Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 05. 02. bis 11. 02. 2002

   
Swingende Ladies eröffnen Jazz-Frühling
Drei Jazz-Vokalistinnen gastieren im Wiener-Konzerthaus
Wien (pte) - Das Wiener Konzerthaus präsentiert im Frühjahrsprogramm gleich drei Mal internationale Jazzvokalistinnen: Pianistin und Sängerin Diane Krall gastiert am 12. Februar, Dianne Reeves am 2. März und Abbey Lincoln am 15. April. Der Kartenverkauf für die drei Konzerte hat bereits begonnen.
Das Programm von Diana Krall, der erfolgreichen Piano-Virtuosin und vielgefeierten Jazz-Vokalistin, steht unter dem Titel ihrer neuesten CD "The Look of Love", die bei Verve-Universal erschien. Die Künstlerin konnte mit ihrem Programm, das an die Songtradition des großartigen Pianisten und Sängers Nat King Cole anschließt, große Erfolge feiern. Ihre coole, leicht heisere Stimme und ihr unverwechselbares, lockeres Klavierspiel haben die junge Kanadierin mit einem Schlag in die höchste Riege des Jazz gehoben. Auf ihren beiden Debut-Alben, erschienen auf Impulse, eroberte sie auch die Charts. Die beiden jüngsten Aufnahmen, die zum Teil mit Streicharrangements versehen wurden, haben ihr den Weg als international anerkannte Musikerin geebnet. Im Wiener Konzerthaus gastiert die vielseitige Sängerin mit ihrem eigenen Quartett.
Dianne Reeves folgt der Tradition der vielbeachteten Vokalistin Sarah "Sassy" Vaughan, die Zeit ihres Lebens im Konkurrenzkampf zu Ella Fitzgerald stand. Reeves versteht es, den Spirit von Sassy in die Jetztzeit zu transportieren, ohne jedoch dadurch zu einer bloßen Kopie ihres Vorbildes zu mutieren. Seit einigen Jahren zählt die Sängerin zur Topliga der internationalen Jazzszene. Die Vokalistin, die an der University of Colorado studierte, wurde vom Trompeter und Bandleader Clark Terry entdeckt und hat bisher mit Größen wie Lionel Hampton, Quincy Jones, Freddie Hubbard und Herbie Hancock gearbeitet. Die CD "A Tribute to Sarah Vaughan", die 2001 bei EMI-Blue Note erschien, wurde mit einem Grammy Award ausgezeichnet. In Wien wird die Jazz-Diva mit ihrem Quintett auftreten.
Unter dem Titel "The Lady Sings the Blues" wird am 15. April die Sängerin und Schauspielerin Abbey Lincoln (Foto) im Konzerthaus auftreten. Die vielbeachtete Vokalistin hat mit Jazzmusikern wie Benny Carter, Sonny Rollins, Coleman Hawkins und Benny Golson gearbeitet. Lincolns Zusammenarbeit mit dem Drummer Max Roach in dessen "Freedom Now Suite" brachte ihr internationalen Ruhm in den 60-er Jahren. Lincoln verbindet mit der Vokalistin Billie Holiday, die sie als ihr Vorbild nennt, auch das Engagement zu sozialkritischen Songtexten, die die Alltagsgeschichte des Rassismus in den USA widerspiegeln.

 
Klassische Moderne in der Stadtgalerie Klagenfurt
Klagenfurt (mag) - Mit "Il dono - Das Geschenk" eröffnet die Klagenfurter Stadtgalerie nach fünf Jahren klassischer Moderne jetzt die erste Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst.
Präsentiert werden Werke, die von Künstlern als Geschenke, Widmungen, Hommagen, Einladungen, als Gesten von Gastfreundschaft oder einfach als Dinge zur Zerstreuung erdacht wurden.
In einer Verbindung von Werken, die es bereits gab und Objekten, die speziell erst für diese Ausstellung erdacht wurden, stellt diese Präsentation eine vergnügliche, aber auch hinterlistige Reise durch die zahlreichen unterschiedlichen Bedeutungen dar, die sich hinter Geschenken verbergen und bringt diese ans Licht.
Das Wort "Geschenk", wie wir es interpretieren, beinhaltet beides: eine Geste, die gleichzeitig natürlich und gefällig, eigennützig und uneigennützig ist - und ein Symbol, mit dem eine Verbundenheit, eine Beziehung zwischen Menschen begründet wird.
Künstler (eine Auswahl): Carlo Benvenuto, Joseph Beuys, Claude Closky, Jochen Gerz, Yves Klein, Hermann Nitsch, Yoko Ono.
Passend zum Thema wird jeder Besucher mit einem Geschenk überrascht.
Die Ausstellung "Il dono - Das Geschenk" dauert bis 12. Mai. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-17 Uhr, So 10-15 Uhr.

