Österreich begrüßt Entwicklung von Vergleichsmaßstäben in fünf
Bereichen
Wien (bm:bwk) - In der Tagung des Europäischen Rates von Lissabon wurde beschlossen, dass sich
die Europäische Union bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum
der Welt entwickeln soll. Die Ausarbeitung von Vergleichsmaßstäben im Bildungsbereich, an denen sich
die Mitgliedsstaaten messen können, stand heute beim EU-Rat Bildung, Jugend und Kultur in Brüssel im
Vordergrund. "Österreichs Bildung kann sich schon jetzt im europäischen Vergleich sehen lassen.
Wir haben am wenigsten Schulabbrecher. Die Absolventenrate in der Sekundarstufe II beträgt fast 80%. Dass
die Qualität unserer Schulen gut ist, wurde in internationalen Studien wie PISA oder dem Global Competitiveness-Report
mehrfach bestätigt", stellte Bildungsministerin Gehrer fest.
Grundsätzlich begrüßten die österreichischen Vertreter, dass es künftig in fünf
relevanten Bildungsbereichen Vergleichsmaßstäbe geben soll. Diese sollen für die Zahl der Schulabbrecher
(Anteil der Personen zwischen 18 und 24, die höchstens über einen Abschluss der Sekundarstufe I verfügen
und keine weiter Ausbildung durchlaufen), die Absolventen der Sekundarstufe II, die Hochschulabsolventen in den
Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Technologie, für Schlüsselkompetenzen (Lesen, Rechnen,
Naturwissenschaften, PISA) und im Bereich Lebenslanges Lernen entwickelt werden.
Österreich liegt bei den Schulabbrechern mit einem Anteil von 10,3% (Werte von 2001) an erster Stelle und
hat gegenüber 2000 die Staaten Finnland und Schweden überholt. Beim Anteil der Personen mit abgeschlossener
Sekundarstufe II liegen wir mit 79,3% an fünfter Stelle, der EU- