Graz flog ab – nach Europa
Kulturhauptstadtjahr mit Festveranstaltung in der Oper offiziell eröffnet
Graz (mag) - Die Kulturhauptstadt Europas hat ihren Abflug beeindruckend geschafft: Mit einer stimmungsvollen Festveranstaltung in der Grazer Oper wurde das Kulturhauptstadtjahr 2003 in der steirischen Landeshauptstadt offiziell eröffnet.
Bundespräsident Dr. Thomas Klestil, hier begleitet von Ehefrau Margot und gefolgt von Landeshauptmann Waltraud Klasnic sowie Bürgermeister Alfred Stingl, nahm die offizielle Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres Graz 2003 vor.
Hohe Gäste aus ganz Europa ließen sich das Ereignis nicht entgehen. In den kommenden Monaten werden zu unzähligen Kulturveranstaltungen rund 1,5 Millionen BesucherInnen aus aller Welt in Graz erwartet.

"Kultur ist Seele Europas"
"Kultur ist die Seele Europas", bekannte Bürgermeister Alfred Stingl in seiner Begrüßungsansprache, mit der er die von Bundespräsident Dr. Thomas Klestil, Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel, EU-Kulturkommissarin Viviane Reding, EU-Landwirtschaftskommissar Franz Fischler, Landeshauptmann Waltraud Klasnic, der vollzähligen Grazer Stadtregierung und zahlreichen MinisterInnen und Abgeordneten der unterschiedlichsten Gremien angeführte Gästeschar im vollen Opernhaus willkommen hieß. Nach den Abgründen und Wunden des 20. Jahrhunderts strebe Europa auf eine neue Epoche zu, in der die Staaten Schritt für Schritt, aber unumkehrbar zusammenwachsen, Menschenwürde und Menschenrechte Maßstab politischer Ziele sind und sozialer Zusammenhalt sowie kulturelle Vielfalt dominierende Werte sein werden, gab Stingl seiner Hoffnung für die Zukunft Ausdruck: "Kultur ist das Nahrungsmittel dieser Hoffnung, Kraftquelle der Verständigung der Bereitschaft der Menschen zu Dialog und Begegnung!" Der Bürgermeister forderte auch die Alltagskultur eines Miteinanderlebens anstelle von Ausgrenzung, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein. Ausdrücklich dankte er nicht nur den internationalen Partnerschaften für das Kulturhauptstadtjahr, allen voran St. Petersburg, sondern auch seinem jahrelangen Mitstreiter für das internationale Großprojekt, dem ehemaligen Grazer Kulturstadtrat DI Helmut Strobl.

"Träume wahr gemacht"
Die offizielle Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres nahm Bundespräsident Dr. Thomas Klestil vor, der die Rolle von Graz als Botschafter Europas in alle Welt als "wichtig für ganz Österreich" bezeichnete. Landeshauptmann Waltraud Klasnic nahm in ihren Worten auf das Motto der Eröffnungsveranstaltung "Graz fliegt!"
"Wo liegt Graz?" fragte das "Theater im Bahnhof" in seinen humorsprühenden szenischen Darstellungen. Nach dem Kulturhauptstadtjahr werden das wohl viel mehr Menschen aus aller Welt beantworten können...

Fotos: Stadt Graz/Lohr
Bezug: "Das heißt, Graz will hoch hinaus und viel bewegen!" Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel erklärte, er habe beim Spaziergang durch Graz eine "Verzauberung der Stadt" verspürt. Vieles werde nach dem Kulturhauptstadtjahr bleiben - aber wichtiger als die baulichen neuen Wahrzeichen der Stadt seien die unvergesslichen menschlichen Begegnungen, die durch das Ereignis entstehen würden. EU-Kommissarin Viviane Reding führte aus, es bedürfe zur Realisierung eines derartigen Großprojektes mehr als nur Visionen und Träume, nämlich Tatkraft und Mut: "Ich gratuliere Bürgermeister Alfred Stingl und seinen Mitträumern, dass sie diese Träume wahr gemacht haben!" Mit Finanz- und Wirtschaftspolitik allein könne man dem zusammenwachsenden Europa keine Seele einhauchen - mit Kultur und Begegnung hingegen schon.

Kulturelles Feuerwerk
Umrahmt wurde die Eröffnung in der Oper durch szenische Darstellungen des "Theaters im Bahnhof". Die Darbietungen mit viel Humor und so mancher bissiger Anspielung auf aktuelle Begebenheiten im Land und in der Stadt fanden großen Anklang. Ab heute jagt in der Kulturhauptstadt Graz ein kultureller Höhepunkt den anderen: Bereits am Nachmittag wird ein "Flaggschiff", die vom amerikanischen Star-Designer Vito Acconci gestaltete Murinsel, offiziell eröffnet, am Abend steht dann die Publikumseröffnung auf dem Hauptplatz auf dem Programm. Höhepunkt wird dabei ein gigantisches Feuerwerk sein, das von japanischen Pyro-Künstlern gestaltet wird. Und in den folgenden Wochen und Monaten wird ein kulturelles Feuerwerk abgebrannt, das mit der Eröffnung von Kunsthaus und Kindermuseum bis in den Spätherbst hinein gespickt mit Höhepunkten sein wird.
 
zurück