Pröll präsentiert Revitalisierungsvorhaben Brandlhof
St. Pölten (nlk) - Der Brandlhof in Radlbrunn ist als ehemaliger Meierhof
ein Paradebeispiel für das multifunktionale Dasein der bäuerlichen Lebenswelt. Im Vorfeld der Landesausstellung
2005 in Kleinwetzdorf soll der Brandlhof nun revitalisiert werden, gab Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am
Montag (20. 01.) in Radlbrunn bekannt. Dieses 1209 erstmals urkundlich erwähnte
einmalige kulturhistorische Juwel sei zum einen Zeuge der langen wechselvollen Geschichte und der Alltagskultur,
verpflichte aber zum anderen, es wieder mit Leben zu erfüllen. Identifikation für den Einzelnen sei eine
enorm wichtige Aufgabe gegen die Tendenz der Bürgerferne in einem größer werdenden Europa. Als
wesentliches Begleitprojekt für die Landesausstellung 2005 mit den Schwerpunkten "Helden am Heldenberg"
und "7000 Jahre bäuerliche Kultur im Weinviertel" soll es an den Tag befördern, was schon verschwunden
oder im Verschwinden begriffen ist. Zudem stelle es auch einen wesentlichen Beitrag für die wirtschaftliche
Entwicklung des Schmidatales dar.
Als inhaltliche Gestaltung der Revitalisierung nannte der Landeshauptmann ein Museum mit Schauwerkstätten
für bäuerliches Handwerk, einen Standort für Kunst- und Kulturaustausch in der neuen europäischen
Entwicklungsperspektive, eine Restaurierwerkstatt für in Vergessenheit geratene Gewerbe wie Sattler, Fassbinder,
Scherenschleifer oder Pfannenflicker, ein Heurigenlokal mit integriertem Spezialitätenladen, ein Veranstaltungszentrum
für die lokale Bevölkerung und schlussendlich ein Büro des Weinviertelbetreuers der NÖ Volkskultur
als Anlaufstelle für regionale Vereine.
Die Konzeption und Umsetzung des Projekts nehmen das Land Niederösterreich (Kulturabteilung), die Gemeinde
Ziersdorf und die Volkskultur Niederösterreich Betriebs GmbH gemeinsam wahr. Die Kosten für Errichtung
und Adaptierung sind mit 1,1 Millionen Euro, die laufenden Kosten mit rund 218.000 Euro pro Jahr beziffert. Die
Eröffnung ist zur Landesausstellung 2005 vorgesehen. |