Wien (rk) - Initiiert von der Wiener Hotellerie und getragen vom Wien-Tourismus,
ist ein sehr ehrgeiziges Projekt im Entstehen: Mit Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder als Schirmherrn geht
es um viele Schritte zu einem Masterplan, der Wien bis 2010 an 10 Millionen Gästenächtigungen pro Jahr
heranbringen soll.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssten Wiens Nächtigungen jährlich durchschnittlich um mindestens
3,5 % steigen. Angesichts der sich ständig verschärfenden städtetouristischen Konkurrenz weltweit
ist dies mit Destinationsmarketing allein nicht erreichbar, sondern dafür muss auch gezielte Produktentwicklung
betrieben werden. In der Strategiegruppe des Wien-Tourismus ihr gehören Manager aus der Hotellerie, von Incoming-Reisebüros,
Sehenswürdigkeiten und Verkehrsträgern an) ortet man beim Produkt Wien in einigen Bereichen Entwicklungspotentiale:
Der Ausbau der Stadt als Wirtschaftszentrum, um den ebenso umsatzstarken wie weitgehend saisonunabhängigen
Geschäftstourismus noch weiter zu erhöhen, gehört ebenso dazu wie die Verbesserung von Wiens internationaler
Verkehrsanbindung (Straße, Schiene und Luftfahrt) oder die Schaffung zusätzlicher Attraktionen (außergewöhnliche
Events, Großveranstaltungen).
Den ersten Schritt hat das Wiener Wirtschaftsressort schon gesetzt: 190 Millionen Euro (über 2 Milliarden
Schilling) werden in das neue Messezentrum investiert - eine Maßnahme, die den von der Hotellerie dringend
gewünschten Geschäftstourismus ankurbelt. Auch die Eröffnung der Albertina (März 2003) und
des Liechtenstein Museums (März 2004), die Attraktivierung des Praters, das Mozart-Jahr 2006 und die Fußball-EM
2008 sind wichtige Meilensteine im Projekt Wien 2010. Vom Bund fordert Vbgm. Rieder wesentlich stärkere Anstrengungen
um die internationale Verkehrsanbindung Wiens; derzeit ist sie nur beim Flug international konkurrenzfähig,
bei Bahn und Straße jedoch weit hinter westeuropäischen Standards zurück. In Gesprächen mit
dem Kultur- und dem Freizeitressort der Stadtverwaltung werden die Tourismusstrategen weitere Chancen für
Wien ausloten.
Neue "Instrumente" zur Bestimmung des wirtschaftlichen Stellenwerts des Tourismus in Wien und für
Auslastungsprognosen
Eine wichtige Rolle bei der Weichenstellung für die Zukunft des Tourismus in Wien spielt auch das allgemeine
Bewusstsein dafür, wie viel ein florierender Tourismus der Stadt wirtschaftlich bringt. Die gesamte Wertschöpfung
des Wiener Tourismus kann derzeit nur geschätzt werden, deshalb hat der Wien-Tourismus die Erstellung eines
"Tourismus-Satellitenkontos" in Auftrag gegeben, das diesbezüglich genauere Angaben ermöglicht.
Erste Ergebnisse werden im Frühjahr 2004 vorliegen. Noch in der Ausschreibungsphase ist ein Projekt, das Auslastungsprognosen
für die Wiener Hotellerie für mindestens ein Jahr im Voraus erstellt. Mit diesem "Instrument"
ist die Entwicklung des Tourismus in Wien besser absehbar, was eine wichtige Grundlage für strategische Entscheidungen
ist und auch schnelle Reaktion auf voraussichtliche Engpässe oder Überkapazitäten ermöglicht.
Der Auftrag für dieses neue Programm soll noch im ersten Halbjahr 2003 erteilt werden; erste Ergebnisse sind
etwa ein Jahr nach Auftragserteilung zu erwarten. |