Forschungspolitik an spezifischer Struktur der österreichischen Wirtschaft
ausrichten - Ziel: Langfristige Sicherung der Forschungsförderung
Wien (pwk) - Die Wirtschaftskammer Österreich begrüßt die Initiative von Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer zur Weiterentwicklung der nationalen Forschungs- und Innovationsstrategie in Richtung Optimierung
der Steuerungs- und Förderstrukturen für Forschung und Innovation. „Mit der Gründung einer österreichischen
Nationalstiftung und der substantiellen Erhöhung der F&E-Fördermittel könnte eine langfristig
planbare Finanzierung der Forschungsförderung endlich möglich werden“, stellte Markus Beyrer, Leiter
der Stabsabteilung Wirtschaftpolitik der Wirtschaftskammer Österreich, heute, Donnerstag, fest.
Die Bundesregierung komme mit ihrem zentralen Ziel, die Forschungsquote bis 2010 auf 3% anzuheben, einer Forderung
der Wirtschaft nach. Der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Beschäftigungsstandortes
Österreich sei jedenfalls nur durch massive Zukunftsinvestitionen in Forschung und Technologieentwicklung
möglich. "Investitionen im F&E-Bereich sind eine intelligente und nachhaltigte Form der Standort-
und Beschäftigungspolitik“, so Beyrer.
Ob durch das heute präsentierte Rohkonzept eine nachhaltige Verbesserung des Forschungsstandortes Österreich
gelingen werde, hänge von der konkreten Ausgestaltung ab. „Die geplante Neuordnung der österreichischen
Forschungspolitik muss sich an der spezifischen Struktur der österreichischen Wirtschaft orientieren und neben
den starken Zentren von Forschungs- und Innovationskompetenz in Wirtschaft und Wissenschaft dem Potential der vielen
kleinen und mittleren, innovativen Unternehmen und Forschungsinstitute Rechnung tragen“, fordert Beyrer. Nur so
könnten optimale Hebelwirkungen erzielt und das 3%-Ziel erreicht werden.
Bei der geplanten Struktur sei zu hinterfragen, ob die diskutierte Dachorganisation tatsächlich zur Verschlankung
und effizienteren Abwicklung beitrage und ob die Bündelung von Strategiefunktion und Mittelvergabe in einer
Hand gerechtfertigt ist. Zur Sicherung adäquater Entscheidungsstrukturen sei jedenfalls die direkte Einbindung
der Interessenvertretung der Wirtschaft in die Entscheidungsgremien und die weitere Unabhängigkeit der Forschungsförderungsfonds
dringend erforderlich. Die notwendige Bündelung der Kräfte solle unter Nutzung intakter operativer Einheiten
wie etwa des FFF erfolgen und nicht zur Auflösung funktionierender Strukturen führen.
Die Wirtschaftskammer begrüßt den Vorschlag des Vorsitzenden des Rates für Forschung und Technologieentwicklung,
Knut Consemüller, eine Arbeitsgruppe einzurichten und wird sich mit ihrem gesamten Know how in den beginnenden
Diskussionsprozess über die Neuordnung der österreichischen Forschungslandschaft einbringen. |