Bozen (lpa) - Eine Premiere hat es am Donnerstag (23. 01.) im römischen
Hauptbahnhof "Stazione Termini" gegeben: Am Vormittag wurde dort die erste Wanderausstellung über
den Mann aus dem Eis eröffnet. Kulturlandesrat Bruno Hosp, der Direktor des Archäologie- und Naturmuseums,
Alex Susanna, sowie Vertreter von Trenitalia und Grandi Stazioni waren mit dabei. Die Ausstellung wurde in Kurzreferaten
und einem Film über den Ötzi und die weiteren Funde vorgestellt.
Vor zahlreichen Vertretern der nationalen Medien und der römischen Lokalpresse sowie einer Reihe geladener
Gäste eröffnete Landesrat Hosp die Ausstellung. Der Kulturlandesrat gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass
die Wanderausstellung viele Menschen von dem bedeutenden archäologischen Sensation begeistern und zu einer
Reise nach Südtirol anregen möge. Die Wanderausstellung führt die Besucher auf eine besondere Weise
in das Thema "Mann aus dem Eis" ein. Der Fundkomplex und alle bisher gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse
werden in verschiedenen Modulen durch Videoprojektionen, Hörbilder, Hologramme, Wackelbilder, Materialproben,
Fotos, 3D-Animationen und interaktive Stationen erläutert.
Eingestimmt wurde das Publikum heute durch einige Sequenzen des erfolgreichen Discovery-Dokumentarfilms "Ultimate
guide: the iceman", den der Produzent und Regisseur Brando Quilici selbst vorstellte. Ötzis "Leibarzt"
Eduard Egarter Vigl erläuterte anschließend die Geschichte des Mannes aus dem Eis von den Fundumständen
bis zu den auch heute noch immer reicher werdenden wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Archäotechniker Harm
Paulsen aus Schleswig in Deutschland stellte die Leistungsfähigkeit von Ötzis Werkzeugen vor, die in
jahrelangen Tests erprobt wurden.
Das Projekt Wanderausstellung war nach zahlreichen Anfragen aus dem In- und Ausland vom Südtiroler Archäologiemuseum
mit Unterstützung durch die Landesregierung konzipiert und ausgeführt worden. Die erste Ausstellung in
Rom wurde in Zusammenarbeit mit den Staatsbahnen "Trenitalia" und "Grandi Stazioni" verwirklicht,
welche die Ausstellungsfläche zur Verfügung stellten.
Roberto Renon, Direktor von Trenitalia, und Enrico Aliotti von "Grandi Stazioni" stellen nach den umfangreichen
Renovierungsarbeiten an der "Stazione Termini" die Räumlichkeiten des Bahnhofs künftig auch
für kulturelle Begegnungen zur Verfügung.
Insbesondere wenden sich "Trenitalia" und "Grandi Stazioni" mit der Ötzi-Ausstellung an
Schülergruppen. Das Interesse an der Ausstellung ist vielversprechend: Noch vor Beginn der Ausstellung waren
20.000 Vormerkungen von bahnreisenden Klassen aus Latium, Abruzzen, Umbrien und Kampanien eingegangen.
Durch die heutige Veranstaltung führte Roberto Giacobbe, Moderator der Wissenschaftssendungen "La macchina
del tempo" und "Stargate" auf dem Fernsehkanal "La 7", der selbst bereits einige sehr
erfolgreiche Beiträge über den Mann aus dem Eis gedreht hat.
Die Ausstellung "Il misterioso viaggio di Ötzi" in Rom ist ab Samstag, 25. Jänner 2003, für
Publikum zugänglich und wird bis zum 26. April 2003 zu sehen sein. Anschließend wird die Ausstellung
in verschiedene europäische Länder reisen. Der nächste Aufenthalt ist voraussichtlich Belgien. |