Grenzsicherung im Rahmen des EU-Projektes – Zentrum Landgrenzen
Wien/Niederösterreich/Burgenland (bmi) - Im Rahmen des von der Europäischen Union geführten
Projektes „Zentrum zur Zusammenarbeit der Dienststellen der Grenzbehörden an den Landgrenzen sowie zur Durchführung
gemeinsamer Einsätze und Hospitationen“ nehmen im Zeitraum vom 21. bis 30 Jänner 2003 Grenzpolizisten
aus fünf EU-Staaten an Streifen der Grenzgendarmerie im Burgenland und in Niederösterreich entlang der
Grenze zur Slowakei teil.
„Die Sicherung der Außengrenzen ist das Herzstück jeder EU Migrationspolitik; Europa muss für jeden
Einzelnen ein Mehr an Sicherheit, ein Mehr an Geborgenheit bringen“, so Innenminister Dr. Ernst Strasser. Sechs
Beamte des Bundesgrenzschutzes aus Deutschland, drei Beamte aus Frankreich, zwei Polizeibeamte aus Norwegen, vier
Polizisten aus Spanien und zwei Beamte aus Großbritannien kontrollieren und überwachen die Grenze mit
den österreichischen Kollegen. Die Grenzkontrollbeamten tragen die Uniformen und Waffen ihres Landes, sind
mit einer Armbinde, die die Farben der Europäischen Union zeigt, gekennzeichnet und üben eine beobachtende
Funktion aus. Die an der Operation teilnehmenden Beamten werden sowohl an der Grenzüberwachung an der Blauen
und Grünen Grenze, an der Kontrolle in internationalen Reisezügen und an den Grenzübergängen
mit den Schwerpunkten Bekämpfung der Schlepperkriminalität, des Suchtgiftschmuggels, der Kfz-Verschiebung,
der Dokumentenfälschung und der illegalen Migration mitwirken.
Das Projekt ist eine Fortsetzung der Vorbereitung auf eine Europäische Grenzpolizei. Die Grenzschützer
können Erfahrungen, Informationen, Arbeitsweisen und nationale Praktiken aus ihrem Aufgabenbereich austauschen.
Brigadier Robert Strondl aus der Einsatzabteilung des Innenministeriums: „Über die praktische Arbeit soll
erhoben werden, welche rechtlichen, organisatorischen und administrativen Probleme beim Einsatz multinationaler
Kontrollteams entstehen können.“
In der Folge werden auch Hospitationen durchgeführt werden, in deren Rahmen Grenzschützer aus der EU
in sogenannten „focal point offices“ (Hospitationsdienststellen) Erfahrungen sammeln können; das Innenministerium
hat dafür die Grenzkontrollstelle Karawankentunnel und den Grenzüberwachungsposten Tschau in Kärnten
genannt. Hospitanten anderer EU-Mitgliedsländer können auf diese Dienststellen in der Dauer von bis zu
vier Wochen entsandt werden. Bis jetzt haben Griechenland, Norwegen, Großbritannien, Spanien und Deutschland
Interesse an Hospitationen bekundet. Im Gegenzug können Beamte österreichischer Grenzdienststellen Dienst
in Hospitationsdienststellen anderer EU-Mitgliedsländer ebenfalls auf die Dauer von maximal vier Wochen versehen.
Im Februar 2003 ist mit den ersten Hospitationen zu rechnen.
„Die österreichischen Erfahrungen und Methoden im Rahmen der Grenzsicherung sind international gefragt“, so
Strasser, und weiter, „daher haben wir von der EU die verantwortungsvolle Aufgabe übertragen erhalten, im
Rahmen von Ausbildungslehrgängen für Grenzschützer für gleiche Standards und Kompetenz in den
Mitglieds- und Beitrittskandidatenstaaten zu sorgen. Aber auch langfristig muss die Verantwortung für den
Grenzdienst bei den Mitgliedsstaaten liegen.“ |