Plattform Sicherer Schulweg hilft Unfallopfer 
Wien - Am 10. Jänner 2001 um 9.00 Uhr ereignete sich auf der Wiener A 23 vor dem Stadlauer Tunnel ein schwerer Unfall: Zwei Polizisten kontrollierten einen Lastkraftwagen, als plötzlich ein mit 4,5 Tonnen Alu beladener Laster mit Tempo

Zivildiener Christoph Hoeggerl, Dr. Othmar Thann, Unfallopfer Boban Pajkovic mit Gattin Dragica, Major Harald Wieshofer, Zivildiener Sebastian Koblinger (v.l.n.r.)
80 (erlaubte Höchstgeschwindigkeit 60 km/h) heranraste und zuerst den Funkstreifenwagen und dann den LKW rammte.

Ein Polizist wurde sofort getötet, der zweite Polizist starb nach der Einlieferung ins Wiener AKH. An einem Tag verloren zwei Familien einen Angehörigen. Jedes Jahr werden Angehörige der Polizei und Gendarmerie im Dienst verletzt. Einige bezahlen ihre berufliche Tätigkeit im Dienst der Verkehrssicherheit mit ihrem Leben.

Der Unglückslenker war alkoholisiert und hatte auch andere Drogen genommen. Dieses tragische Beispiel zeigt mehr als deutlich die verheerenden Auswirkungen der Drogen jeglicher Art im Straßenverkehr, wobei auf die Schäden durch die Nichtbeachtung der Geschwindigkeitsbegrenzung nicht vergessen werden sollte.

Der Lenker des kontrollierten Fahrzeugs, Boban Pajkovic, wurde sehr schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, wo er sieben Wochen im Tiefschlaf verbrachte. Nach bangem Warten auf das Aufwachen, 13 Operationen, vielen Therapien und unzähligen Infusionen ist Herr Pajkovic wieder fähig, mühsam mit dem Stock zu gehen.

Die Angst um sein Leben ist ausgestanden, aber die gesundheitlichen und sozialen Probleme bleiben. Niemand weiß, ob er wieder arbeiten kann. Dragica Pajkovic, die Frau des unschuldigen Unfallopfers, kann neben der Betreuung ihres Mannes und der 17 Monate alten Tochter Manuela nicht zur Arbeit gehen. Die beiden Söhne Srdjan (14 Jahre) und Saša (16 Jahre) leben ebenfalls bei ihren Eltern.

"Manchmal wissen wir nicht mehr, wie es weitergehen soll. Mein Mann hat sich jeden Knochen gebrochen, den man sich nur brechen kann. Da dauert es sehr lange, bis man wieder halbwegs gesund ist", sagt die in Schwarz gekleidete Frau Pajkovic.

Der Obmann der Plattform Sicherer Schulweg, Major Harald Wieshofer, der 2002 den Verkehrssicherheitspreis des Kuratoriums für Verkehrssicherheit erhalten hat, wird mit einem Teil des Preisgeldes diese in Not geratene Familie unterstützen. Die Plattform Sicherer Schulweg, die sich für mehr Sicherheit im Straßenverkehr im Allgemeinen und für sichere Schulwege im Besonderen einsetzt, möchte mit dieser Spende nicht nur einer Familie helfen, sondern auch auf die Gefahren von Drogen und Schnellfahren im Straßenverkehr hinweisen.
 
zurück