 
Burgenländische Landesgalerie zeigt Kunst aus der Slowakei
Eisenstadt (blms) - Unter dem Titel „Metamorphosen“ zeigen derzeit sieben Künstler aus der Slowakei in der Burgeländischen Landesgalerie in einer eindrucksvollen Ausstellung Bilder und Objekte. Kulturlandesrat Helmut Bieler wies bei der Eröffnung der Schau, am 07.02, auf die seit Jahren bestehend künstlerischen und kulturellen Beziehungen des Burgenlandes mit seinem Nachbarn Slowakei hin. Die Ausstellung in der Landesgalerie in Eisenstadt ist bis 31. 03. zu besichtigen.
Das Burgenland pflege gerade im kulturellen Bereich einen vielfältigen und regen Kulturaustausch, der sich vor allem auch auf die Bildende Kunst erstrecke und gegenseitige Ausstellung mit seinen Partnerregionen, wie etwa Südtirol, Bayreuth (BRD) und die angrenzenden Länder Ungarn und der Slowakei umfasse, stelle LR Bieler in seiner Rede fest. Im Hinblick auf die derzeit sich im Gange befindliche Erweiterung der EU nach Osten kommen der Kultur und Kunst als traditioneller Wegbereiter liberalistischer Strömungen eine ganz besondere Bedeutung im gegenseitige Miteinander zu. Die Burgenländische Landesgalerie müsse sich daher in der pannonischen Region neben der Förderung der heimischen Nachwuchskunst, wie auch der Präsentation und Dokumentation arrivierter Künstlerpersönlichkeiten des Landes, in überregionaler Hinsicht als kulturelle Plattform und künstlerische Drehscheibe der gegenseitigen Künstlerbeziehungen verstehen und diese Rolle aktiv verstärkt wahrnehmen, meinte der Kulturlandesrat.
Der Kurator der Ausstellung, der Dirktor der Städtischen Galerie Bratislava, Dr. Ivan Jancar, erläuterte die Strömungen der moderne slowakischen Kunst anhand der sieben in der Region um Bartslava angesiedelten und bereits arrivierten Künstlerpersönlichkeiten, sowie deren Bilder und Objekte der letzten Dekade und sagte, dass „zu den eindrucksvollsten Phänomenen im Bereich der zeitgenossischen slowakischen Kunst das Spiel mit der Wirkung von Illusionen und ihre Durchdringung der Realität“ gehöre. Es sei charakteristisch, so Dr. Jancar weiter, dass gerade in Zeiten des der Änderung der gesellschaftlichen Bedingungen in der Slowakei diese Phänomene in der Bildenden Kunst auftraten und Künstler, unabhängig vom Alter, stark auf diese Veränderungen reagierten und noch immer beeinflusst werden. Der Kurator wörtlich: „Dabei geht es nicht um engagiertes Schaffen im eigentlichen Sinne, sondern eher um die Möglichkeit freier Gestaltung und der Interpretation eigener Erlebnisse."
Die gezeigten Werke, die bis 31.03. in der Burgenländischen Landesgalerie zu sehen sind, bewegen sich von der klassischen Malerei, über Projekte bis hin zu Installationen, wobei der Faktor Zeit als Bedingung der Metamorphosen besonders bemerkenswert ist.

 
Alte Sonnenuhr auf der Festung entdeckt und renoviert
Salzburg (lk) - Im Jahr 1998 wurde die Innenfassade der St. Georgskapelle auf der Festung Hohensalzburg renoviert. An dieser Fassade befindet sich ein Kreuzigungsrelief von 1501 und das Denkmal Leonhard von Keutschachs, beide von der Meisterhand Hans Valkenauers geschaffen. Bei einer näheren Untersuchung der Fassade wurde festgestellt, dass sich unmittelbar neben der Kreuzigung die fast zur Gänze verblichenen Reste einer Sonnenuhr befinden.
Von dieser Uhr waren nur mehr die Ritzungen der Zeitlinien, minimale Spuren eines Kranzes der Tierkreiszeichen und die Umrisse zweier Wappen zu erkennen. Die Sonnenuhr aus dem 16. Jahrhundert wurde in den vergangenen Monaten rekonstruiert und bereichert nun wieder den Burghof der Festung.
Ursprünglich hatte die Seccomalerei Schutz unter dem Vordach des gotischen Steildaches gefunden. 1644 wurde der Kirche ein Geschoß aufgesetzt. Damit rückte das schützende Vordach vier Meter nach oben und das war Schuld daran, dass die Malerei verblasste. Die im 19. Jahrhundert gepflanzte Linde und „romantischer" Wilder Wein ließen sie im Schatten und unter Blättern verschwinden.
Die Mannigfaltigkeit der Bauphasen und die zahlreichen Kleindenkmäler machen den Reiz der Festung Hohensalzburg aus. Beides herauszuarbeiten und sichtbar zu machen, bildet die Richtschnur für die Restaurierung des gesamten Gebäudekomplexes. In diesem Sinne wurde beschlossen, diese eindrucksvolle Sonnenuhr wieder zu erneuern. Mag. Peter Husty aus Salzburg, der in seiner Diplomarbeit über Sonnenuhren gearbeitet hat, lieferte die historische Grundlagenforschung. Dipl.- Ing. Karl Schwarzinger aus Sistrans rekonstruierte das Ziffernblatt, das nicht nur die wahre Ortszeit, sondern auch babylonische und italienische Stunden sowie die Tierkreiszeichen anzeigt. Als ausführende Künstler wurde schließlich das in diesem Metier erfahrene Brüderpaar Roland und Simon Moroder gewonnen.
Da die ursprünglichen Wappen und eine Inschrift nicht mehr zu erkennen waren, wurde die Sonnenuhr Erzbischof Matthäus Lang (1519 bis 1540) zugeordnet. Dieser unmittelbare Nachfolger von Erzbischof Leonhard von Keutschach (1495 bis 1519) hat sich besonders für die Naturwissenschaften interessiert. Auch die kleine Sonnenuhr auf der Ostseite des Stockhauses, datiert 1532, stammt von ihm, so dass die getroffene Zuordnung an ihn fundiert ist.
Die farbeprächtige Sonnenuhr stellt eine Bereicherung des großen Innenhofes der Festung Hohensalzburg dar, der sich nach der Fertigstellung der Fassade des Schüttkastens im Frühjahr dieses Jahres als eines der schönsten historischen Ensembles der Stadt Salzburg präsentieren wird.

