Keine Aufgabe der Subsidiarität in sozialen Fragen
Wien (bmsg) - Der Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen, Mag. Herbert Haupt,
forderte beim informellen Treffen der Sozial- und Arbeitsminister/innen, welches derzeit (24. 01.)
im Rahmen der griechischen EU-Präsidentschaft in Nafplion stattfindet, einen weiteren Ausbau der Sozialsysteme
auf europäischer Ebene. "Sozialpolitik muss in einem zusammenwachsenden Europa mit den wirtschafts- und
beschäftigungspolitischen Interessen gleichrangig behandelt werden. Eine Entwicklung eines für ganz Europa
verbindlichen Sozialmodells lehne ich aber ab. Die Subsidiarität muss gewahrt bleiben", betonte Haupt.
Der Minister unterstrich, dass aus seiner Sicht die EU mehr Initiativen in den Bereichen sozialer Schutz und soziale
Sicherheit, Gleichstellung von Frauen und Männern und Solidarität zwischen den Generationen setzen solle.
"Hier sind wir in Österreich schon weiter als die meisten Länder der Europäischen Union",
so der Sozialminister. Er unterstütze aber die griechische Sozial-EU-Kommissarin, Anna Diamantopoulou, die
sich für verbindliche Grundwerte wie Demokratie, Gerechtigkeit, Partizipation sowie für sozialen Dialog
und soziale Kohäsion einsetze.
Es dürfe nicht dazu kommen, dass der Sozialbereich zusammen mit der Wirtschaftspolitik als einheitliches Phänomen
betrachtet werde. Die Gefahr wäre dann sehr groß, dass die sozialen Komponenten zurückgedrängt
würden. Oberstes Ziel der EU müsse es sein, die Menschen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt
zu stellen. Denn zu Recht erwarteten die Bürgerinnen und Bürger Europas vor allem Ergebnisse bei der
Beschäftigung, in der Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung sowie im Bereich des wirtschaftlichen
und sozialen Zusammenhaltes, betonte der Sozialminister.
Haupt abschließend: "Ich freue mich über das große Verständnis und Engagement, welches
die griechische EU-Ratspräsidentschaft bei den sozialen Fragen an den Tag legt. Sozialkommissarin Diamantopoulou
genießt mein vollstes Vertrauen." |