Wirtschaft der Woche vom 05. 02. bis 11. 02. 2002

   
Püspök: „Osterweiterung erhöht Wachstumschancen“
Wien (nöwpd) - Die Niederösterreicher haben allen Grund, der künftigen Zusammenarbeit mit den Nachbarn im Zuge der Erweiterung der EU mit Zuversicht und Optimismus entgegen zu sehen. Österreichs Ostregion - und damit auch Niederösterreich - werden europaweit Spitzenprofiteure der Osterweiterung werden. Schon der Fall des Eisernen Vorhanges habe dazu geführt, daß sie gegenüber den westlichen Bundesländern stark aufgeholt haben und wesentlich höhere Wachstumsraten erzielten, erklärte der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank (RLB) Niederösterreich-Wien, Peter Püspök, in einem Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Dieser Aufschwung gilt auch für den grenznahen Bereich. In der zwischen Preßburg und Bruck an der Leitha gelegenen Region zeichnet sich ein Boom der Sonderklasse ab," sagte Püspök wörtlich und unterstrich die grundsätzliche Bedeutung der europäischen Integration. Aus Friedens- und insbesondere sicherheitspolitischen Gründen sei Österreich zutiefst daran interessiert, daß seine Nachbarn wirtschaftlich aufrüsten. Denn jedes Wohlstandsgefälle erzeuge Spannungen und sollte deshalb abgebaut werden. Den eigenen Landsleuten, die noch skeptisch sind und Ängste haben, müsse man sagen, daß es nicht sinnvoll sei, die Nachbarn aus dem Haus Europa auszusperren. Es gehe dabei nicht allein um wirtschaftliche Interessen, sondern auch um die enormen Chancen einer gemeinsamen Nutzung der in der Region beheimateten technischen, wissenschaftlichen und kulturellen Intelligenz. Gefragt sei eine Vorwärtsstrategie, die in den neuen Unionsmitgliedern nicht jemanden sieht, der einem die Arbeit wegnimmt, sondern der den Reichtum vermehrt, sagte Püspök. Deshalb müsse man auch im eigenen Bildungswesen und insbesondere in die Universitäten noch mehr investieren.
Püspöks Einschätzung liegen die konkreten Erfahrungen zugrunde, die die Raiffeisengeldorganisation bisher mit ihrer offensiven und überaus erfolgreichen Marktpolitik im Ostgeschäft gemacht hat. "Wir verstehen uns als Pioniere der osteuropäischen Integration," betonte der RLB-Generaldirektor. "Wir waren schon vor der Wende die ersten in Ungarn," ruft er in Erinnerung. Nach den Jahren konsequenter Aufbauarbeit genießen heute Österreichs Raiffeisenleute in den Beitrittsländern im Vergleich zu den anderen Mitbewerbern aus der EU eine Art Heimvorteil. In Rußland etwa sei die Raiffeisenzentralbank (RZB), deren Hauptaktionär die Raiffeisenlandesbank ist, die größte und erfolgreichste Auslandsbank. Während die Niederösterreicher direkte Beteiligungen in Tschechien, in der Slowakei und in Ungarn halten, sind sie über die RZB, "deren Strategie wir immer unterstützt haben", außerdem auch noch - neben Rußland - in Polen, in der Ukraine, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Jugoslawien und Bosnien-Herzegowina vertreten. Allein in Rumänien und in Bosnien kamen im letzten Jahr 3.700 Arbeitsplätze dazu.

 
Arbeitskreis der Automobilimporteure lehnt Vorschlag der EU-Kommission für die Neuregelung des Kfz-Vertriebes
Wien - Mit der im Entwurf vorliegenden neuen Verordnung will Kommissar Mario Monti den Wettbewerb im Kfz-Vertrieb steigern und den Europäischen Verbrauchern Preisvorteile beim Kauf und bei der Wartung von Kraftfahrzeugen bieten. So sollen insbesondere neue Vertriebsformen sowie der grenzüberschreitende Kauf neuer Kraftfahrzeuge zu einem größeren Preiswettbewerb führen und damit dem Verbraucher ent-sprechende Vorteile bringen.
"Die Europäische Kommission verkennt völlig die Tatsache, dass in der Automobil-branche innerhalb der EU ein äußerst starker Verdrängungswettbewerb zwischen den Herstellern und zwischen den Händlern vorherrscht. Der Druck auf die Fahrzeug- und Reparaturpreise hat sich in den letzten Jahren massiv verstärkt und damit sind an der Preisfront keine signifikanten Veränderungen nach unten zu erwarten", so Dr. Felix Clary und Aldringen, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure.
"Beispielweise liegen empfohlene Verbraucherpreise und die tatsächlich vom Kunden verhandelten Preise beim Kauf von Kraftfahrzeugen deutlich auseinander, was einen weiterer Beweis für den harten und funktionierenden Wettbewerb im Automobilhandel darstellt. Schon jetzt sind kaum mehr die zum Überleben der Handelsbetriebe erforderlichen Margen durchzusetzen. Deshalb kann nicht auf sinkende Autopreise spekuliert werden."
Der Hauptgrund für die markanten Differenzen in den Fahrzeug-Brutto-Preisen sei eindeutig auf die unterschiedlichen automobilen Abgaben und Steuern zurückzuführen, die innerhalb des "EU-Binnenmarktes" zwischen 15 und 218 Prozent betragen. Hier sei es an der höchsten Zeit, dass Kommission und Mitgliedsstaaten längst fällige Steuer-Harmonisierungen durchführen.
Nach Ansicht der Automobilimporteure kann das Auto als längerlebiges und wartungsbedürftiges Wirtschaftsgut nicht völlig dem freien Wettbewerb ausgesetzt werden. Zur Sicherstellung einer umfassenden und qualitätsorientierten Kundenbetreuung müssen die Importeure auch weiterhin in der Lage sein, ein nach bestimmten Kriterien definiertes Handels- und Service-Netz aufrecht zu erhalten. Der reine Preiswettbewerb im Vertrieb und Kundendienst, wie in den Kommissions-Überlegungen vorgesehen, führt zu massiven Qualitätsverlusten und gefährdet das hohe Niveau
der Verkehrssicherheit. Ergebnisse der Lademan-Studie über Konsumentenpräferenzen bei Autokauf und Kundendienst vom Dezember 2001, die die Kommission selbst in Auftrag gegeben hat, unterstreichen hingegen, dass die Konsumenten ganz überwiegend mit der bisherigen Verbindung von Service und Vertrieb höchst zufrieden sind.
Clary betont weiters, dass sich der praxisfremde Vorschlag gegen die Interessen der Konsumenten richtet und zu einem Verlust von Tausenden Arbeitsplätzen im mittelständisch geprägten österreichischen Automobilhandel führen könnte.
Unbeschadet aller Kritik werden wir aber weitere Gespräche mit der EU-Kommission und den beratenden Gremien, wie Wirtschaftsministerium und Europäisches Parlament, suchen, um zu einer zweckmäßigen Modifizierung des gegenwärtigen Vorschlages beizutragen.

