Beworbene Flüge ohne Angabe der Buchungsgebühr stellen nach AK Ansicht einen Verstoß
gegen das Wettbewerbsrecht dar
Wien (ak) - Die AK spricht sich massiv gegen die geplante Flugticketgebühr der Reisebüros
und AUA aus: Mit billigen Flugpreisen zu werben, aber letztlich durch teurere Gebühren und einen undurchschaubaren
Gebührendschungel das wieder wettzumachen, ist kunden-feindlich, kritisiert AK Konsumentenschützer Harald
Glatz. Die AK wird die Gebühren der Reisebüros beobachten und darauf achten, dass es zu keinen abgestimmten
und einheitli-chen Preisen kommt. Werden künftig Flugpreise ohne Buchungsgebühr beworben, wird die AK
eine Wettbewerbsklage einbringen, weil das eine klare Irreführung der Konsumenten darstellt.
Ab 1. April planen die Reisebüros in Abstimmung mit der AUA bei Linienflügen für die Ausstellung
eines Flugtickets eine Gebühr einzuheben. Der Grund: Die AUA hat die Provisionen für die Reise-büros
von 7 auf 5 Prozent gekürzt. Glatz: Trotz der Proteste der Konsumentenschützer haben drei Viertel der
Reisebüros bereits eine sogenannte Beratungsgebühr bei Reisebuchungen eingeführt. Nunmehr wird versucht,
die mangelnde Vergleichbarkeit durch einen Gebührendschungel herzu-stellen. Wir werden daher genau die Gebühren
beobachten und darauf schauen, ob der Wettbe-werb hier auch funktioniert, betont Glatz.
Die Gebühr, die die AUA einheben will ("Service Charge"), ist nichts anderes als eine Preiserhö-hung
durch die Hintertür, beanstandet Glatz. Wenn selbst bei der üblicherweise kostensparendsten Buchungsvariante
über das Internet eine Gebühr von vermutlich 8 Euro eingehoben wird, so kann das nur eine Preiserhöhung
darstellen. Wenn in Zukunft AUA-Flüge mit Preisen beworben werden, die diese Buchungsgebühr nicht beinhalten,
so stellt dies nach Ansicht der AK einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht dar und ist völlig unakzeptabel,
so Glatz. Die AK wird dann nach dem UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) klagen.
Bereits eine stichprobenartige AK Untersuchung aus dem Jahr 2000 bei Wiener Reisebüros zeigte, dass ein Großteil
der untersuchten Wiener Reisebüros Gebühren für die Flugticketausstel-lung ohne Hotelbuchung verlangte.
Die Gebühren machten bis zu 26,16 Euro aus. Lediglich ein Viertel der überprüften Wiener Reisebüros
verlangte keine "Servicegebühr". |