Musikhandel fordert CD-Preis von zehn Euro
IFPI sieht Problem in "Gratis-Mentalität" der User
Cannes (pte, 22. Jan 2003 14:57) - Der deutsche Musikhandel ist der Ansicht, dass jede Audio-CD künftig um die zehn Euro kosten soll. Diese Forderung stellte Michael Huchthausen in Cannes anlässlich der Internationalen Musikmesse Midem, berichtet das Handelsblatt. Beim Verband der Musikindustrie IFPI trifft er damit nicht auf Gegenliebe: Im Gegenteil sei die Musik-CD eigentlich zu billig. Die Wettbewerbsfähigkeit mit dem digitalen Vertrieb werde zudem dadurch auch nicht verbessert.

Aus der Sicht von Huchthausen wäre ein Preis von 9,99 Euro für jede CD optimal. Vor allem vor dem Hintergrund der anhaltenden Attraktivität von Online-Tauschbörsen würde dies die Wettbewerbsfähigkeit der CD wieder erhöhen. Der internationale Verband der Musikindustrie IFPI sieht dies anders. Der Preis der CD sei seit der Markeinführung vor 20 Jahren kaum gestiegen und daher eigentlich zu niedrig. Zudem würde eine Preissenkung nichts ändern außer, dass weniger Neuheiten auf den Markt kommen. Neun von zehn Platten sind laut Musikindustrie ein Verlustgeschäft, das mit den Hits finanziert werden müsse. Die IFPI sieht das Hauptproblem in der "Gratis-Mentalität" der Konsumenten, die auf kostenlosen Tauschmöglichkeiten im Web sowie dem Boom des CD-Brenners basiert. Diese gelte es zu bekämpfen.
 
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