 
Olympiade in USA bringt Rekorde für Österreichs Wirtschaft
Österreich-Haus als ideale Plattform für Österreich-Präsentation in Amerika
Wien (pwk) - "Für Österreichs Wirtschaft gibt es bei dieser Olympiade in den USA, dem drittwichtigsten Handelspartner und bei weitem wichtigsten Überseemarkt nur Goldmedaillen", kommentiert WKÖ-Präsident Christoph Leitl, der nächste Woche nach Salt Lake City fährt, die erfolgreiche Eröffnung des Österreich-Hauses.
"Sportgroßveranstaltungen sind wichtige Impulsgeber für unsere Skiindustrie, den Tourismus und Sportartikelhandel. Gerade der Skirennsport ist der wichtigste "Verkaufsförderungs-Turbo" für Österreich. Nicht umsonst gibt es bereits eine jahrzehntelange Tradition von Österreich-Häusern bei Olympiaden und Weltmeisterschaften als ideale Plattform, unser Land der ganzen Welt erfolgreich zu präsentieren", so Leitl.
Das gestern von WKÖ-Vizepräsident Matthias Krenn, ÖOC-Präsident Wallner und dem österreichischen Botschafter in Washington Peter Moser eröffnete Österreich-Haus, dem Gemeinschaftsprojekt der Wirtschaftskammer Österreich und des ÖOC befindet sich down town Salt Lake City in unmittelbarer Nähe des Zeremonienplatzes und Pressezentrums. In den zwei durch einen gemeinsamen Eingang begehbaren Lokalen gibt es zahlreiche Produkte österreichischer Skipoolfirmen zu sehen, Sponsoren wie Gloriette, Zipfer, Freihof, Falke, Eisbär, Hochriegl, Danone, Pachatz Trachten, die ein spezielles "Lippizaner-Dirndlkleid für die Hostessen im Ö-Haus entworfen haben, Voeslauer, Licona, Chevy Bekleidung und die Spedition Gebrüder Lang nutzen die Chance, sich in USA zu präsentieren. Österreichische Weine und die Künste der Schüler aus den Tourismusschulen Modul, Klessheim und Bad Gleichenberg sorgen für das Wohl der begeisterten vor allem amerikanischen Gäste.
Die Olympiade eröffnet dadurch auch für Österreichs duale Ausbildung ein Fenster zur Welt. Handwerksmeister und Lehrlingsausbildner nehmen heuer zum ersten Mal die Chance wahr, ihr Können und Knowhow in Amerika zu zeigen. Ein eigens produziertes Branchenbuch bietet Informationen zu Berufen aus verschiedenen Branchen incl Beschreibung der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie die Präsentation beruflicher Goldmedaillengewinner bei den letzten Berufsweltmeisterschaften, deren erfolgreiche Teilnahme wesentlich auf der dualen Ausbildung zurückzuführen ist. Gold für Österreich auf allen Linien.

 
EU-Erweiterung als Chance für niederösterreichische Betriebe
Hollabrunn (pts) - Der zukünftig erweiterte Binnenmarkt bietet insbesondere für Grenzregionen wie das Weinviertel beste Chancen. Die Erweiterung der EU verändert die Attraktivität und Potenziale der regionalen Standorte und bietet für die ansässigen Unternehmen neue Perspektiven. Um diese Potenziale für die Region zu nützen, ist es erforderlich das notwendige Know-how für grenzüberschreitende Geschäftsaktivitäten zu vermitteln und anzuwenden.
Das RIZ bietet in Kooperation mit dem Cross Border Network (CBN), dem BIC Bratislava (Business & Innovation Centre) und der Handelskammer Brünn ROHK Brno) in Hollabrunn und Gänserndorf jeweils vier Workshops mit begleitender Beratung. Die Workshops starten am 27. Februar in Hollabrunn und am 5. März in Gänserndorf. Ziel ist es den Unternehmern das notwendige Know-how für ihre zukünftigen Geschäftstätigkeiten in Tschechien bzw. der Slowakei zu vermitteln.
Mag. Alexandra Tobler, Zentrumsleiterin des RIZ-Gründerzentrums Hollabrunn und Mitinitiatorin, zu den Beweggründen: "Immer mehr niederösterreichische Betriebe wollen den Schritt über die Grenze machen. Die Intensität der grenzüberschreitenden Tätigkeiten ist dabei sehr unterschiedlich."
Sie kennt aber auch die Hürden: "Das Wissen über die Gegebenheiten und Besonderheiten des anderen Landes ist jedoch nicht immer ausreichend vorhanden. Diese Informationen sollen im Rahmen des nun gestarteten Projektes bereitgestellt werden. Grenzüberschreitende wirtschaftliche Aktivitäten und betriebliche Kooperationen von Klein- und Mittelbetrieben werden durch Informations- und Beratungsdienstleistungen unterstützt und begleitet."
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Workshops liegen bei einer ersten Bewertung der Chancen und Risken grenzüberschreitender Tätigkeiten, der Darstellung der Schritte bis zur Unternehmensgründung. Aber auch Themen wie Unternehmensbeteiligung, Arbeitsrecht sowie Förderungen und Finanzierung bilden Schwerpunkte, die von erfahrenen Experten vermittelt werden. Anschließend an die Workshops gibt es für die Betriebe die Möglichkeit eine einzelbetriebliche Beratung in Anspruch zu nehmen.
Alle Partner bringen in das Programm, das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung der EU kofinanziert wird, umfangreiches Wissen ein: Die Regionalen Innovationszentren in Niederösterreich (RIZ) betreiben an elf Standorten Gründerzentren und -büros. Ein komplettes Leistungspaket hilft innovativen Unternehmensgründern/Innen in der schwierigen Startphase. Beratung, Weiterbildung und ein Partnernetzwerk sind die wesentlichen Säulen im RIZ-Angebot.
Das CBN ist ein Netzwerk bestehend aus erfahrenen, hochqualifizierten Experten für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Mittel - und Osteuropa.
Die ROHK Brno ist Regionale Landeskammer des Brünner Landkreises und konzentriert sich auf die Bereiche Unternehmensservice und Unternehmensförderung.
Die Hauptaufgabe des BIC Bratislava besteht in der Förderung und Entwicklung von innovativen Unternehmensgründungen und Unternehmensentwicklungen in Bratislava.
Nutzen Sie diese einmalige Chance für Ihr Unternehmen und nehmen Sie an den praxisnahen Workshops teil. Wenn Sie Interesse haben, erfahren Sie mehr im RIZ unter ++43 (0)2622 / 26326 oder im Internet unter http://www.riz.at