 
Radio Symphonieorchester Wien gastiert im Februar in Italien
Wien (orf) - Von 14. bis 17. Februar unternimmt das RSO-Wien eine Italientournee. Dies ist die vorerst letzte Tournee unter Chefdirigent Dennis Russell Davies, dessen Vertrag Ende August ausläuft. Mit dem designierten Chefdirigenten Bertrand de Billy, der ab September die musikalische Leitung des Orchesters übernimmt, sind Tourneen nach Japan und Spanien in Planung. Mantua - Reggio Emilia - Ferrara - Modena sind die Stationen einer kleinen Italien-Tournee, die das RSO-Wien mit seinem Chefdirigenten Dennis Russell Davies von 14. bis 17. Februar unternimmt. Ein weiteres Konzert - mit dem gleichen Programm - findet am 18. Februar in Zagreb statt. Gespielt werden Giya Kanchelis "...a la duduki ...", die Haydn-Variationen von Johannes Brahms und die "Feuervogel"-Suite von Igor Strawinsky. Zuletzt hat das RSO-Wien im Juni 2000 in Italien gastiert und zwar beim Ravenna-Festival (mit Marianne Faithfull in Weills "Sieben Todessünden")

 
Morak beruft Dietmar Steiner zum Österreich-Kommissär der Architekturbiennale 2002
„Dietmar Steiner ist Kenner der Szene und internationaler Player“
Wien (bpd) - "Mit der Wahl von Dietmar Steiner zum neuenÖsterreich-Kommissär der Architekturbiennale 2002 setzen wir einen neuen Schwerpunkt in einem so wesentlichen Thema für die österreichische Kulturlandschaft, weg vom Macher und Praktiker zum Beschreiber und Kommentator" so Kunststaatssekretär Franz Morak am Donnerstag anlässlich der Bekanntgabe des heurigen Kommissärs für Österreich bei der 8. Architekturbiennale in Venedig.
Dietmar Steiner, seit 1993 geschäftsführender Direktor des Architektur Zentrums Wien, verbinde zwei wesentliche Elemente, die für Morak bei der Wahl des neuen Kommissärs entscheidend waren: "Dietmar Steiner ist langjähriger Beobachter der österreichischen und internationalen Architekturszene, hat durch seine vielfältigen Tätigkeiten, nicht zuletzt als Direktor des Architekturzentrums Wien bewiesen, wie sehr er das Thema besetzt hält und er ist ein internationaler Player" begründete Morak die Wahl Dietmar Steiners.
"Mein Dank gilt Prof. Hans Hollein, der so viele Jahre diese Tätigkeit umsichtig, durchschlagskräftig und professionell ausgeübt und die österreichische Architektur in einen internationalen Kontext gebracht hat" so Morak weiter.
Dietmar Steiner betonte, dass "die Architekturbiennale in Venedig heute der wichtigste Seismograph der internationalen Entwicklung der Architektur, ein konzentriertes Schaufenster der Zukunft ist und nach entsprechenden Beiträgen verlangt." Er verbinde seine Ernennung einerseits mit der Anerkennung, dass er seit 30 Jahren offensiv in die internationale Debatte der Architektur involviert sei, andererseits mit der Entwicklung, dass immer mehr nationalen Architekturinstitutionen die Verantwortung für die einzelnen Länderpavillons in Venedig übertragen werde, wie beispielsweise Canada, Holland oder Norwegen.
Die Biennale, wird von 7. September bis 24. November stattfinden. Der neue Direktor der Biennale, Deyan Sudjic hat als Thema der heurigen Architekturbiennale das Motto "NEXT" ausgegeben, das vielseitige Aspekte berücksichtigen soll: NEXT HOME (Architektur und Wohnen), NEXT PLACE (Stadtplanung), NEXT GENERATION (die jüngeren Architekten).
"Dietmar Steiner ist ein Kenner der Szene, erfahrener Ausstellungsmacher, einfach ein Profi, der er viel zu sagen hat. Er weiß um die Verantwortung, die auf ihn zukommt und bringt das Know How mit, österreichische Architektur im Ausland zu präsentieren" so Morak abschließend.

 
Faszinierendes Theater-Programm im März
Wien - Gilgamesh, das Epos vom König von Uruk, das auf das 3. Jahrtausend vor Christus zurückgeht, ist der älteste literarische Stoff, der überliefert ist. Raoul Schrott hat diesen Stoff über die Sucht nach Erlebnis und die Angst vor dem Tod aus verschiedensten Überlieferungen aufgearbeitet und es im Auftrag des Burgtheaters zu einem großen poetischen Drama gedichtet. Die Uraufführung von Gilgamesh findet am 3. März im Akademietheater statt.
Regie führt Theu Boermans, Direktor der theatercomagne Amsterdam, in Wien bekannt durch die Inszenierung von Gustav Ernsts "Faust". Die Titelrolle spielt Roland Koch, in den weiteren Rollen u.a. Markus Hering, Kirsten Dene, Sylvia Haider, Bibiana Zeller, Adrian Furrer, Ignaz Kirchner, Edmund Telgenkämper; Dorothee Hartinger kommt mit der Rolle der Shamhat neu in das Ensemble des Burgtheaters, Frontmann der österreichischen Kultband Fuckhead Didi Bruckmayr ist in der Rolle des Enki zu sehen und für den Sound verantwortlich.
Neben den zwei Inszenierungen "Maria Stuart" und "Die Jungfrau von Orleans" im Burgtheater erweitert Martin Schwab nun das Schiller-Programm mit der großen Novelle "Der Verbrecher aus verlorener Ehre" - am 11. März im Akademietheater.
Drei Tage später liest Ignaz Kirchner aus Thomas Bernhards "Minetti" und "Der Stimmenimitator" unter dem Titel "Komik ist immer ernst, bis der Komiker sich umbringt". Ignaz Kirchner beginnt nach der "Gilgamesh"-Premiere mit den Proben zur österreichischen Erstaufführung von Bernhards "Elisabeth II.".
Als zweite März-Premiere inszeniert Edith Clever Samuel Becketts Glückliche Tage" mit Jutta Lampe und Urs Hefti. Premiere ist am 22. März im Akademietheater. "Glückliche Tage" ist eine Koproduktion mit dem Berliner Ensemble und hat im 7. April Premiere in Berlin.
Ein Abend zu der Sarah Kane-Inszenierung "4.48 Psychose" findet am 12. März im Kasino am Schwarzenbergplatz statt: unter dem Motto "Sturzfliegen" beschäftigen sich der Psychiater Prof. Katschnig, der Philosoph Prof. Kohler, die Schriftstellerin Gabriele Vasak, der Regisseur Stephan Müller und das Ensemble von "4.48 Psychose" mit dem Leben in Depressionen und Manien" - mit Texten von Shakespeare, Nietzsche, Bernhard, Vasak und der Musik von Joy Division, Jimi Hendrix, Kurt Cobain, Tom Waits, Roland Neuwirth & den Extrem-schrammeln.

