betrieb des Infrastrukturzentrums hat die Fa. STRABAG gemeinsam mit der Raiffeisen-Leasing
GmbH Wien übernommen. |