 
Bartenstein ehrt Porsche-Hauptgeschäftsführer Walbert
„Porsche ist Pionier der Ostöffnung“
Wien (bmwa) - Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein hat am Donnerstag dem langjährigen Geschäftsführer und Sprecher der Porsche Holding GmbH., Kurt Walbert, das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich überreicht. Walbert ist seit 1965 im Porsche-Konzern beschäftigt und hat während seiner Laufbahn maßgeblich zur Entwicklung des Unternehmens beigetragen.
In seiner Ansprache skizzierte Bartenstein die Laufbahn Walberts, die nach dem Beginn als Sachbearbeiter in der Finanzbuchhaltung der Porsche Konstruktionen KG sehr rasch zum Abteilungsleiter und später zum Hauptabteilungsleiter für externes Rechnungswesen geführt hat. In den 80er-Jahren entwickelter er die "Allgemeine Leasingzentrale" (ALZ) zur "Porsche Bank", ehe er 1991 zum Geschäftsführer der Porsche Austria GmbH & Co bestellt wurde und so für jenes Unternehmen verantwortlich wurde, das den Kernbereich der Porsche Holding beschreibt. Bereits zwei Jahre später trat Walbert an die Spitze des Porsche-Konzerns, indem er gemeinsam mit Erhard Weninger in die Geschäftsführung der Porsche Holding GmbH. eintrat und dabei auch die Sprecherfunktion übernahm.
"Kurt Walbert war maßgeblich daran beteiligt, dass die Porsche-Holding zu einem Pionier der Ostöffnung geworden ist, indem sie die Märkte der EU-Erweiterungskandidaten schon frühzeitig bearbeitet hat. Das ist ein klassisches Beispiel dafür, wie ein österreichisches Unternehmen rasch die neuen Chancen in unseren östlichen Nachbarländern wahrgenommen und damit zur österreichischen Spitzenposition auf diesen Märkten beigetragen hat", betonte Bartenstein. Nach dem Einstieg in Ungarn 1990 folgten 1992 die Slowakei, 1993 die Tschechische Republik, 1994 Slowenien, 1998 Rumänien und 1999 Kroatien. Heute macht Osteuropa rund 25% des Gesamtumsatzes der Porsche Holding aus. Drehscheibe des Erfolges sei aber nach wie vor Österreich, wo das Unternehmen seit nunmehr 40 Jahren Marktführer ist und derzeit 35% Marktanteil hält.
Besonderes Lob spendete der Minister schließlich noch dem Porsche-Lehrlings-College, das die Begeisterung der Lehrlinge für Automobilberufe steigern und neue Generationen von Fachkräften heranbilden soll. Porsche zeige sich dabei als ein Unternehmen, das den Wert einer gediegenen Aus- und Weiterbildung erkannt hat und auch auf diesem Gebiet für seine Zukunft sorgt.
Walbert wird mit Ende März die meisten seiner Funktionen im Porsche-Konzern zurücklegen.

 
Leitl stellt sich schützend vor die Transportbranche
Wien (pwk) - „Wir stellen uns mit Nachdruck vor eine ganze Branche, die österreichische Frächterbranche, deren 12.000 Mitglieder zum weitaus überwiegenden Teil seriös arbeiten und sich an alle Regeln halten. Es ist unfair, wegen des Fehlverhaltens einiger den ganzen Wirtschaftszweig in Mitleidenschaft zu ziehen. Was wir tatsächlich brauchen, ist eine europäische Lösung, die ordentliche Rahmenbedingungen garantiert. Kernstück ist eine europäische Frächterkarte, die 2003 kommen soll.
Dafür werde ich mich als Präsident der europäischen Kammerorganisation Eurochambres mit aller Kraft einsetzen“, eröffnete der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, am Donnerstag eine gemeinsam mit Genralsekretär-Stv. Reinhold Mitterlehner abgehaltene Pressekonferenz zum Thema „Bekämpfung der Schattenwirtschaft“.
Das Transportwesen müsse im europäischen Zusammenhang gesehen werden, weil viele Unternehmen europaweit arbeiten, führte Leitl weiter aus. Deshalb werde er schon kommende Woche mit dem europäischen Gewerkschaftspräsidenten, Fritz Verzetnitsch, Gespräche über die Einführung eines europäischen Kollektivvertrags für das Transportgewerbe führen. „Wir sind beide daran interesssiert, dass wir die Rahmenbedingungen für legales Unternehmertum und legales Arbeiten in Österreich stärken“, betonte der Präsident: Das Grundprinzip laute: „Bei Einhaltung der Vorschriften muss ein ordentliches Auskommen möglich sein. Sonst werden Betriebe und Personen in die Illegalität hineingedrängt, die niemand wünscht“.
Das Jahr 2002 ist daher, so Leitl weiter, der Durchsetzung ordentlicher Rahmenbedingungen gewidmet. „Die Zeit des Augenzwinkerns muss vorbei sein. Wir wollen die Ursachen für die Schattenwirtschaft beseitigen. Dafür steht die Wirtschaftskammer in sehr offensiver Weise zur Verfügung. Es ist uns wichtiger, die Ursachen zu bekämpfen als die Symptome“, stellte der WKÖ-Präsident mit Nachdruck fest, wobei er auf das bei der Pressekonferenz präsentierte 6-Punkte-Programm zur Bekämpfung der Schwarzarbeit verwies. Dieses enthält moderne Lösungen, um illegale Arbeit in die Legalität zu führen, wie die Bindung der Wohnbauförderung an die Vorlage von Dienstleistungsrechnungen, die Einführung eines „Haushaltsschecks“, die teilweise Refundierung der MwSt für die Schaffung von privatem Wohnraum („Luxemburger Modell“), eine auf 10 Prozent reduzierte MwSt für Renovierung und Reparatur von Privatwohnungen, die Einführung eines jährlichen Berichts über die Bekämpfung der Schwarzarbeit sowie eine entsprechende Aufklärungskampagne. Wichtig ist vor allem die Bekämpfung von Schwarzarbeit auf europäischer Ebene.
Generalsekretär-Stellvertreter Mitterlehner trat mit Nachdruck den Behauptungen entgegen, Österreich habe im Frächterwesen kein ausreichend funktionierendes Kontrollsystem und zu niedrige Strafen: „Nichts davon stimmt. Österreich liegt mit seinen Kontrollen keinesfalls unter dem europäischen Schnitt“, was Mitterlehner mit entsprechenden Zahlen belegte. Es sei auch nicht richtig, dass genügend Fahrer zur Verfügung stünden. Dies gelte nur für den Inlandsbereich, nicht aber für Fernfahrten, wo dringend Mitarbeiter gesucht werden. Schon deshalb sei es sinnvoll, einen europäischen Kollektivvertrag zu schaffen, unterstützte Mitterlehner die von Präsident Leitl vorgestellte Initiative. Sinnvoll sei es auch, die Abwicklung der Kontrollen zu verbessern und die Behördenaktivitäten (Innen- und Finanzministerium) besser zu verzahnen.
Die derzeit 38 Arbeitsinspektorate in ganz Österreich, die illegale Ausländerbeschäftigung kontrollieren, sollen vom Wirtschaftsministerium ins Innenministerium und nicht in die Hauptzollämter des Finanzministeriums eingegliedert werden.
Was schließlich die Forderung nach höheren Strafen betrifft, so müsse gleichzeitig über Wettbewerbsgleichheit gesprochen werden. „Unsere Frächter haben die höchste Steuerbelastung in Europa. Das muss korrigiert werden. Erst dann kann man sinnvollerweise über höhere Strafen reden“, wiederholte Leitl seine Forderung nach Neuregelung der Rahmenbedingungen, um einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. „Je sauberer die Lösung auf europäischer Ebene ausfällt, umso besser und fairer ist der Wettbewerb“.