 
„Salzburger Museumsschlüssel“ wird erstmals vergeben
Salzburg (lk) - Der Salzburger Museumsschlüssel, ein Preis, den das Land Salzburg auf Initiative von Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger erstmals ausgeschrieben hat und mit dem die vorwiegend ehrenamtliche Tätigkeit in den Heimat- bzw. Orts-, Regional- und Fachmuseen des Bundeslandes honoriert werden soll, wird am Dienstag, 19. Februar, in der Max-Gandolph- Bibliothek im Residenz-Neugebäude von Landesrat Sepp Eisl übergeben werden. Gewinner des 1. Salzburger Museumsschlüssels in der Höhe von 50.000 Schilling (3.633,64 Euro) ist der Museumsverein St. Gilgen für die Arbeit um das Heimatkundliche Museum im Wetzhäusl und das Archiv für Ortsgeschichte.
Zwei weitere Anerkennungspreise in der Höhe von je 25.000 Schilling (1816,82 Euro) gehen an den Kulturverein Blaues Fenster für das Waggerl Haus in Wagrain und an den Verein Montandenkmal Altböckstein für das Montanmuseum Hohe Tauern.
Ziel des neuen Preises ist weiters, die Museumsleiter/innen mit ihren Mitarbeitern/innen zu einer verbesserten Präsentation und Vermittlung der Inhalte anzuregen sowie zu einer verstärkten wissenschaftlichen Bearbeitung der Museumsbestände zu motivieren.
Neben der finanziellen Honorierung erhalten die preisgekrönten Museen symbolische Museumsschlüssel. Hier gab es eine Zusammenarbeit mit den Berufsschulen Hallein und Wals. (Entwurf Museumsschlüssel: Alexander Eduard Hütter, LBS 3, Klasse Grafische Berufe, Fachrichtungen Druckvorstufentechniker und Mediendesigner; Leitung: Dipl. HTL-Ing. Gerhard Huber; Umsetzung Entwurf: Klassen der BS Hallein; Leitung Johann Hofer und Franz Schnöll, und BS Wals; Leitung: Adolf Moser).
Beim Museum St. Gilgen lobte die Jury ((Dipl.-Ing. Georg Hanreich, Schloss Feldegg, Pram/OÖ, ehemals Bundesdenkmalamt; Mag. Magda Krön, Kultur- und Museumspädagogik am Pädagogischen Institut des Bundes; Bernhard Strobl, Journalist, Salzburger Nachrichten) besonders die hervorragende Dokumentation wichtiger Aspekte der Ortsgeschichte unter Berücksichtigung und Bewahrung des Eigencharakters des Hauses. Besonders besticht die exzellente Dokumentation der Spitzenklöppelei und die fortlaufende Herausgabe von Publikationen zu diesem Thema. Regelmäßige Sonderausstellungen, publikumsfreundliche Öffnungszeiten und zahlreiche Begleitveranstaltungen erfreuen die Besucher. Im Ortsarchiv, übrigens dem ersten seiner Art in Salzburg, werden Dokumente und Materialien zur Ortsgeschichte gesammelt, bewahrt und auch regelmäßig zugänglich gemacht. Geführt werden Museum und Archiv fast ausschließlich ehrenamtlich.
Beim Karl Heinrich Waggerl Haus Wagrain bestach das erfolgreiche Bemühen um eine geschlossene Gestaltung in Verbindung mit einem äußerst feinfühligen Umgang mit der Hinterlassenschaft des Ehepaares Waggerl. Das Montanmuseum Hohe Tauern in Altböckstein überzeugte durch seine Konzentration auf das Thema, das für den Ort signifikant ist sowie durch das Streben nach einer Weiterentwicklung des Komplexes durch Sonderausstellungsräume und das erneuerte Schulhaus.

 
Auferstehungs-Symphonie im Stephansdom
bedeutend für ein Jubiläum, für ein Orchester, für einen Komponisten
Wien - Am Samstag, den 27. April 2002 um 20:15 Uhr, führen die Junge Philharmonie Wien und der KornmarktChor Bregenz unter der Leitung des Dirigenten Michel Lessky die "Auferstehungs-Symphonie" von Gustav Mahlers auf: Solistinnen sind Ildikó Raimondi, Sopran, und Gabriele Sima, Alt.
Vor 50 Jahren ist unser Stephansdom nach den schweren Beschädigungen des 2. Weltkrieges unter Mithilfe aller Bundesländer Österreichs wieder „auferstanden“ - ein passender Anlass, eine besondere Gelegenheit, um Gustav Mahlers 2. Symphonie c-moll, die Auferstehungs-Symphonie im Dom erklingen zu lassen.
Unter der Leitung ihres Dirigenten Michael Lessky wird die Junge Philharmonie Wien diese Aufgabe übernehmen, die sich ihrerseits aus den besten studierenden Musikern aller Bundesländer zusammensetzt, ergänzt durch den KornmarktChor Bregenz, der sich bei der Schubertiade Feldkirch seit vielen Jahren einen ausgezeichneten Namen erworben hat.
Weiters konnten die Sängerinnen Ildikó Raimondi, Sopran - wir hatten schon das Vergnügen Frau Raimondi im ausverkauften Weihnachtsoratorium am 15. Dezember 2001 im Stephansdom zu hören - und Gabriele Sima, Alt, für dieses Projekt gewonnen werden.
Ein aufstrebendes Orchester, ein renommierter Chor, zwei weltberühmte Sängerinnen werden an diesem Abend gemeinsam musizieren.
So werfen wir mit diesem Konzert nicht nur einen Blick in die Vergangenheit, sondern in die gemeinsame Zukunft.
Auch für Mahler war die Uraufführung seiner Symphonie am 13. 12. 1895 in Berlin zukunftsweisend. Die „Auferstehungs-Symphonie“ verschaffte ihm den Durchbruch als Komponist.
Karten unter: "Kunst und Kultur - ohne Grenzen", ++43 / (0)1 / 586 73 08 um: € 40,- / 33,- / 25,- / 15,-
   
