Innsbruck (lk) - Im vergangenen Jahr sind bei der LKW-Kontrollstelle Kundl im Tiroler Unterinntal von der
Gendarmerie 7.934 Anzeigen und 795 Organmandate ausgestellt worden. Allein davon betrafen 4.364 Anzeigen die Übeschreitung
der gesetzlichen Gewichtslimits. Strafbar machen sich in solchen Fällen nicht nur der Fahrzeuglenker, sondern
auch der Zulassungsbesitzer sowie gegebenenfalls der für die Beladung Verantwortliche.
An der größten Kontrollstelle Tirols werden Schwerfahrzeuge auch auf die ordnungsmäßige Abbuchung
von Ökopunkten, die Beachtung der Lenk- bzw. Ruhezeiten sowie auf ihren technischen Zustand hin überprüft.
Für Landeshauptmann Herwig van Staa ist die Kontrollstelle Kundl ein Bollwerk gegen den steigenden Transitverkehr
auf Tirols Autobahnen: "Wir wollen uns nicht von einer LKW-Lawine überrollen lassen, die Einhaltung der
gesetzlich vorgeschriebenen Gewichtslimits muss selbstverständlich eingehalten werden".
In die gleiche Kerbe schlägt HR Hansjörg Constantini, Leiter der Verkehrsabteilung des Landes Tirol:
"Überladene LKW gefährden durch ihr zusätzliches Gewicht nicht nur massiv andere Verkehrsteilnehmer,
sondern schädigen zusätzlich die Autobahnen. Dadurch kommt es zu negativen Auswirkungen auf das Fahrverhalten
anderer Fahrzeuge und insbesondere bei Regen zu erhöhter Aquaplaning-Gefahr durch Spurrillen". Verkehrsabteilungsvorstand
Constantini spricht dabei das schwere Busunglück auf der Inntalautobahn bei Vomp am 1. Mai 2000 an, das neun
Todesopfer forderte.
3 - 4 Mio. Euro gibt das Land Tirol jedes Jahr für die Sanierung von Fahrbahn- und Brückenschäden
an der Inntalautobahn aus
Im Zuge der geplanten Ausbaustufe III sind an der Kontrollstelle Kundl Verbesserungen bei der Selektion der Fahrzeuge
sowie im Bereich Arbeitnehmerschutz vorgesehen, um dadurch die Arbeit der Exekutive zu erleichtern.
Konkrete Vorstellungen gibt es auch zur Errichtung einer Kontrollstelle am Brenner für den aus Richtung Italien
kommenden Schwerverkehr. Mit Hilfe einer teilautomatisierten Vorselektion in verdächtige und unverdächtige
Fahrzeuge, kann die Exekutive in geringen Zeitabständen eine lückenlose Kontrolle bieten.
Desweiteren sind Neuerungen an der Kontrollstelle Musau/Außerfern und Adaptierungen am Kontrollposten Reschen
geplant.
Der Installierung von Kontrollstellen im Bundesland Tirol werden in Zukunft verstärkte Bedeutung zukommen,
da der Transitverkehr jährlich zunimmt. Anhand von Zählungen an der Mautstelle Schönberg im Jahr
2002, nahm der "Schwerlastverkehr über die Brennerroute um 7 Prozent zu". |