 
Erste Hinweise auf eine Konjunkturerholung
Wien (wifo) - Unternehmensbefragungen deuten für den Basissektor und die technische Verarbeitung auf eine Erholung der Konjunktur in Österreich hin. Dies deckt sich mit der Verbesserung der Stimmungsindikatoren in den USA und der EU. Für die Bauwirtschaft zeichnet sich keine Aufhellung ab, allerdings ist die Auftragslage im Tiefbau deutlich günstiger als im Hochbau. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt bleibt besorgniserregend – der Verlust an Arbeitsplätzen beschleunigt sich, und die Zahl der Arbeitslosen liegt weiterhin markant über dem Niveau des Vorjahres.
Der WIFO-Konjunkturtest für das I. Quartal 2002 gibt einen ersten Hinweis auf eine Erholung der Industriekonjunktur. Die Produktionserwartungen der Sachgütererzeuger, die sich seit dem II. Quartal 2000 kontinuierlich verschlechtert hatten, weisen nun erstmals wieder einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorquartal auf. Während die Unternehmen im Basissektor und in der technischen Verarbeitung zuversichtlicher sind, rechnen die Bauzulieferer und die Hersteller traditioneller Konsumgüter noch mit keiner Aufwärtsentwicklung.
Dies deutet darauf hin, dass ein Konjunkturwendepunkt im exponierten Sektor der österreichischen Volkswirtschaft im I. Quartal eintreten könnte, und entspricht im Wesentlichen den Erwartungen, die der Dezember-Prognose des WIFO zugrunde lagen. Konkrete Zahlen für Produktion und Nachfrage reichen bis Oktober und November vergangenen Jahres und zeigen die Sachgütererzeugung und die Großhandelsumsätze deutlich im Minus, während sich die Exportzunahme beträchtlich abschwächt. Angesichts der beginnenden Aufhellung der Stimmung in den USA und in Europa könnte aber auch bei den heimischen Unternehmen Zuversicht aufkeimen.
In den USA stagnierte das BIP im IV. Quartal (saisonbereinigte Jahresrate real +0,2%). Dabei lieferten insbesondere Autokäufe, die durch starke Preisnachlässe veranlasst sind, und ein starkes Wachstum der öffentlichen Ausgaben (+9%) Impulse. Die Indikatoren zeigen eine Erholung der Stimmung von Unternehmen und Verbrauchern gegenüber den niedrigen Werten von September und Oktober. Gemäß den Konjunkturumfragen der EU verbesserte sich das Vertrauen von Industrie und Verbrauchern in Frankreich, Schweden und Irland ausgeprägter als in den anderen EU-Ländern. Nur in Großbritannien brach die Unternehmerstimmung ein. In Deutschland weist der ifo-Geschäftsklimaindex auf eine Erholung im exponierten Sektor hin. Die Wirtschaft leidet allerdings unter der anhaltenden Schwäche der Binnennachfrage.
Während in Österreich Sachgütererzeugung und Export im Herbst 2001 noch von der Konjunkturschwäche gekennzeichnet waren, verzeichnete der Tourismus nach der erfolgreichen Sommersaison auch zu Beginn des Winters markante Zuwächse: Die Umsätze übertrafen das Vorjahresniveau im November und Dezember um gut 7%, die Nächtigungen um 5%.
Die Binnennachfrage hingegen zeigt sich schwach. Die Einzelhandelsumsätze gingen preisbereinigt im III. Quartal und im November um 1½% zurück. Unter Ausschaltung des volatilen Nahrungsmittelbereichs wuchsen sie nur leicht. Ungünstig entwickelt sich die Nachfrage nach dauerhaften Konsumgütern, vor allem Kfz. Der nominelle Produktionswert der Bauwirtschaft blieb im September um 7% unter dem Niveau des Vorjahres. Dies schlägt sich in einem Einbruch der Baubeschäftigung und einem empfindlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit nieder, der sich in den Wintermonaten beschleunigt hat. Der WIFO-Konjunkturtest lässt für den Tiefbau aufgrund der geplanten merklichen Steigerung der Infrastrukturausgaben im laufenden Jahr eine Erholung erwarten, im Hochbau ist angesichts der Sättigung im Wohnungs- und Bürobereich mit keiner Entlastung zu rechnen. Die Arbeitsmarktlage dürfte sich in der Bauwirtschaft weiter verschlechtern.
Auf dem Arbeitsmarkt spiegelt sich die Konjunkturschwäche des 2. Halbjahres 2001 mit den bekannten Zeitverzögerungen. Das Wachstum der Arbeitskräftenachfrage verringerte sich in den letzten Monaten stetig, und im Jänner ging die Zahl der unselbständig Beschäftigten (ohne Präsenzdiener und Karenzgeldbezieher) gegenüber dem Vorjahr bereits deutlich zurück (–11.000). Besonders hoch sind die Arbeitsplatzverluste neben der Bauwirtschaft auch in einigen Industriebereichen (Textilien, Bekleidung, Holz, Papier, Möbel) sowie bei Verkehrs- und Telekom-Unternehmen und im öffentlichen Dienst. Die Arbeitslosigkeit steigt seit Mai 2001 und lag im Jänner mit 298.000 um 40.000 über dem Niveau des Vorjahres. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote laut Eurostat erreichte 4,3% der Erwerbspersonen.
Der Preisauftrieb ließ im Dezember merklich nach, vor allem aufgrund des Rückgangs der Energiepreise. Gleichzeitig war eine starke Verteuerung von Gesundheitsleistungen, Nahrungsmitteln und Getränken zu beobachten. Der Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex betrug zu Jahresende 1,8% gegenüber dem Vorjahr (VPI +1,9%). In mehreren europäischen Ländern beschleunigte sich der Preisauftrieb von Dezember auf Jänner erheblich (Aussagen für Österreich können erst Ende Februar getroffen werden).

