Eröffnung der 3. Vollversammlung der Digitalen Plattform Austria
Wien (bpd) - "Die Erarbeitung einer Digitalisierungsstrategie im Rahmen der "Digitalen
Plattform Austria" hat neben der besonderen Berücksichtigung der internationalen Entwicklungen vor allem
auf die spezifische österreichische Situation bestmöglich zu reagieren. Ziel sind die Sicherung und der
Ausbau der österreichischen Medienlandschaft im elektronischen Bereich", betonte Medienstaatssekretär
Franz Morak, am Dienstag (14. 01.) bei der Eröffnung der Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft
der Digitalen Plattform Austria.
Die eigentliche Herausforderung bestehe darin, "eine Strategie zu erarbeiten, die sich an den spezifischen
Erfordernissen des österreichischen Marktes orientiert. Denn wir wissen um das große Potential, das
in der Digitalisierung der Rundfunkübertragung steckt. Es wäre geradezu fahrlässig, dieses nicht
optimal im Interesse einer eigenständigen österreichischen Medienlandschaft zu nutzen", so Morak.
"Um eine eigenständige, unabhängige und diskriminierungsfreie, also für alle Betreiber gleich
zugängliche Verbreitung mit nationalen Programmen sicherzustellen, brauchen wir ein digitales terrestrisches
Sendernetz. Damit werden kulturelle Identität und der Medienstandort Österreich mit hochqualifizierten
Arbeitsplätzen bestmöglich gesichert bzw. ausgebaut", unterstrich der Staatssekretär in seiner
Rede. Denn - ohne die Bedeutung der anderen Verbreitungstechnologien zu schmälern - biete die Terrestrik die
Garantie für eine eigenständige, unabhängige und diskriminierungsfreie Rundfunkinfrastruktur.
Die Digitalisierung müsse aber vor allem für die Konsumenten einen Mehrwert bringen, betonte Morak. Darunter
seien neben technischen Besonderheiten wie Portabilität, Mobilität, bessere Bildqualität etc. vor
allem neue Content-Anwendungen zu verstehen, also beispielsweise elektronische Programmführer, interaktive
Anwendungen, Datendienste, e-government, e-learning. Beim digitalen Probeversuch im Großraum Graz, der für
Herbst 2003 angepeilt ist, werde sich erstmals zeigen lassen, inwieweit die Konsumenten die neuen Nutzungsmöglichkeiten
annehmen.
Der kostenintensive Aufbau eines digitalen terrestrischen Sendernetzes könne nur begrenzt vom Markt getragen
werden, öffentliche Mittel seien also unumgänglich, so Morak, der ankündigte, das Projekt des Digitalisierungsfonds
weiterzuverfolgen, sodass der Regulierungsbehörde für Zwecke der Förderung des digitalen terrestrischen
Rundfunks notwendiges Kapital zur Verfügung steht. "Ich halte es für zweckmäßig, etwa
20% - 25% der "Radio- und Fernsehgebühr", also jenes Teils, der nicht dem ORF sondern dem Bund zufließt,
für Zwecke des digitalen terrestrischen Rundfunks auf mehrere Jahre hin zu binden", so der Staatssekretär.
"Um die flächendeckende Einführung des terrestrischen Digitalfernsehens bis zum Jahre 2012 zu realisieren,
bedarf es einer nationalen Kraftanstrengung, um diese für Österreich substanzielle medienpolitische Zielsetzung
im Interesse aller Beteiligten bestmöglich umzusetzen", sagte Morak abschließend. |