Vom Landleben zur Literatur
Bregenz (vlk) - Der Weg vom Melkschemel zum Schreibtisch ist nicht selbstverständlich. Vier Autoren, denen der Sphärensprung vom Landleben zur Literatur gelungen ist, porträtiert Univ.-Prof. Hans-Jürgen Schrader in einer Vortragsveranstaltung des Franz-Michael-Felder-Archivs am Mittwoch, 13. Februar 2002 ab 20.00 Uhr im Foyer des Theaters am Kornmarkt in Bregenz. Der Eintritt ist frei.
Schrader spannt in seinem Vortrag einen weiten Bogen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, von dem Schweizer Ulrich Bräker (1735-1798) über den steirischen "Waldbauernbub" Peter Rosegger (1843-1918) und den Vorarlberger Dichter und Sozialreformer Franz Michael Felder (1839-1869) bis zum jetzigen Klagenfurter Universitätsprofessor und Romanschriftsteller Alois Brandstetter (geb. 1938).
Hans-Jürgen Schrader: Ordentlicher Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Genf, Gastprofessuren in Zürich, Jerusalem, Penn State (USA). Mitglied zahlreicher Gesellschaften und Kommisssionen. Publikationen zum Pietismus, zur Goethe-Zeit, zum 19. Jahrhundert (Heine, Raabe, Keller, Wagner) und zur Moderne (Brecht, Brandstetter), über Magie und Magnetismus, jüdisch-deutsche Kultur, Buch- und Zensurgeschichte.
   
Kulturbericht 2000 erschienen
Gesamt-Förderausgaben stiegen auf 59 Millionen Euro
St. Pölten (nlk) - Auf mehr als 59 Millionen Euro stiegen die Ausgaben des Landes Niederösterreich im Jahr 2000 für Förderungen auf dem Gebiet der Kultur an. Dies ist dem Kulturbericht Kunst und Wissenschaft beim Amt der NÖ Landesregierung für das Jahr 2000 zu entnehmen, der druckfrisch vorliegt.
Vergleicht man die Steigerungen in den letzten Jahren, so fiel die Erhöhung bei den Förderausgaben diesmal besonders hoch aus: Sie betrug gegenüber 1999 4,5 Millionen Euro; die Steigerung im Jahr 1999 gegenüber 1998 machte nur 2 Millionen Euro aus.
Kräftige Steigerungen gab es bei der Förderung der Museen und Archive und der Wissenschaft mit einem Plus von 800.000 Euro; bei den Großveranstaltungen gab es 2,4 Millionen Euro mehr: Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2000 Förderungsaktivitäten für Landesausstellungen notwendig waren wie nie zuvor. 2000 wurde die besonders aufwendige Landesaustellung im Stift Melk „Die Suche nach dem verlorenen Paradies“ veranstaltet. Die Förderung der Interessensgemeinschaft „Klösterreich“ schlug sich neuerdings zu Buche: Dafür wurden mehr als 250.000 Euro aufgewendet. Steigerungen gab es auch bei der Literatur, im Bibliothekswesen, bei der Bildenden Kunst und Fotografie, bei Film, Kino und Video, bei der Förderung von kulturellen Initiativen und Zentren, bei der Aus- und Weiterbildung, bei der Erwachsenenbildung und beim Internationalen Kulturaustausch.
Der nun vorliegende Kulturbericht 2000 enthält aber auch wiederum einen aktuellen Serviceteil: Enthalten sind wichtige kulturelle Adressen wie jene der NÖ Kulturwirtschaft Ges.m.b.H. und ihrer Tochtergesellschaften, weiters sind die Mitglieder des Kultursenates enthalten, die Fachbeiräte für die NÖ Kulturpreise sowie die Gutachtergremien und Formulare für Förderungsansuchen. Schwarzweiß-Illustrationen erinnern an die kulturellen Highlights im Jahr 2000.
   
