Mit Reformen und Modernisierung in drei Jahren zur "Elitetruppe"
Innsbruck (rms) - Seit April 2002 befasst sich eine eigen Arbeitsgruppe mit der Berufsfeuerwehr Innsbruck,
um ein "topmoderne Elitetruppe zu schaffen", so StRin Dr. Marie-Luise Pokorny-Reitter in einem Pressegespräch
am Dienstag (21. 01.) gemeinsam mit Dr. Christoph Platzgummer, Leiter der Arbeitsgruppe:
"Die BFI wird einen umfassenden Reform- und Modernisierungsschub erhalten!"
Verbesserungen im baulichen, im EDV-Bereich und ein neues Dienstmodell sind die drei Schwerpunkte, von der ARGE
ausgearbeitet und empfohlen. Wesentlich im baulichen Bereich ist die Errichtung einer neuen Nachrichtenzentrale,
"sie muss den modernsten Anforderungen entsprechen", betont die für die Feuerwehr zuständige
Stadträtin Dr. Pokorny-Reitter. Die Empfehlung der Experten der ARGE: Das "Herz und Hirn" der BFI
soll auf dem Dach der Innsbrucker Hauptfeuerwache (Hunoldstraße) installiert werden. Ein Synergieeffekt und
eine Chance für Innsbruck könnte sich durch die von der Stadt angebotenen Ansiedlung der landesweiten
Einsatzleitstelle im Bereich der Berufsfeuerwehr ergeben (entsprechende Gespräche mit dem Land wird es demnächst
geben). Kleinere bauliche Änderungen wird es in der Atemschutzwerkstätte geben (sie wird neu gestaltet).
Verbessert wird auch der Sportraum.
Auf modernsten Stand wird die EDV gebracht. Nach Recherchen bei den Berufsfeuerwehren Salzburg und Graz wird ein
neuer Einsatzleitrechner angeschafft (u.a. mit laufend erneuertem Straßenplan, den Besonderheiten von Örtlichkeiten
und Ausbildungsunterlagen).
Änderungen werden aber auch den organisatorischen, personellen und strukturellen Bereich betreffen. Die bisherige
Einteilung in A und B-Zug wird durch vier Referate abgelöst. Es wird Pools (mit Sieben-Mann-Stärke, zusammengesetzt
nach den Tätigkeiten - etwa Drehleiterfahrer) geben und erstmals wird eine Branddienstreserve eingeführt.
Für StR. Pokorny-Reitter werden mit diesem neuen personellen/organisatorischen Modell für den insgesamt
106 Mann-Betrieb mehrere Ziele erreicht: "In den Pools arbeiten die Männer eigenverantwortlich und managen
ihren eigenen Tätigkeitsbereich! Damit werden die Kommunikation untereinander und das Verantwortungsgefühl
verbessert!"
Einen weiteren Reformimpuls wird das von der ARGE erarbeitete Ausbildungs- und Fortbildungsprogramm bringen. Zuständig
dafür ist ein eigener Ausbildungsoffizier (vorgesehen ist ein Chemiker, der zur Zeit die Ausbildung zum Feuerwehroffizier
absolviert). Die Bereitschaftsdienste und Werkstättentätigkeiten werden reduziert, "um im Bereich
der Ausbildung und Fortbildung einen Umfang zu erreichen, damit die Innsbrucker Berufsfeuerwehr ein Elitetruppe
wird und eine Vorbildfunktion für ganz Tirol übernimmt," so Innsbrucks Feuerwehrstadträtin.
"22 Mann werden täglich rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Mit dieser Stärke ist die Feuerwehr
in der Lage in kürzester Zeit, längstens in sieben Minuten, alle Funktionen und Hilfeleistungen zu erfüllen",
verweist Dr. Christoph Platzgummer auf die personellen Überlegungen der Arbeitsgruppe. Mit der neuen Branddienstreserve
ist sichergestellt, das ein mangelnder Personalstand (wegen Krankheitsfällen oder Schulungen) immer aufgestockt
werden kann.
"Vorausschauend geplant" wird im organisatorischen Bereich: Monatsplanung - im Rahmen der jährlichen
Planung und Controlling sind nunmehr obligatorisch.
Mit der Umsetzung der personellen Neuorganisation (das Kommando führt bis zur Neubestellung des Branddirektors
Ing. Josef Hundsbichler) wird am 1. Februar mit dem Einführen des Poolsystems (im Nachrichtenbereich übrigens
schon bewährt) begonnen. Die Entscheidung für die baulichen Maßnahmen "wird rasch fallen",
erwartet sich StRin Dr. Pokorny-Reitter. In der Standortfrage der Hauptfeuerwache ist die Hunoldstraße nach
wie vor die günstigste Position. (Pokorny-Reitter: "Nachdem sich kein Platz für einen kostengünstigen
Bau aufgedrängt hat"). Dementsprechend auch die Empfehlung der ARGE für diesen "zentralen Platz
mit sehr guter Verkehrsanbindung." In rund drei Jahren sollen die baulichen und strukturellen Maßnahmen
abgeschlossen sein. Zwischen drei und vier Millionen Euro liegen die geschätzten Kosten. |