Wien (bmwa) - Zu Gesprächen über die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, den bevorstehende EU-Beitritt
Estlands und aktuelle WTO-Themen trafen am Mittwoch (29. 01.) Sektionschef Mag. Josef
Mayer, Leiter des Centers für Außenwirtschaftspolitik und EU-Erweiterung im Bundesministerium für
Wirtschaft und Arbeit, und der stellvertretende Staatssekretär für außenwirtschaftspolitische Fragen
im Außenministerium der Republik Estland, Tonis Nirk zusammen.
In den letzten zehn Jahren entwickelte sich der estnisch-österreichische Außenhandel sehr positiv. Die
österreichischen Lieferungen stiegen um das 25fache, während auch die Einfuhren aus Estland im selben
Zeitraum um das 10fache zunahmen. Insgesamt erreichte das bilaterale Außenhandelsvolumen per Ende 2001 knapp
eine Milliarde ATS, ein sehr erfreuliches Niveau für einen relativ jungen und kleinen Handelspartner.
Ein besonders dynamisches Wachstum verzeichneten die österreichischen Exporte in den vergangenen zweieinhalb
Jahren. Nachdem die österreichischen Lieferungen im Jahr 2000 um 35,7 % auf 33,9 Millionen Euro gestiegen
sind, erreichten sie 2001 einen Zuwachs von 52,5 % auf 51,7 Millionen Euro. Die positive Tendenz setzte sich auch
in den ersten zehn Monaten des Jahres 2002 mit einem weiteren Anstieg der österreichischen Exporte von 36,6
% auf 56,6 Millionen Euro fort. Beinahe die Hälfte der österreichischen Ausfuhren sind Maschinen, Fahrzeuge,
Anlagen und elektronische Geräte. Weiters exportiert Österreich medizinische und pharmazeutische Produkte,
Spielautomaten, Kunststoffe, Nahrungsmittel, Tabak, verschiedenen Metallwaren, Getränke und Textilien nach
Estland.
Auch die estnischen Lieferungen nach Österreich nahmen nach einem leichten Rückgang von 6,1 % im Jahr
2001 (20,1 Millionen Euro) in den ersten zehn Monaten des Jahres 2002 um 12,5 % auf 19,1 Millionen Euro zu. Die
Importe aus Estland bestehen vorwiegend aus elektrischen Geräten und Maschinen, Möbeln, Fertigteilhäusern,
Schuhen, anorganischen Chemikalien und Holzwaren.
Anfang der neunziger Jahre haben viele internationale Konzerne über deren österreichische Tochterunternehmen
Investitionen in Estland getätigt. Dieser Trend hat inzwischen nachgelassen, wodurch Österreichs Anteil
an den ausländischen Direktinvestitionen in Estland von 3 % auf 0,2 % (Investitionsvolumen: 7,5 Millionen
Euro) zurückgefallen ist. Die wichtigsten Investitionen werden in den Bereichen Baumaterialien, Verpackungsindustrie,
chemische Industrie und Freizeitindustrie getätigt. |