Algier / Wien (bmaa) - Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) ist am Sonntag in Algier mit Algeriens
Präsident Abdelaziz Bouteflika zusammengetroffen, um über die Initiative der griechischen EU-Ratspräsidentschaft
für eine friedliche Lösung des Irak-Konflikts zu werben.
Im Mittelpunkt dabei steht der Vorschlag, durch eine gemeinsame Botschaft der EU und der arabischen Staaten den
irakischen Staatschef Saddam Hussein aufzurufen, durch bedingungslose und vollständige Erfüllung seiner
Abrüstungsverpflichtungen im Rahmen der UNO-Resolution 1441 ein militärisches Vorgehen der USA im letzten
Moment doch noch zu verhindern.
Algeriens Außenminister Abdelaziz Belkhadem hatte Samstag Abend anlässlich der Ankunft Ferrero-Waldners
in Algerien erklärt, sein Land unterstütze jede Initiative, die geeignet ist, das "Gespenst des
Krieges" zu vertreiben. Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen betonte Belkhadem während seiner anschließenden
Unterredung mit der Außenministerin, dass nicht nur die Irak-Krise beigelegt, sondern auch das Palästinenser-Problem
gelöst werden müsse. Er wies darauf hin, dass Israel ständig UNO-Resolutionen zum Thema Nahost verletze.
Man dürfe nicht mit zweierlei Maß messen, so der algerische Außenminister.
Ferrero-Waldner hatte zuvor Marokko und Tunesien besucht. Diese beiden Staaten hatten ihre Unterstützung der
von Griechenlands Außenminister Georgios Papandreou gestarteten Initiative bekundet. In diplomatischen Kreisen
hieß es, dass Algerien der Initiative zurückhaltend gegenüber stehe, nicht zuletzt, weil man deren
Zeitpunkt schon für sehr spät halte.
Ferrero-Waldner wird am Montag ihrem griechischen Amtskollegen Papandreou über die Ergebnisse ihrer Mission
berichten wird. |