Eröffnung des »Personality Walk« im Grazer Stadtmuseum
Graz (2003) - Dienstag (14. 01.) Abend lud das Stadtmuseum zur "Eröffnung" des von Gerhard M. Dienes konzipierten Projektes "Personality Walk". Präsentiert wurde eine Internetplattform der besonderen Art: eine bis jetzt 280 Grazer Persönlichkeiten umfassende Datenbank, erstellt von Gudrun Felsberger und Gerhard Peinsipp, wurde dem zahlreich erschienenen Publikum via Großbildleinwand vorgeführt.

"Der Alltag von Graz 2003 beginnt", eröffnete Gemeinderätin Anne-Marie Leb den gemütlichen Abend, der mit Musik des "Jazztett Forum Graz" umrahmt wurde, und an Persönlichkeiten wie etwa Robert Stolz oder Inge Morath erinnern ließ.

Der "Personality Walk" ist ein online-Projekt, das ein Netzwerk von Persönlichkeiten entstehen lässt, die in Graz geboren wurden oder im Laufe ihres Lebens einen starken Graz-Bezug entwickelt haben. Die Liste reicht von der Gutsfrau aus der römischen Antike bis zur ersten Ärztin; von einem Dichter, der Papst wurde, bis zu einem König, der dichtete; von einem Grazer Meister Wiener Musik bis zur Grazerin, die Johann Strauß Sohn anregte, Operetten zu komponieren; von einem genialen Wissenschaftler, der des Glaubens wegen die Stadt verlassen musste, bis zum Nobelpreisträger, der vertrieben wurde, weil er Jude war. Da gibt es eine Frau, die mit ihren Kochrezepten die Essgewohnheiten ganzer Generationen bestimmte, und jenen Erzherzog, dessen Ermordung den Ersten Weltkrieg auslöste. Im "Personality Walk" sind sie alle erfasst. Die Datenbank, die ständig erweitert werden soll, will aber kein Friedhof sein, so Leb, sondern auch lebende Legenden wie etwa Barbara Frischmuth sind vertreten. Auch der erst vor einem Jahr verstorbene Autor Alois Hergouth hat auf den Seiten des "Personality Walk" Platz gefunden.

Umfangreiche Recherchen, unter Einbeziehung der Technischen Universität Graz sowie der Karl-Franzens-Universität in Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen Bildungseinrichtungen, machen das dichte Beziehungsgeflecht zwischen den einzelnen Personen sichtbar. Nicht nur Biografien, sondern auch Literaturhinweise, Links, Fotos und Video- und Tondokumente machen die Seiten zu einem wahren Erlebnis und regen zum interaktiven Dialog an.

Auf dem Online-Stadtplan sind auch die vielen Straßen zu finden, die nach verschiedensten Persönlichkeiten benannt wurden, um aus der virtuellen Realität in die greifbare zu gelangen. Die einfache Navigation der Seite macht es möglich, schnell und effektiv zu suchen und zu finden. Der Besucher bestimmt eine Zeitspanne, kann zwischen weiblichen und männlichen Persönlichkeiten wählen, nach Berufsgruppen suchen oder sich auch mit Hilfe von Stichworten Zugang zur gewünschten Information verschaffen. Auch können alle Listen exportiert und weiterverarbeitet werden, sogar zu den Autoren der einzelnen Berichte liegen Kurzbiografien vor. Abgerundet werden die umfassenden Informationen zu den Persönlichkeiten noch mit detaillierten Texten beispielsweise zur wirtschaftlichen Lage der jeweiligen Periode.

Besucht kann die Seite unter: http://www.stadtmuseum-graz.at/pwalk werden, aber auch von den Seiten des Stadtmuseums (http://www.stadtmuseum-graz.at) und von Graz 2003 (http://www.graz03.at) aus gibt es Links zur Datenbank, die einen neuen Maßstab der Museumskultur setzt.
 
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