ESC im labor, waiting by doing
Ein Ausstellungsprojekt von Kunst und Öffentlichkeit, interdisziplinäre Kunstprojekte am Institut für künstlerischeGestaltung TU Graz
Graz - Die Ausstellung ‚waiting by doing’ findet an zwei miteinander in Verbindung stehenden Locations statt. Zum einen werden mehrere temporäre Interventionen im öffentlichen Raum oder auf Frequenz 92,6 (Radio Helsinki) umgesetzt und zum anderen Installationen, Videoarbeiten, Konzepte in der ESC im labor, Jakoministraße 16, gezeigt. Im Arbeitsprozess der StudentInnen/KünstlerInnen (Institut für Künstlerische Gestaltung an der TU Graz, ‚Kunst und Öffentlichkeit’ und Interdisziplinäre Kunstprojekte) wurde einerseits der Frage nachgegangen, welchen Stellenwert und Raum ‚Warten’ in unserem öffentlichen und privaten Leben (noch) einnimmt. Als ‚Warten’ definieren wir eine meist passiv erlebte zeitliche Einheit zwischen zwei aktiven Handlungen.

Wir erfahren diese Zeit in unserer Gesellschaft als ‚NullZeit’, als ungenutzten Zeitabschnitt und wird als solcher dann bewusst, wenn dieser einem kontinuierlichen Ablauf störend entgegen wirkt. Da sich in unserem Bewusstsein mit ansteigender Tendenz erfolgreiches Zeitmanagement so verstehen lässt, dass sich in einem aktiven Ablauf mehrere parallele Handlungsebenen erfolgreich einbringen und umsetzen lassen, sollte man die Bedeutung oder Relevanz des Wartens an sich speziell hinterfragen.


Warten unterbricht unsere Abläufe, unterbricht Warten wirklich unsere Abläufe? Oder ergänzt/ergibt das Eine nicht das Andere? Es werden u.a. Projekte für spezielle urbane Wartezonen und ­orte gezeigt, persönlich erlebte und interpretierte Wartesituationen thematisiert oder solche, die ‚Warten’ in gesellschaftspolitischer Hinsicht bearbeiten, der Frage nachgehen, wie wird ‚Warten’ von Asylwerbern oder Arbeitslosen erlebt?

Eine weitere Thematik in der Entwicklung der Projekte war das Spannungsfeld Kunst und Öffentlichkeit und die Verantwortung im Umgang damit. Spezielle urbane und gesellschaftliche Phänomene, in ihrer uns sehr vertrauten und geläufigen Art werden hier aufgegriffen und in neue Zusammenhänge gesetzt. Minimale Veränderungen oder Eingriffe stellen Situationen in einen neuen Kontext, eine Passage wird zum Tunnel, eine ‚fremde’ Farbe wirbt für Outfit, ungeliebte Stadttiere werden bedacht oder: es wird am 29.Januar in diesem Zusammenhang an der TU/HS2, 19:00 die Präsenz, Bedeutung und Relevanz von Burschenschaften diskutiert.

Es ist das Interesse und der Motor des jungen, zeitgenössischen Kunstschaffens gesellschaftliche, politische, soziologische, ganz alltägliche u.a. Phänomene in deren mannigfaltigen Erscheinungsformen aufzugreifen, in neue Zusammenhänge zu projizieren und Veränderungen anzuregen.
So wird Stehendes in Bewegung gebracht, Bekanntes hinterfragt, neu definiert
und aktiv gewartet. Der Weg ist das Ziel. Sabina Hörtner

Balcinovic Adnan, Gansberger Martin/Wirnsberger Nina/Luthringshausen Bernhard, Buxbaumer Mario/Pachl Andreas/Englputzeder Michael/Hammerschmid Dietmar, Hieslmair Michael/Sagadin Maruša, Donner Paul, Willeit Caroline, Becker Christoph, Martischnig Anne, Mihatsch Renate/Kappler Felix (IEA)/Schauder Gerald (IEA), Passath Danja Doris/Neunteufel Jasmin Angelina, Bergmann Stephan/Reiterer Ulrich, Unterrainer Hans-Georg, Schermann Denise, Tubic Snezana/Jeinic Ana.

‚waiting by doing’
kuratiert von Hans Kupelwieser und Sabina Hörtner

Zu sehen von 26|01|03 ­ 16|02|03
Eröffnung: 25|01|03, 19:00
ESC im labor: Di bis So 14:00-19:00 T + 43 316 836000

Die ESC, Kunstverein in 8010 Graz ermöglicht und initiiert künstlerische
Projekte, sammelt, verarbeitet und veröffentlicht kulturelle Daten.
http://esc.mur.at
 
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