Branchenbericht der Bank Austria Creditantalt Konzernvolkswirtschaft – Stärkere Nachfrage
bei stabilem Wirtschaftswachstum ab 2003
Wien (ba-ca) - Der Branchenumsatz der österreichischen Verlage und Druckereien ist 2002 voraussichtlich
stagniert. Im Jahr davor konnte mit rund 3,7 Milliarden Euro noch ein kräftiges Plus von 7,9 Prozent erzielt
werden. Zu diesem Ergebnis kommt Günter Wolf im aktuellen Branchenbericht der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA)
Konzernvolkswirtschaft. Die Ursache dafür ist die schwächere Werbekonjunktur, die auch der Nationalratswahlkampf
nicht mehr vollständig wettmachen konnte.
Rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes der Druckereien von zuletzt rund 1,6 Milliarden Euro sind von Werbeausgaben
abhängig. In den 90er-Jahren profitierte die Sparte von kräftigen Zuwächsen bei den Werbeausgaben.
Im Verlauf des Jahres 2001 hat sich die Werbefreudigkeit jedoch rasch abgekühlt. Dem rückläufigen
Werbeaufwand im Printbereich standen dabei anhaltende Steigerungen in der Direktwerbung, bei klassischen Prospekten
und Plakaten gegenüber. Sicher ist, so Günter Wolf von der BA-CA, dass das österreichische Verlags-
und Druckereigewerbe 2002 im Gegensatz zu Deutschland von der "größten Krise des Jahrzehnts",
wie es das deutsche Verlagsgewerbe bezeichnet, verschont geblieben ist.
Die Stabilisierung des Wirtschaftswachstums beziehungsweise des privaten Konsums auf einem Niveau von 1,5 bis 2
Prozent ab diesem Jahr wird auch die Ausgaben für Werbung und die Nachfrage nach Büchern und Printmedien
wieder anregen. So rechnet beispielsweise Pricewaterhouse Coopers europaweit bei den Ausgaben für Printmedien
und Bücher mit einem jährlichen Plus von 2 Prozent bis 2006. Österreichische Verlage werden allerdings
von der Nachfragestabilisierung nicht nennenswert profitieren, vor allem wegen ihrer schwachen internationalen
Konkurrenzfähigkeit. Auf jeden Fall wird sich die Erholung der Werbekonjunktur positiv auf die Umsätze
heimischer Printmedien und Druckereien auswirken. |