Klangbogen: Opernraritäten und Konzerthöhepunkte
Eröffnung mit "Macbeth" von Ernest Bloch
Wien (rk) - Mit Opernraritäten und einer Reihe von Konzerthöhepunkten wartet der Klangbogen 2003 unter dem Motto "Lust macht Begierde" vom 15. Juli bis 19. August auf. Intendant Roland Geyer, der am Montag (27. 01.) das Programm gemeinsam mit Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny vorstellte, setzt damit die Linie des Festivals fort, mit selten gespielten Werken, wie "Macbeth" des Schweizer Komponisten Ernest Bloch und Mozarts Jugendwerk "Idemeneo", Akzente zu setzen. Gemeinsam mit dem Salzburger Intendanten Lutz Hochstraate präsentierte Geyer das Uraufführungsprojekt "Julie & Jean", eine Oper von Gerhard Schedl nach Motiven Strindberg, die der dem Salzburger Landestheater lange Jahre verbundene Komponist als letztes Bühnenwerk vor seinem Tod komponiert hatte. Auftritte von Künstlern wie Oleg Maisenberg und Rudolf Buchbinder bis hin zu den King's Sisters oder Michael Heltau akzentuieren das Konzert-Programm, das einen besonderen Höhepunkt in der Beethoven-Akademie im Theater an der Wien am Sonntag, 10. August findet: Der Abend ist eine Rekonstruktion der großen Beethoven-Akademie im Jahr 1808 im Theater an der Wien mit einer Dauer von rund fünf Stunden. Das Abschlusskonzert des Klangbogens spielen die Wiener Philharmoniker am 4. September im Musikverein, Bobby McFerrin - "Dirigent & Vocals" - gibt dem Konzert eine spektakuläre Note.

Informationen:
e-mail:
tickets@klangbogen.at
online:
http://www.osterklang.at/festival/klangbogen/klangbogen.htm und
telefonisch ++43 / (0)1 / 427 17.

Mailath-Pokorny: Stellenwert der Kultur in neuer Regierung sichern
Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny verwies auf das hohe künstlerische Niveau, das der Klangbogen erreicht habe und mit einer großartigen Publikumsresonanz (Auslastung der letzten Jahre zwischen 95 und 100 Prozent) verbinde. Der Klangbogen leiste damit einen wichtigen Beitrag zu Wiens Status als Festivalstadt und auch bereits zur zukünftigen Ausrichtung des Theaters an der Wien. Generell sei das Festival wesentlicher Teil des kulturellen Profils der Stadt.

Mailath-Pokorny betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Kultur für Wien und für ganz Österreich: Das müsse sich auch verstärkt im Themenkatalog rund um die Regierungssondierungen und in der kommenden Regierung niederschlagen. Die Kultur brauche - ihrem Stellenwert entsprechend - ein eigenes Ministerium und die entsprechende finanzielle Absicherung, da es in den vergangenen Jahren erheblichen Schaden am Kulturleben durch Kürzungen des Bundes gegeben habe.
     
Mit "Macbeth" in der musikalischen Version des Schweizer Komponisten Ernest Bloch aus dem frühen 20. Jahrhundert eröffnet der Klangbogen am 15. Juli im Theater an der Wien. Die Oper wird englisch, zu einem großen Teil mit Originaltexten von Shakespeares gesungen, musikalische Leitung: Shao-Chia Lü, Inszenierung: Keith Warner, Titelrolle: Donnie Ray Albert. Am 2. August folgt im Theater an der Wien die Premiere von Mozarts "Idomeneo". Bertrand de Billy dirigiert das Radio Symphonieorchester Wien, Nicolas Brieger inszeniert, Kurt Streit singt den Idomeneo. "Julie & Jean" von Gerhard Schedl, ein musiktheatralisches "Match in zwölf Runden" nach Motiven von August Strindbergs Drama "Fräulein Julie", eine Coproduktion mit dem Salzburger Landestheater, erlebt seine Uraufführung beim Klangbogen am 4. August im Semper-Depot. Musikalische Leitung: Peter Keuschnig, Inszenierung: G.H. Seebach, Julie: Maria Husmann, Jean: Wolfgang Koch. Es spielt das Festival-Orchester KlangBogen Wien, das ebenso wie der KlangBogen Chor eine eigene für das Festival gecastete Formation darstellt.

In der Konzertschiene bietet der Klangbogen im Theater an der Wien am 22. Juli einen A Capella-Abend mit den King's Singers unter dem Titel "Six in Search of an Opera", am 23. Juli ein Mozart-Schubert-Programm mit Rudolf Buchbinder und den Wiener Virtuosen mit Julian Rachlin an der Spitze, gefolgt von der Beethoven-Akademie am 10. August und einem Konzert mit den London Mozart Players unter James Galway am 13. August. Am 30. Juli präsentiert Michael Heltau im Ronacher "Operette sich wer kann", eine Hommage an die Wiener Operette, das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart und der MDR Rundfunkchor Leipzig gastieren am 19. August mit einer konzertanten Aufführung von "Benvenuto Cellini" von Hector Berlioz im Konzerthaus. Hermann Beil konzipiert für den Klangbogen ein Programm im Schauspielhaus unter dem Motto "Wort.Traum.Musik", die Kammermusikreihe im Schubert-Geburtshaus ist "Schubert & Bloch" gewidmet, im Palais Lobkowitz gibt es "Soli für Bläser" und Streichquartette.
 
zurück