Historisches Museum der Stadt Wien
Vom Pfennig zum Euro: Geld aus Wien
Wien - Bereits Karl der Große (768-814) hatte eine erste Einheitswährung geschaffen. Gewichts- und Rechenbasis der neuen Silberwährung bildete der karolingische Pfund, das in 240 Denaren (alsbald Pfennige genannt) ausgeprägt wurde.
In seinen letzten Regierungsjahren gründete der babenbergische Herzog Leopold V. (1177-1194) die Münzstätte Wien. Damit begann im Osten Österreichs die klassische Periode des Wiener Pfennigs, der wesentlich zur Entfaltung von Wien als Handels- und Warenumschlagplatz im ausgehenden Mittelalter beitrug. So unscheinbar die kleinen in Krems, Wien, Wiener Neustadt, Enns usw. geprägten Silberplättchen fürs Erste aussehen, es lohnt sich, die Vielfalt der bildlichen Motive auf sich wirken zu lassen.
Für größere Geldtransaktionen wurde der Pfennig gegen Ende des Mittelalters zu klein. Unter Kaiser Maximilian I. (1493- 1519) gingen größere Silbermünzen (Taler, Gulden, Kreuzer) als Sieger hervor und blieben bis zur Einführung der Kronenwährung (unterteilt in Heller) gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch im Ausland geschätzte Zahlungsmittel. Umwälzende Neuerungen im österreichischen Geldwesen waren in den Sechzigerjahren des 18. Jahrhunderts unter Maria Theresia (1740-1780) der Beginn der Prägung von Kupfermünzen sowie die Ausgabe von Papiergeld. Das Geld war fortan nicht mehr vom Metallwert abhängig.
Auch die Münztechnik erfuhr ab dem 16. Jahrhundert entscheidende Verbesserungen, auf die gleichfalls eingegangen wird (von der Hammer- Amboss- über die Walzenprägung zum maschinellen Vorgang). Infolge wirtschaftlicher Schwierigkeiten kam es wiederholt zu Währungsänderungen. So gab es in Österreich 1753-1857 die begehrten Münzen der "Konventionswährung", ab 1812 für einige Zeit die unbeliebte "Wiener Währung" und ab 1857 die "Österreichische Währung".
Der Periode stärkster Geldentwertung nach dem Ende des 1. Weltkriegs konnte schließlich 1924 durch die Einführung des Schillings, welcher bis zuletzt zu den stabilsten Währungen der Welt zählte, erfolgreich ein Ende gesetzt werden.
Zur Darstellung des Wiener Geldgeschehens gehören auch historische Prägemaschinen, Münzwaagen, Gewichte, Geld- und Sparbehälter. Texte über Währungen, Preis- und Lohntabellen, Speisekarten, Reiserechnungen und anderes mehr erläutern die Kaufkraft des ausgestellten Geldes.
Topografische und künstlerische Exponate sowie Objekte zum politischen Hintergrund wie beispielsweise zur Gefangennahme des englischen Königs Richard I. Löwenherz (1189-1199) in Erdberg bei Wien (1192) und erfolgreiche Lösegeldforderungen durch Herzog Leopold V. ergänzen die Ausstellung.
Zu sehen sein werden auch kostbare Münzen aus der Zeit Maria Theresias, welche 1956 bei Abbrucharbeiten in Wien gefunden wurden. Wie man sich im Fall eines Münzfundes zu verhalten hat, ist im Ausstellungskatalog, der viele wertvolle Beiträge namhafter Experten des Geldwesens enthält, nachzulesen.
Am 1. Jänner 1999 wurde in Österreich und zehn weiteren europäischen Staaten der Euro als Währung eingeführt. Das neue Zahlungsmittel, bis 31. Dezember 2001 ausschließlich im bargeldlosen Verkehr - als so genanntes Buchgeld - eingesetzt, ist mit 1. Jänner 2002 auch in Österreich als Bargeld verfügbar. Wird man in Österreich bis Ende Februar 2002 in Schilling und/oder Euro bezahlen können, so soll es ab 1. März 2002 den Euro als alleinige Währung geben.
Die Einführung der Euro-Währung wurde vom Historischen Museum der Stadt Wien zum Anlass genommen, einem interessierten Publikum nicht nur wissenswerte Informationen zum Thema Euro zu vermitteln, sondern vor allem einen Streifzug durch die Geschichte der Münzen und des Papiergeldes Wiener Provenienz zu präsentieren, angefangen vom Wiener Pfennig (vom 12. Jahrhundert bis um 1500) über Gulden und Kreuzer (bis 1892 bzw. 1900), Kronen und Heller als Zahlungsmittel (bis 1924) bis zum Ende der Schilling-Groschen-Währung (unterbrochen von der deutschen Reichsmark im Dritten Reich 1938-1945) im Jahr 2002.

Historisches Museum der Stadt Wien
A-1040 Wien, Karlsplatz
7. Februar 2002 bis 24. März 2002
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr

 
Udo Jürgens sagt zweiten Termin zu: „Ein Soloabend“
St. Margarethen - Der Konzert-Highlight des Sommers wirft seine Schatten voraus. Das für den 8. Juni angesetzte Solo-Konzert von Udo Jürgens war innerhalb von nur drei Tagen restlos ausverkauft. "Unglaublich, der Andrang war enorm. Um alle Kartenwünsche zu erfüllen haben wir seit Donnerstag mit dem Management von Udo Jürgens intensiv verhandelt. Jetzt haben wir die Bestätigung bekommen, dass wir mit einem zweiten Konzert am 7. Juni in den Verkauf gehen können", freut sich Veranstalter Wolfgang Werner.
Es ist eine langjährige Tradition von Udo Jürgens, dass er seine Livekonzerte solo am Flügel ausklingen lässt. Nun will der Bühnen-Maniac kultivieren, was für viele Fans schon bis jetzt der eigentliche Höhepunkt jedes Udo-Konzertes war: Seine Gesangszugaben ganz allein am Piano – stets äußerst emotional und stimmungsvoll intoniert. Bei den kommenden Sommer Open Air Konzerten "Ein Soloabend" wird Udo am Piano nur von der Violine des langjährigen Mitmusikers und Konzertmeisters Christian Fink begleitet.
Das zweite Solo-Konzert von Udo Jürgens in St. Margarethen wird am 7. Juni stattfinden. Beginn ist ebenfalls um 21 Uhr. Man kann sich also schon jetzt auf zwei aufregende Konzertabende im Römersteinbruch St. Margarethen freuen.

