Kärnten und Friaul-Julisch Venetien bauen „Region des Friedens“ weiter aus
Neue Kooperationen auf dem Gebiet der Nano-Technologie und Behandlung von Lymphpatienten geplant
Klagenfurt (lpd) - Positive Verhandlungsergebnisse brachte am Mittwoch (22. 01.) die zweite bilaterale Sitzung der Regierungen von Kärnten und Friaul-Julisch Venetien in Triest. Wie Regionspräsident Renzo Tondo und Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider anschließend bei einer gemeinsamen Pressekonferenz betonten, werde das Projekt „Region des Friedens“, welches anlässlich der ersten gemeinsamen Sitzung am 13. September 2001 in Pörtschach ins Leben gerufen wurde, weiter ausgebaut. Zu neuen Kooperationen soll es auf dem Gebiet der Nano-Technologie und der Behandlung von Lymphpatienten kommen.

Nach dem Besuch der Kinder von Terroropfern des Anschlages vom 11. September 2001 auf das New-Yorker World Trade-Center im Sommer dieses Jahres, sollen nun als weiteres Zeichen des Friedens Kinder aus Israel und Palästina gemeinsame Ferien in Kärnten und Friaul-Julisch Venetien verbringen. Im Zusammenhang mit dieser Initiative sprachen sich Haider und Tondo gegen eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen dem Irak und den Vereinigten Staaten von Amerika aus. Es müsse alles daran gesetzt werden, eine friedliche Lösung des Konfliktes herbeizuführen. Haider verwies in diesem Zusammenhang auf seine Initiativen, die zu den Gesprächen über die Entsendung der UNO-Waffeninspektoren in den Irak sowie zu einem Gefangenenaustausch zwischen dem Irak und Kuwait geführt haben.

Neu geplant ist eine engere Zusammenarbeit von Kärnten und Friaul auf dem Gebiet der Nano-Technologie unter Einbindung der italienischen Region Veneto und des Österreichischen Bundeslandes Steiermark. Geplant dazu sei eine gemeinsame Konferenz, die in Kärnten stattfinden soll. Ebenfalls als Konferenzstandort geplant ist Kärnten für eine zusätzliche Konferenz dieser vier Regionen zu Fragen in der EU-Osterweiterung.

Ein neuer Schwerpunkt in der Kooperation Kärnten und Friaul-Julisch Venetien soll in der Behandlung von Lymphpatienten gesetzt werden. Als Ausgangspunkt dieser Kooperation soll die Lymphklinik Wolfsberg dienen.

Insgesamt wurden heute rund 16 grenzüberschreitende Interregprojekte im Rahmen der gemeinsamen Regierungssitzung besprochen. Sie beziehen sich auf die Gebiete Wirtschaft, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gesundheit. Gut auf dem Weg sei man im Aufbau einer gemeinsamen Datenbank für gegenseitige Betriebsansiedelungen, sagten Haider und Tondo. Auch Projekte zwischen den Schulen sollen weiter forciert werden, wie etwa durch den Austausch von Native-Speakern.

Einer raschen Lösung zugeführt werden soll das Problem des derzeit auf italienischer Seite gesperrten Plöckenpasses, der schon demnächst wieder für den Verkehr freigegeben werden sollte. Diesbezügliche Gespräche werden noch heute mit der italienischen Straßenverwaltung ANAS geführt. Ebenfalls andiskutiert wurde der Bau eines Tunnels im Plöckenbereich.

Insgesamt zeigten sich die Regierungsmitglieder beider Länder zufrieden über die Ergebnisse der Sitzung am Mittwoch (22. 01.), die als sehr konstruktiv bezeichnet wurde.
 
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