 
Arbeitsmarkt: 2002 noch keine wesentliche Entspannung
Wien (pte) - Das Arbeitsmarktservice (AMS) rechnet für das heurige Jahr mit einem weiteren Beschäftigungsrückgang und einem Ansteigen der Arbeitslosigkeit. "2002 erwarten wir noch keine wesentliche Entspannung", meinte AMS-Vorstandsvorsitzender Herbert Buchinger am Donnerstag vor Journalisten. Rund 19.000 Personen oder 9,2 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr werden erwartet.
Insgesamt steht dem AMS für heuer ein Budget von 603 Mio. Euro zur Verfügung. 2001 war trotz des konjunkturellen Einbruchs in der zweiten Jahreshälfte ein "durchaus gutes Jahr". Mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von 203.900 wurde 2001 die drittniedrigste Rate seit zehn Jahren verzeichnet.
Die Arbeitslosenqoute lag 2001 bei durchschnittlich 3,9 Prozent nach EU-Kriterien, was Platz Drei innnerhalb der Union bedeutet, nach nationaler Zählung bei 6,1 Prozent. Das Jahr habe eigentlich ausgezeichnet begonnen, ab Juni kam es allerdings zu einer nicht erwarteten Trendwende. "Allerdings wussten wir aufgrund der Prognosen, dass es schwierig wird. Wir konnten uns mit unserer Arbeitsmarkt-Politik aber leider nicht den internationalen Einflüssen entziehen", so AMS-Vorstand Herbert Böhm. Zu den Gewinnern des Vorjahres zählten die Frauen. Der Beschäftigungszuwachs von 14.400 oder 0,5 Prozent war ausschließlich weiblich. Konkret ging die Zahl der beschäftigten Männer um 0,5 Prozent zurück, während der Frauenanteil um 1,7 Prozent stieg. Erstmals in der Geschichte sei 2001 die Frauenarbeitslosenqote mit 5,9 Prozent niedriger als die der Männer (6,2 Prozent).
Insgesamt fanden im Vorjahr 438.422 Jobsuchende wieder eine Stelle, die tatsächliche Zahl sei allerdings um rund zehn Prozent höher, ergänzte Buchinger. Das bedeutet im Vergleich zum Jahr 2000 ein Plus von 3,3 Prozent. Mehr als 92 Prozent fanden innerhalb eines halben Jahres wieder einen Job. Für rund sechs Prozent dauerte die Jobsuche bis zu einem Jahr, für zwei Prozent länger. Im Vergleich zu 2000 ging die durchschnittliche Arbeitslosendauer um 12 Tage zurück. "Dadurch konnten rund 71 Mio. Euro an Aufwendungen eingespart werden", so Böhm. Im Durchschnitt war ein Arbeitsloser 106 Tage ohne Beschäftigung. Besonders erfreulich war die Tatsache, dass 2001 um 13 Prozent mehr Arbeitslose über 45 als im Jahr zuvor wieder einen Job fanden. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ging um 45 Prozent zurück.
Für 2002 wird eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 6,6 Prozent oder 4,2 Prozent nach EUROSTAT-Berechnung erwartet. "Der Konjunktureinbruch wird heuer am markantesten zu spüren sein", so Buchinger. Wirtschaftsforscher würden mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl auf 213.000 Personen rechnen. 2002 stehen laut Buchinger zwei Schwerpunkte ins Haus. Einserseits sollen Arbeitslose rechtzeitig auf den Konjunkturaufschwung vorbereitet werden, "damit keine wirtschaftliche Bremse vom Arbeitsmarkt kommt", andererseits sollen Langzeitarbeitslose "am besten verhindert" werden. Rund 65 Prozent des Budgets werden dabei für Qualifizierungsmaßnahmen verwendet, 25 Prozent für Eingliederungsbeihilfen und Beschäftigungsmaßnahmen. Die restlichen zehn Prozent entfallen auf extern zugekaufte Unterstützungen Jobsuchender. "Als weiteres Ziel haben wir uns vorgenommen die Zahl der Stellenbesetzungen auf 248.300 zu erhöhen", meinte Buchinger. Die Mittel zur Förderung Jugendlicher wurden fast verdoppelt und betragen 7,27 Mio. Euro.

 
Leitl übergibt Prodi EU-Gipfel-Position der österreichischen Wirtschaft
Basel II muss Thema in Barcelona sein, KMUs dürfen nicht durch höhere Zinsen geschwächt werden
Wien (pwk) - Nicht locker lässt Wirtschaftskammer Österreich Präsident, Christoph Leitl, beim Vertreten der Position der österreichischen Wirtschaft beim EU-Gipfel in Barcelona. Er wird sich beim Gipfel für die Klein- und Mittelbetriebe vor allem im Zusammenhang mit Basel II und der EU-Erweiterung einsetzen. Als nächsten Schritt wird das WKÖ- Positionspapier zum EU-Gipfel an die EU-Kommission und den Europäischen Rat übermittelt.
Darüber hinaus wird Leitl im Umfeld des EU-Gipfels in Barcelona selbst nicht nur als Eurochambres-Präsident sondern auch als WKÖ-Präsident Lobbying für Österreichs Vorstellungen betreiben.
"Dabei gilt es vor allem die Zinsenkeule bei Basel II von kleinen und mittleren Unternehmen abzuwenden", macht Leitl aufmerksam. "Die Neuregelung der Eigenmittelvorschriften für Kreditinstitute darf zu keiner Schlechterstellung von KMUs gegenüber bonitätsmäßig stärkeren Großunternehmen führen." Vielmehr sollte eine möglichst weitreichende Anerkennung von Unternehmensstrategien und Unternehmerpersönlichkeit bei der Einstufung der Kreditvergabe erreicht werden - "und damit die Existenzsicherung der KMUs. Es darf nicht amerikanische, es muss europäische Spielregeln geben. Das muss der Gipfel klar signalisieren", fordert Leitl.
Ein weiterer Schwerpunkt auf den Leitl für Österreich hinweist, sind die von der EU zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel für regionale Entwicklungsprojekte im Zuge der EU-Erweiterung. "Der Stärkung der Wirtschaft in EU-Grenzregionen zu den Beitrittskandidaten kommt große Bedeutung für einen reibungslosen Übergangsprozess zu", ist Leitl überzeugt. "Deshalb ist eine Verdoppelung der Fördermittel im gesamten Bereich der 'cross-border'- Programme wie zB Interreg dringend erforderlich und gerade für Österreich absolute Notwendigkeit."
"Außerdem kann Österreich zu der von der Europäischen Kommission in ihrem vorgelegten Gipfelpapier gewünschten Stärkung der Sozialpartnerschaft in Europa seine Erfahrungen und Anregungen einbringen", weiß Leitl. Vorrangiges Ziel müsse es sein, mit wirksamen Maßnahmen aller Sozialpartner eine Senkung der derzeit 15 Millionen Arbeitslosen in Europa zu erreichen.