Udo Jürgens – Ein Soloabend
Spielort: St. Margarethen, Römersteinbruch
Zusatzkonzert: Freitag, 7. Juni 2002
Termin: Samstag, 8. Juni 2002 – Ausverkauft
Beginn: 21 Uhr, Einlass: 19 Uhr
Karten sind im Vorverkauf von 33.- Euro bis 113.- Euro - inklusive aller Vorverkaufsgebühren - erhältlich. Karten gibt es im Festspielbüro St. Margarethen
unter ++43 / (0)2680 / 2100 sowie bei alle ÖsterreichTicket Geschäftsstellen. Kartenbestellung im Internet unter www.oeticket.com
Ticket-Hotline: ++43 / (0)1 / 96 0 96 - täglich von 9 bis 21 Uhr

 
Oswald Sattler: Best of-Album im Februar
Innsbruck (koch) - Das Beste von Oswald Sattler findet sich auf seinem neuen Album "Ich könnt ohne Berge nicht leben". Oswald Sattler, einer der Mitbegründer der Kastelruther Spatzen, hat sich als Solo-Künstler längst einen Namen gemacht und sich ein Best-of-album redlich erarbeitet.
Natürlich ist auch sein größter Hit auf dem Album vertreten: Sein Grand-Prix-Siegertitel "Ich zeig Dir die Berge", mit dem er zusammen mit Jantje Smit im Jahr 2000 den begehrten Bergkristall gewann. Das Album ist ab dem 18. Februar im Handel
erhältlich. (Bestelln.324.914)

John Otti Band: in den Austria Top 40 - Single Charts"
Die 4 Brüder aus Kärnten sind bereits seit 3 Wochen in den Single-Charts mit "Bette Davis Eyes" . Die John Otti Band - Österreichs erfolgreichster Liveact (über 200.000 Konzertbesucher in Österreich) erzeugen so unter der Federführung von Produzent Alex Kahr gehörigen Wirbel für das kommende Album.

 
Secession Wien: „HIER IST DORT 2“
Wien - Die von Anna Meyer konzipierte Gruppenausstellung Hier ist Dort 2 diskutiert am Beispiel der Malerei Visualisierungsprozesse zwischen Realität und Abstraktion in einer medial geprägten Gesellschaft. Die künstlerischen Praktiken verfolgen hierbei weniger das Bestreben, eine dieser beiden Extrempunkte einzunehmen oder einen Raum zu fassen, als vielmehr den Weg der Visualisierung semantisch zu besetzen.
Dieser Weg zwischen den Orten - zwischen "hier" und "dort", zwischen den BetrachterInnen, gesellschaftlichen Strukturen und dem Bild, zwischen Realität und Abstraktion - bleibt oftmals ein nur vorskizzierter. Die Arbeiten unterstreichen so einerseits die Unmöglichkeit, einen Ort einzunehmen, und heben anderseits die Intention hervor, Bildproduktion nicht als Abbild einer Wirklichkeit zu verstehen. Der Begriff des Ortes soll vielschichtig zu lesen sein, sei es räumlich, philosophisch, poetisch, abstrakt, politisch aber auch methodisch.
Hier ist Dort 2 debattiert diese Thematik im Medium der Malerei, ohne allerdings deshalb die malerische Methodik medienimmanent zu formulieren. In einer großen Spannbreite an Produktionstechniken durchspielen die ausgewählten Werke Formen und Gesetze von Visualisierungsprozessen als Basis einer Auseinandersetzung mit den Bedingungen von Sichtbarkeiten. Malerei bedeutet und ermöglicht in diesem Zusammenhang eine Distanz einzuführen und das visuelle Programm alltäglicher, vorherrschender Informationen und deren Politiken zu brechen. So verschiebt die Ausstellung die Bestimmung von Orten hin zu einer Besetzung von Orten, in der die Koordinaten sozialer Räume verhandelt werden und deren mediale und gesellschaftliche Konstruiertheit zur Frage wird.
Die in Mexiko lebende Künstlerin Melanie Smith untersucht beispielsweise, wie Ästhetik das soziale Verhalten beeinflusst, während Andreas Siekmann in seinen Computerzeichnungen Stadtentwicklung in ein Szenario setzt, welches von Börsenspekulation und einer sich wandelnden Öffentlichkeit geprägt ist. In ihren von Fotocollagen durchbrochenen Wandarbeiten verarbeitet Amelie von Wulffen die Einschreibungen eines gesellschaftlichen Wissens in Architekturen in Relation zu biografischen Blicken. Die malerischen Interventionen Ellen Harveys im Außenraum verknüpfen romantische Landschaftsmalerei mit einer Tradition des Graffiti. Katrin Plavcak zieht die Störungen einer sich alltäglich einschleichenden Bequemlichkeit in das Bild selbst, sei es in Form von Ironie oder Humor aber auch irritierender, Distanz evozierender Perspektiven. Als Teil eines komplexen Systems aus medialen und kunsthistorischen Referenzen integriert Michael Krebber in seine künstlerische Praxis Malerei zur Erweiterung eines Diskurses über Wahrnehmungsraster. Tim Gardner führt die Fotografie in eine Tradition der Aquarellmalerei zurück, so dass die mediale Prägung des urbanen Alltags zum Ereignis des Ortes wird. Die sozialen Räume, die Lisa Milroy in großflächigen Tafelbildern schildert, inszenieren "reale" Momente einer Individualität, wie Kommunikation, Freizeit, Shopping.
Gleich einem Kontra- und zugleich vielfachen Referenzpunkt zu diesen Arbeiten fungieren die Werke von Hildegard Joos, eine der wichtigsten VertreterInnen der Op-Art. Ihre Arbeiten stehen innerhalb der Ausstellung insbesondere in einem Wechselspiel zu der künstlerischen Position Esther Stockers. Doch während Joos die Gesetze der Geometrie und Punktsymmetrie auslotet, findet in den Arbeiten von Esther Stocker eine "Verschiebung von Wahrnehmungsobjekten zur Wahrnehmung selbst" (Martin Prinzhorn) statt. Für Hier ist Dort 2 wird Stocker ein Wandbild im Foyer der Secession entwickeln. Marko Lulic bezieht sich in seiner Arbeit auf Versuche zu Beginn der Moderne, Malerei, Architektur und Postermalerei zu verbinden: seine Arbeit für die Fassade der Secession ist ein sich fortgeschrittener Techniken bedienendes, gemaltes Poster, das die Formate von Tafelbild und Computerausdruck vereint.
Hier ist Dort ist mit mehreren, internationalen Stationen konzipiert. Die erste Ausstellung fand vom 8. August bis 30. September 2001 im Salzburger Kunstverein statt und zeigte Arbeiten von Peter Doig, Anna Meyer und Lisa Milroy.
Zur Ausstellung erscheint eine zweisprachige Publikation in deutsch und englisch.
Secession Wien vom 14. 2. - 14. 4. 2002

