Jahresinflationsrate für 2002: 1,8%
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Dezember 2002 beträgt nach Berechnungen
der Statistik Austria im Jahresabstand 1,8% (November und Oktober je 1,7%, September 1,6%). Gegenüber dem
Vormonat (November 2002) hat sich das allgemeine Preisniveau um 0,3% erhöht.
Mit dem Index für Dezember steht auch der Jahresdurchschnitt 2002 fest: +1,8%. Das ist deutlich niedriger
als im Jahr 2001 (+2,7%).
Im Vergleich zum Vormonat (November 2002) haben sich die Preise wie folgt entwickelt (Gliederung nach COICOP-Bereichen):
Die größten Preissenkungen gab es in den Bereichen Nachrichtenübermittlung (-1,5%), Verkehr (-0,2%)
und Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses (-0,2%). Die Preise für Telefondienstleistungen sanken
im Mittel um 1,4%, für Telefonapparate um 4,4%. Verbilligungen wurden sowohl in der Festnetztelefonie (-1,4%)
als auch in der Mobiltelefonie (-2,0%) verzeichnet (Mobiltelefon/ Grundgebühr -7%, Mobiltelefongeräte
-6% und Festnetz/ Gesprächsgebühr -2%).
Der Betrieb von privaten Verkehrsmitteln wurde im Monatsdurchschnitt um 1,4% billiger. Dies ist vor allem auf Preissenkungen
bei Kraftstoffen und Schmiermitteln (-4%) zurückzuführen. Alle Treibstoffarten (Super-, Normalbenzin
und Dieseltreibstoff) verzeichneten Preisrückgänge um 4%.
Im Bereich Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses wurden Haushaltsgeräte und Geschirr und Haushaltsgegenstände
durchschnittlich um je 0,7% billiger (Elektroheizgerät -4%, Bratpfanne -3%).
Die größten Preissteigerungen gegenüber dem Vormonat gab es in den Bereichen Freizeit und Kultur
(+1,6%), Restaurants und Hotels (+1,7%), sowie Wohnen, Wasser und Energie (+0,2%). Im Bereich Freizeit und Kultur
waren es vor allem die Pauschalreisen (+7,5%), die für die Preissteigerungen verantwortlich zeichnen (Flugpauschalreisen
+15%). Beherbergungsdienstleistungen wurden im Durchschnitt um 11,9% teurer, wobei Übernachtungen im Ausland
(Appartement) mit +39% und Hotelzimmer mit Frühstück in 4* 5*-Kategorie mit +10% zu Buche schlugen. Die
Preissteigerungen in diesen beiden Bereichen sind saisonabhängig – vergleichbare, wenn auch etwas niedrigere
Preissteigerungen für diese Ausgabenkategorien, wurden auch im Dezember 2001 beobachtet.
Im Bereich Wohnen zogen die Wohnungsmieten um 0,6% an.
Für die Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr (Dezember 2001) trägt mit einem Sechstel der Bereich
Verschiedene Waren und Dienstleistungen (+3,2%), gefolgt mit je einem Siebentel die Bereiche Freizeit und Kultur
(+2,2%), Verkehr (+1,8%), Wohnen, Wasser und Energie (+1,4%) bei. Restaurants und Hotels (+3,4%) liefern einen
Inflationsbeitrag von einem Achtel. Bei den Verschiedenen Waren und Dienstleistungen waren die Körperpflege
(+2,8%) und Versicherungen (+3,5%) für die Preissteigerungen verantwortlich. Beispielsweise stiegen die Kosten
für einen Herrennormalhaarschnitt um 7%, jene für einen Kinder- oder Jugendhaarschnitt um 6% gegenüber
Dezember 2001.
Freizeit- und Kulturdienstleistungen (+2,7%) und Zeitungen, Bücher und Schreibwaren (+4,2%) verzeichneten
ebenfalls Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr (Tageszeitungen +5%, Touristische Attraktion +7% und Seilbahnen
und Lifte +5%).
Der Betrieb von privaten Verkehrsmitteln (+2,7%) ist vor allem durch Preissteigerungen bei Kraftstoffen und Schmiermitteln
gekennzeichnet (+4%). Teurer wurden Super- (+6%) und Normalbenzin (+5%), nicht aber Dieseltreibstoff, der das gleiche
Preisniveau wie noch vor einem Jahr aufwies.
Wohnungsmieten verzeichneten durchschnittliche Preissteigerungen um 5,1%.
Im Bereich Restaurants und Hotels waren die Bewirtungsdienstleistungen (+3,0%) hauptverantwortlich für die
Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr. Mehlspeisen waren in Restaurants und Cafes um 6% teurer, Mineralwasser,
Steak und Apfelsaft, aufgespritzt um je 5%.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Dezember 2002 beträgt 105,2 (2000 = 100),
der Indexstand des Jahresdurchschnittes 2002 104,5.
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex
(HVPI) beträgt 109,5 (Alle HVPIs beziehen sich auf 1996 = 100). Damit ist die EU-Inflationsrate im Dezember
mit 1,7% (September 1,6%, Oktober und November je 1,7%) gleich hoch wie in den Vormonaten.
Damit steht auch für den HVPI der Jahresdurchschnitt 2002 fest: Der Indexstand des HVPI beträgt 108,8,
die durchschnittliche Jahresinflationsrate +1,7%. |