 
Europas Gütesiegel für Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft
Linz - Österreichs Forstwirtschaft kann auf seine Leistungen stolz sein. Nachhaltigkeit sowie Berücksichtigung und Schutz von Tier- und Pflanzenwelt haben einen großen Stellenwert bei der Bewirtschaftung von Österreichs Wäldern. Österreich ist mit seinen in der ganzen Welt beispielhaften Gebirgsforstwirtschaft Exkursionsziel für Forstleute aus der ganzen Welt.
Der Trend geht auch hier zu Qualitätssicherung, Kontrolle und Zertifizierung. Es wurde eine Zertifizierung geschaffen, das auf die europäischen Forstwirtschaft zugeschnitten ist:

Pan Europaen Forest Certification - PEFC
Im Gegensatz zu anderen Zertifizierungssystemen wird bei PEFC nicht der Einzelbetrieb sondern eine gesamte Region mit annähernd gleichen Produktions- und Wuchsbedingungen einer Nachhaltigkeitsprüfung unterzogen. In Europa sind derzeit 14 Länder Mitglied bei PEFC und weitere fünf bereiten die Mitgliedschaft vor. Weltweit sind derzeit 41 Mio. Hektar Wald nach PEFC zertifiziert. Damit ist es das mit Abstand größte Zertifizierungssystem.
Die Regionenzertifizierung nach PEFC bedeutet für den einzelnen Waldbesitzer keine Kosten. Forstwirtschaft und holzverarbeitende Industrie Österreichs (Sägeindustrie, Papier- und Zellstoffindustrie, Plattenindustrie) decken die anfallenden Kosten aus ihren Werbemitteln ab.

Holz aus Österreich ist nachhaltig erzeugt
Grundlage für die Zertifizierung nach PEFC bildet der sogenannte Nachhaltigkeitsbericht. Darin werden die Regionen nach den so genannten Helsinki-Kriterien beurteilt. Es werden klare Ziele und Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet. Die österreichische Forstwirtschaft mit ihrem ohnehin hohen Standard bei Nachhaltigkeit und Qualität, will sich somit weiter verbessern. Die holzverarbeitenden Industrien werden sich ebenfalls einer Zertifizierung unterziehen. Für die Holzkäufer bedeutet dies, dass sie sicher sein können, dass in Österreich gewachsenes und geerntetes Holz einer strengen umfassenden Nachhaltigkeitsprüfung unterzogen wurde.

 
Salzburg AG versorgt bayerische Webasto AG mit Energie
Salzburg/Bayern - Erstmals konnte die Salzburg AG in Deutschland Fuß fassen: Die Webasto AG wird seit Anfang Jänner von der Salzburg AG mit Strom versorgt. Der weltweit in der Automobil-Zulieferindustrie tätige Konzern produziert unter anderem Schiebedächer, Standheizungen und Klimaanlagen. Mit nahezu 5.000 Mitarbeitern erzielt die Webasto AG ein Umsatzvolumen von über 1 Mrd. Euro.
Die bayerischen Standorte Stockdorf und Utting (beide nahe München) werden seit kurzem mit Energie von der Salzburg AG beliefert. Für das Zustandekommen des grenzüberschreitenden Deals ist zum Teil auch die Preisentwicklung am deutschen Markt verantwortlich, erläutert Salzburg AG-Vorstandsmitglied DI Wolfgang Anzengruber: „Die drastischen Preiserhöhungen bei einigen deutschen Anbietern führen immer öfter zu Anfragen an die Salzburg AG.“ Und DI Werner Baier, Webasto, ergänzt: „Wir wollten einen Energielieferanten, der rasch und individuell auf unsere Wünsche reagieren kann und haben uns deshalb für einen österreichischen Partner entschieden.“

 
46 Prozent der Österreicher über Höhe des Budgetdefizits besorgt
Wien (pwk) - Eine Ausweitung des Defizits wird nur von einer Minderheit befürwortet, die Mehrheit votiert für ausgabenseitige Maßnahmen und Verringerung von Leistungen. Die Themen Budget und Budgetdefizit stoßen in der Bevölkerung nach wie vor auf großes Interesse.
Dies ergibt eine von der Wirtschaftskammer Österreich zusammen mit dem einungsforschungsinstitut Fessel-GfK im vorigen Quartal durchgeführte Bevölkerungsumfrage. Auch wenn sich das Problembewusstsein um ein hohes Budgetdefizit etwas verringert hat, so äußern sich doch zehn Prozent der Befragten sehr besorgt über die Höhe des Defizits. 36 Prozent sind eher besorgt, 39 Prozent nur wenig und 12 Prozent überhaupt nicht.
21 Prozent der Befragten glauben, dass das Budgetdefizit gegenüber dem letzten Jahr größer geworden ist. 32 vermuten ein Gleichbleiben und 38 Prozent sind der Meinung, dass sich das Minus verringert hat.
Eine Defizitausweitung, um Arbeitsplätze zu schaffen, wird nur von einer Minderheit (19 Prozent) befürwortet. 42 Prozent sind der Meinung, dass dies kein taugliches Instrument wäre, und 29 Prozent lehnen eine Erhöhung des Defizits generell ab.
Eine große Mehrheit, nämlich 82 Prozent, votiert für ausgabenseitige Maßnahmen und eine Verringerung gewisser Leistungen. Nur elf Prozent sind für Steuererhöhungen. Die Frage, ob man noch zusätzliche Sparmaßnahmen für notwendig hält, beantworten 57 Prozent mit ja. 36 Prozent finden, dass sie nicht notwendig seien.

