Gemeinsamer Entschließungsantrag gegen Hunger in der Welt
Brüssel (epp-pd) - "Die Zeiten, in denen wir in Europa unter Hunger gelitten haben, gehören
der Geschichte an. Gerade deshalb dürfen wir aber nicht die Augen davor verschließen, dass auch heute
noch Millionen Menschen in aller Welt unter großer Hungersnot leiden. Ich begrüße es daher sehr,
dass das Europäische Parlament zum wiederholten Mal auf diesen katastrophalen Umstand aufmerksam macht und
Strategien zu einer Bekämpfung unterstützt", sagte heute die ÖVP-Europaabgeordnte Agnes Schierhuber
in ihrer Rede im Plenum in Brüssel.
Alleine Lebensmittelhilfe sei jedoch zu wenig, wenn man eine nachhaltige Strategie verfolgen wolle. "Wir müssen
unterschiedlichste Faktoren bedenken, strukturelle Ursachen in den Entwicklungsländern wie der Zugang zu Land
und Wasser müssen ebenso wie eine Stärkung logistischer Kapazitäten wie das Vorhandensein geeigneter
Infrastruktur", so Schierhuber als Mitglied des für diese Fragen federführenden Entwicklungsausschusses
weiter. Schlüsselelement müsse der Aufbau von Kapazitäten, die sogenannte Hilfe zur Selbsthilfe,
sein. "Die vielfach geforderte bedingungslose Öffnung der EU-Agrarmärkte ist jedoch nicht das alleinige
Allheilmittel, um den Hunger in Entwicklungsländern zu bewältigen", betonte Schierhuber. Lebensnotwendig
seien stabile Preise für die Bauern im Süden wie im Norden und die Unterstützung beim Aufbau von
inländischen und regionalen Märkten, um die Abhängigkeit dieser Länder von den Industriestaaten
zu reduzieren. "Vorrangig ist daher eine interregionale nachhaltige Strategie, die die Bedürfnisse der
Bevölkerung in den Vordergrund stellt."
Für eine nachhaltige Landwirtschaft sei insbesondere der Transfer von Technologie und Know-how im Agrarbereich
äußerst wichtig. "In Folge müssten landwirtschaftliche Güter nicht nur für den Welthandel
produziert werden, sondern primär die eigene Bevölkerung mit diversifizierten Produkten versorgen",
so Schierhuber, die sich gleichzeitig dafür aussprach, den Entwicklungsländern dabei zu helfen, EU-Normen
im Bereich Lebensmittelsicherheit durch sanitäre und phytosanitäre Maßnahmen zu erfüllen.
Das Parlament spreche sich auch für eine Strategie zur Förderung der Investitionstätigkeiten und
der Entwicklung des privaten Sektors aus. "In diesem Zusammenhang müsse wir auch weiterhin der Betrugsbekämpfung
grosses Augenmerk schenken, denn die Bauern und der gesamte ländliche Raum dürfen nicht die Verlierer
sein - immerhin sichern sie die Grundbedürfnisse für die Bevölkerung", so Schierhuber abschließend.
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