 
Konzerte der Stadt Innsbruck: Sontagsmatinee und Symphoniekonzert
Innsbruck (rms) - Die Reihe Konzerte der Stadt präsentiert sich am 10. Februar um 11 Uhr wieder mit einer Sonntagsmatinee im Kleinen Stadtsaal. Dabei steht anlässlich des Faschingsonntags Heiteres auf dem Programm.
Nach Prof. Edward Bors “Bach at the Double” für Swingtrio, gespielt von Susanne Merth, Janusz Nykiel (Violinen) und Wolfgang Schneider (Kontrabass), bringt das “Vier-Celli-Ensemble” Michael Tomasi, Lucia Tenan, Julian Walkner und Peter Polzer eine Werkfolge “Vom Ricercare zu Ragtime and Tango”. Den Abschluss bilden Werke von Monti, Mortimer, R. Strauss, Carmichael sowie von Luis und Lara (arrangiert von Harald Brandt und Ingo Luis), die von den “Innsbrucker Posaunen” (Harald Brandt, Craig Hansford, Quirin Willert und Reinhard Hofbauer) aufgeführt werden.
Der Eintritt zur Sonntagsmatinee ist wie immer frei, Spenden zur Deckung der Unkosten werden dankbar angenommen.
Bereits zum fünften Mal veranstaltet das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck am 21. und 22. Februar ihr allmonatliches Symphoniekonzert. Unter der Leitung von Musikdirektor Georg Schmöhe werden gemeinsam mit dem Haydn-Orchester Bozen-Trient Meisterwerke der Spätromantik aufgeführt. Als prominenter Solist ist Kammersänger Franzisco Araiza zu hören. Der Startenor singt sechs ausgewählte Orchesterlieder von Richard Strauss (u.a. “Ruhe, meine Seele”, “Zuneigung”). Im zweiten Teil des Abends steht Gustav Mahlers 1889 in Budapest uraufgeführte Symphonie Nr. 1 in D-Dur auf dem Programm.
Karten sind in der Innsbruck-Information, allen Raiffeisenbanken sowie via E-Mail kartenbestellung@innsbruck-ticket-service.at erhältlich.

 
New York: Österreichischer Rotkreuz-Spot gewinnt Silbermedaille für Fernseh- und Kinowerbung
Wien (oerk) - Seit 44 Jahren werden bei den "New York Festivals" die weltweit besten Werbespots ausgezeichnet. Dieses Jahr erreichte das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) als Auftraggeber den zweiten Platz in der Kategorie "Public Service - Philanthropic Appeals" für seinen Spot zugunsten der Opfer des Reaktorunglücks von Tschernobyl. Studenten der Werbe Akademie haben den Spot entwickelt, produziert wurde er von der ffp (Film- und Fernsehproduktion). Der Spot kann unter www.roteskreuz.at/133.html aus dem Internet heruntergeladen werden.
Das ÖRK gratuliert den Beteiligten zu dieser zweiten großen Auszeichnung, nachdem der Spot bereits auf Anhieb aus den 50 Top-TV-Spots den TV-Media Award gewonnen hat. Die Gewinner überzeugten die internationale Jury mit der einfühlsamen und gleichzeitig ausdrucksstarken Idee ihrer Arbeit: Eine leblose Marionette wird mit Hilfe eines Puppenspielers zum Leben erweckt. Das hölzerne Spielkreuz verwandelt sich am Ende des Spots in das Rote Kreuz.
Im Jänner 2001 hatte das ÖKR Studenten der Werbe Akademie eingeladen, sich Gedanken über einen TV-Spot im Rahmen einer breitangelegten Kampagne zu machen. Anlass war der 15 Jahrestag des Reaktorunglücks von Tschernobyl, an dessen Spätfolgen noch immer Hunderttausende Menschen in der Region leiden. 60 Studenten der Werbe Akademie haben zahlreiche Vorschläge eingebracht. Ausgewählt wurde das Projekt von Droste, Eßl, Feichtinger, Steiner und Velcovsky. Unter der Regie von Catharina Roland und der Leitung von Rosa Haider drehte Kameramann Thomas Benesch den Spot. Die ffp, das Tonstudio MG Sound und die Produktionsfirma K-Effects stellten ihre Arbeit unentgeltlich zur Verfügung. Beteiligt waren weiters: Monika Schwinger, Daniela Posch, Thomas Pohanka, Steve Coss, Klaus Krall und Carol Bukowsky von der Wiener Staatsoper, der die Choreographie entwickelte und Agnes Schmetterer, die sie tänzerisch umgesetzt hat.
15 Jahre nach dem atomaren Super-GAU von Tschernobyl stellt das Rote Kreuz eine vernichtende Diagnose: Bei 77% der 90.000 Menschen, die pro Jahr in der Region um den Unglücksreaktor untersucht werden, sind krankhafte Veränderungen feststellbar. Der größte Teil der Betroffenen war zur Zeit des Unglücks noch nicht geboren oder unter vier Jahre alt. Mit seiner Kampagne vom März 2001 gelang es dem ÖRK eine große Aufmerksamkeit auf die vergessene Region zu legen und Hilfsprojekte zu finanzieren. Das ÖRK bittet weiterhin um Spenden auf das PSK-Konto 2.345.000, Kennwort "Tschernobyl".

 

°