 

Standard & Poor's bestätigt „A“ Rating für UNIQA
Wien - Die internationale Rating Agentur Standard & Poor's hat der börsenotierten UNIQA Versicherungen AG ein counterparty credit and insurer financial strength rating "A" zugeordnet und bestätigt damit das Rating des Vorjahres. Die UNIQA Versicherungen AG ist die Obergesellschaft und der interne Rückversicherer des UNIQA Konzerns ) der führenden Versicherungsgruppe Österreichs.
Als wesentliche Ratingfaktoren führt Standard & Poor's folgende an:

  • Die zentrale strategische Rolle des Unternehmens und dessen zentrale Funktion als Rückversicherer für die operativen Konzernunternehmen
  • Die sehr starke Position der Gruppe auf dem österreichischen Markt. Mit der Raiffeisen Versicherung und der UNIQA Personenversicherung ist der UNIQA Konzern klarer Marktführer im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft und mit der UNIQA Sachversicherung einer der führenden Sachversicherer Österreichs. Auch wegen der durch die Größe des österreichischen Marktes limitierten Wachstumsmöglichkeiten im Inland verfolgt der Konzern eine energische Internationalisierungsstrategie in Wachstumsmärkte primär in Mittel- und Ost-Europa sowie den Nachbarländern. Derzeit beträgt der Anteil der Auslandsgesellschaften am Prämienvolumen etwa 9% - mittelfristig wird hier ein Anstieg auf 15% erwartet.
  • Die sehr starke Kapitalisierung der UNIQA Gruppe auch unter Berücksichtigung weiteren Wachstums.

Kritisch wird im Ausblick die Situation auf Basis der schlechten Ergebnisse der Sachversicherung im Jahr 2000 beurteilt, die wesentlich vom schwierigen österreichischen Marktumfeld, insbesondere im Kfz-Versicherungsmarkt beeinflusst sind. Die Kostensituation war im Jahr 2000 durch Kosten für die Umstrukturierung der Gruppe und die erfolgreiche Einführung der Marke UNIQA belastet.
Laut Standard & Poor's lässt die vom neuen Management eingeleitete strikt gewinnorientierte Strategie eine Verbesserung der Ergebnisse innerhalb von zwei Jahren erwarten. Als Ziel sollte sich der Return on Equity (ROE) im Jahr 2002 signifikant in Richtung des mittelfristigen Unternehmenszieles von 15% entwickeln.

 
Andritz baut Zellstoffanlage in Chile
Graz (pte) - Der Grazer Technologiekonzern Andritz hat den nächsten Großauftrag an Land gezogen. Das Unternehmen wird in Chile ein Zellstoffwerk errichten. Das Auftragsvolumen beträgt rund 50 Mio. Euro, wie Andritz am Dienstag in einer Aussendung mitteilte. Das Werk soll im dritten Quartal 2004 in Betrieb gehen und ist laut Andritz mit einer Kapazität von jährlich 550.000 bis 600.000 Tonnen pro Jahr eines der größten weltweit.
Andritz erhielt den Auftrag vom chilenischen Holzverarbeitungskonzern Celulosa Arauco y Constitution (Arauco). Der Auftrag umfasst neben der Lieferung und Errichtung eines kompletten Holzplatzes umfangreiche Chemikalien-Rückgewinnungs-Systeme sowie eine Eindampfungsanlage. Arauco zählt zu den weltweit größten Herstellern von Marktzellstoff und betreibt vier Zellstoffwerke in Chile und Argentienien. Die jährliche Gesamtproduktion beträgt 1,5 Mio. Tonnen.
Erst vor einer Woche hatte Andritz im Geschäftsbereich Umwelt- und Prozesstechnologien den größten Auftrag seiner Geschichte an Land gezogen. Es wurde damals von einem "Durchbruch im stark wachsenden südostasiatischen Markt" gesprochen

 
Wirtschaftspolitik in Bulgarien setzt auf Privatisierungen als Konjunkturanreiz
Österreich 2001 zweitgrößter Auslandsinvestor
Wien (pwk) - "Das vergangene Jahr brachte in Bulgarien wesentliche politische Umschichtungen. Die neue Regierung hat sich in ihren Ankündigungen besonders auf Investitionsförderung, Eindämmung der Korruption und breiten Ausbau der staatlichen Sozialleistungen konzentriert. Die wirtschaftspolitische Ausrichtung setzt Prioritäten wie Privatisierung und Schaffung der Rahmenbedingungen für einen künftigen EU-Beitritt", berichtet der österreichische Handelsdelegierte in Sofia, Hermann Ortner, über die aktuelle Situation in Bulgarien. Das Wirtschaftswachstum lag 2001 schätzungsweise bei angesichts der derzeitigen Weltwirtschaftssituation beachtlichen ca. 4,5 % und wird auch für heuer mit ca. 4 % prognostiziert.
Der industrielle Sektor in Bulgarien leidet unter einer außerordentlich niedrigen Produktivität, wobei die konjunkturelle Entwicklung branchenmäßig sehr unterschiedlich verlief. Ein starker Einbruch wurde etwa in der EDV-Branche registriert, während beispielsweise der Bekleidungssektor einen ausgesprochenen Boom verzeichnete. Geplante Privatisierungsvorhaben betreffen die Telekommunikation, den Bankensektor (Biochim Bank), Teile der Elektrizitätswirtschaft und die staatliche Tabakholding. "Die Privatisierungsgeschäfte sowie Neuinvestitionen durch ausländische Unternehmen bilden das entscheidende Rückgrat der Investitionstätigkeit in Bulgarien", so der Handelsdelegierte. Ortner: "Österreich unterstrich eindrucksvoll seine Position als einer der wichtigsten Investoren in Bulgarien. Mit mehr als 70 Mrd. Euro Investitionsvolumen in den ersten neun Monaten vergangenen Jahres lag Österreichs Wirtschaft auf dem zweiten Platz unter den Auslandsinvestoren. Schwerpunkte des österreichischen Interesses waren der Treibstoff- und Lebensmittelsektor. In der Gesamtinvestitionsstatistik hat sich Österreich nunmehr mit über 295 Mio. Euro vor den USA auf den fünften Platz geschoben, was das profunde Interesse der österreichischen Wirtschaft am bulgarischen Markt widerspiegelt."
Der österreichische Außenhandel mit Bulgarien entwickelt sich weiterhin positiv und verzeichnete exportseitig in den ersten neun Monaten vergangenen Jahres einen Anstieg um 13,7 % auf mehr als 170 Mio. Euro. Entscheidende Bedeutung im Kontext der österreichischen Exporte nimmt der Maschinensektor ein. Bei Zugmaschinen und Kraftfahrzeugen konnten Zuwächse um 35,8 % auf 16,7 Mio. Euro verzeichnet werden, ähnlich erfreulich war der Anstieg bei elektrischen Maschinen um 17,3 % auf 21,4 Mio. Euro. Im gleichen Zeitraum setzte sich auch die Aufwärtsentwicklung der Importe aus Bulgarien weiter fort und erreichte mit einem Anstieg von 36 % auf ein Gesamtvolumen von nunmehr über 82 Mio. Euro ein beachtliches Niveau. Wichtigster bulgarischer Ausfuhrartikel sind diverse Arten von Bekleidung, wobei besonders nicht gewirkte oder gestrickte Bekleidung mit einem Gesamtexportvolumen von fast 20 Mio. Euro hervorzuheben ist.

