Wien (sk) - "Wir begrüßen, dass sich im Rahmen einer Wiederbelebung der deutsch-französischen
Achse die Regierungen beider Länder Gedanken über die institutionelle Neugestaltung der EU machen. Der
geplante Vorstoß in Richtung eines EU-Doppelvorsitzes ist aber abzulehnen". Dies erklärten die
SPÖ-Abgeordneten im Europäischen Parlament, Hannes Swoboda und Maria Berger, am Mittwoch (15. 01.)
am Rande der Plenarsitzung in Strassburg.
Es sei zwar im Sinne einer demokratischen Aufwertung des EU-Parlaments eine richtiger Schritt, dass künftig
der Kommissionspräsident vom Parlament gewählt werde soll. "Auch dem Vorschlag, dass der EU-Außenminister
zwar dem Rat der EU verantwortlich, aber der Kommission angehört, pflichten wir bei. Der Ratspräsident
soll jedoch weiterhin nach dem bewährten Rotationsprinzip ermittelt werden, seine Wahl durch die EU-Regierungschefs
ist nicht nötig", so Swoboda und Berger zum Schröder-Chirac-Plan. "Man kann aber über
Änderungen des Präsidentschaftsmodells nachdenken. Es ist vorstellbar, dass der sechsmonatige Turnus
verlängert wird oder mehrere Mitgliedsstaaten gleichzeitig den EU-Vorsitz ausüben", so die Europaabgeordneten.
Vorschläge für die anstehende Reform der EU seien prinzipiell zu begrüßen, dass letzte Wort
in dieser Angelegenheit liege aber beim derzeit tagenden EU-Konvent, schlossen Swoboda und Berger. |