»Man wird wallfahren nach Reichenau«
NÖ Landesausstellung 2003: Theaterwelt - Welttheater
St. Pölten (nlk) - Im Österreichischen Theatermuseum in Wien wurde die NÖ Landesausstellung 2003 präsentiert, die unter dem Titel "Theaterwelt - Welttheater" vom 1. Mai bis 2. November in Reichenau an der Rax gezeigt wird. Das Budget sieht 5,8 Millionen Euro für bauliche Investitionen, davon allein 3,4 Millionen Euro für die Sanierung von Schloss Reichenau, sowie weitere 2,6 Millionen Euro für die Ausstellung vor. Erwartet werden 100.000 Besucher; neben dem kulturtouristischen Aspekt möchte man auch möglichst viele Menschen motivieren, ins Theater zu gehen.

Als Standorte dienen das Schloss Reichenau für die klassische Ausstellung, aufgelockert durch Schauspieler, die kleine Szenen spielen, das Theater, in dessen neuem Foyer eine Multivisionsshow über die Entwicklung der Bühne gezeigt wird, und der Urpark als Sommerfrische-Inszenierung nach dem Schnitzler-Wort "Der Weg ins Freie". Das Begleitprogramm "Ganz Reichenau wird zur Bühne" umfasst eine Theaterwerkstatt, Workshops, Ausstellungsfeste, Straßentheater und die Aktivitäten der Sommerakademie. Auch das Programm der Festspiele Reichenau ist an das Thema der Landesausstellung angepasst.

Inhaltlich wird "Tradition und Moderne", die Avantgarde vom Historismus bis zur Neuen Sachlichkeit vom Zeitraum 1880 bis 1920, geboten. Unter den 1.200 hochwertigen Exponaten und Dokumenten von namhaften Leihgebern aus den europäischen Theatermetropolen (400 Leihgaben stammen aus dem österreichischen Theatermuseum) sind viele zu sehen, die in Österreich noch nicht gezeigt wurden. Schwerpunkte sind neben den Stars der damaligen Zeit die Bühnenvisionen der Theaterreformer, Höhepunkte der Bildenden Kunst, die Entwicklung der Bühnentechnik, die Theaterbauten und das Zusammenspiel der Theatermetropolen gemäss dem Motto "Europa in Wien - Wien in Europa". Highlights sind etwa Originalkostüme von Eleonore Duse oder Sarah Bernhardt und der Iffland-Ring von Bruno Ganz. Wolfgang Reisenegger, Vorstand des Instituts für Theaterwissenschaft und wissenschaftlicher Leiter der Ausstellung, zeigte sich abschließend überzeugt: "Man wird wallfahren nach Reichenau".
 
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