 
Jänner-Arbeitslosigkeit blieb unter der 300.000-Marke
Wien (ams) - Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Österreich setzte sich im Jänner weiter fort. Mit insgesamt 297.830 Jobsuchenden blieb die Arbeitslosenzahl am Monatsende jedoch unter der Schwelle von 300.000 und lag damit deutlich unter den Spitzenwerten der Jahre 1997, 1998 und 1999 mit jeweils 301.982, 301.480 und 300.612 Jobsuchenden.
Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der Arbeitslosen deutlich zu (plus 40.071 Personen oder 15,5 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat gab es einen saisonal bedingten Anstieg der Arbeitslosenzahl von 30.005 oder 11,2 Prozent. Die nach EU-Kriterien ermittelte Arbeitslosenquote lag Ende Jänner mit 4,3 Prozent um 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Die nach nationalen Kriterien errechnete Arbeitslosenquote stieg von 7,7 Prozent im Vorjahr auf 8,8 Prozent.
Ende Jänner waren fast doppelt so viele Männer (196.398) wie Frauen (101.432) arbeitslos gemeldet, der Anstieg der Frauenarbeitslosigkeit (plus 12.830 oder 14,5 Prozent) fiel niedriger aus als bei den Männern (plus 27.241 oder 16,1 Prozent). Am Monatsende hatte ein Drittel der arbeitslos Gemeldeten (97.813 oder 32,8 Prozent) eine Wiedereinstellungszusage und damit die Zusicherung auf einen Arbeitsplatz.
Nach Berufen betrachtet nahm die Arbeitslosigkeit in allen drei Sektoren zu: Den relativ stärksten Anstieg gab es bei den Produktionsberufen (plus 15.327 oder 21,4 Prozent), gefolgt von den Dienstleistungsberufen (plus 18.068 oder 18,7 Prozent) und den Saisonberufen (plus 6.646 oder 7,4 Prozent). Im Saisonbereich war der Arbeitslosenanstieg durch den relativ moderaten Zuwachs der Jobsuchenden im Baubereich (plus 3.553 oder 5,7 Prozent auf 65.969) und den regional begrenzten Zuwächsen im Fremdenverkehr (plus 2.731 oder 14,5 Prozent) vergleichsweise niedrig. Die stärksten Zuwächse gab es bei den Metall/Elektroberufen (plus 6.950 oder 29,8 Prozent) und den Hilfsberufen (4.873 oder 21,4 Prozent). Im Dienstleistungsbereich waren vor allem Büro-, Handels-, Verkehrs- und technische Berufe vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen.
Wie bereits in den Vormonaten stieg die Zahl der Jobsuchenden in allen Altersgruppen. Bei den 15 bis 24-Jährigen nahm die Arbeitslosigkeit um 7.727 oder 20,8 Prozent zu. Bei den Personen im Haupterwerbsalter stieg die Arbeitslosenzahl um 25.998 oder 15,2 Prozent.. Bei den über 50-Jährigen war der Arbeitslosenanstieg mit 6.346 oder 12,7 Prozent vergleichsweise am niedrigsten.
Nach Regionen betrachtet waren alle Bundesländer vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen. Die relativ stärksten Zuwächse gab es in Wien (plus 24,9 Prozent), in Vorarlberg (plus 23 Prozent) und in Oberösterreich (plus 16,3 Prozent). Mittlere Zunahmen gab es in Salzburg (plus 13,9 Prozent), in Niederösterreich (plus 13,2 Prozent), in der Steiermark (plus 12,2 Prozent) und in Tirol (plus 10,2 Prozent). Im Burgenland (plus 6 Prozent) und in Kärnten (plus 6,4 Prozent) war der Anstieg vergleichsweise am niedrigsten.
Ende Jänner waren 50 Prozent der Jobsuchenden im Osten, und je 25 Prozent im Westen und Süden gemeldet.

 
Gesamtstrategie der Tourismuspolitik in Richtung Ganzjahrestourismus zeigte Früchte
Wien (bmaa) - Tourismus-Staatssekretärin Marès Rossmann erklärte heute im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Tourismusergebnisse für die Monate November und Dezember des Vorjahres: "Wachsende Umsätze zeigen, dass die Gesamtstrategie der Tourismuspolitik und damit des Staatssekretariates in Richtung Ganzjahrestourismus Früchte getragen haben."
So habe es im November schöne Zuwächse zu verzeichnen gegeben, und zwar gerade dort, wo es saisonunabhängige Angebote gebe. Auch halte der Boom im Bereich Gesundheitstourismus weiter an. Ein touristisches Rekordergebnis, das das Rekordergebnis von 2000 nochmals übertreffen werde, könne erwartet werden. "Es herrscht wieder eine vermehrte Investitionstätigkeit und Optimismus in der Branche, was sich in Zahlen niederschlägt", so Rossmann.
Erfreulich sei die Situation auch in Bezug auf die Nächtigung von Gästen aus den Überseemärkten zu beurteilen. Erwartungsgemäß habe es zwar vorübergehend starke Einbrüche gegeben. Es sei jedoch dank spezieller Sonderangebote, ermöglicht durch die rasche Entscheidung, zusätzliche finanzielle Mittel für eine Nahmarkoffensive zur Verfügung zu stellen, eine schnelle Erholung eingetreten, so Rossmann.
Zur weniger günstigen Sommerprognose des WIFO, das eine Abschwächung der Tourismusnachfrage erwartet, weil einerseits die nach den Anschlägen des 11.September aufgeschobenen Flugpauschal- bzw. Fernreisen nun im Sommer nachgeholt würden und andererseits sich auch die schwache internationale Konjunktur auswirken werde, meinte Rossmann optimistisch: "Im Vergleich zu Billigurlaubsländern hat Österreich aufgrund hochwertiger Angebote eine ganz andere touristische Zielgruppe, die auch von Konjunkturschwankungen nicht so leicht berührt wird."

 

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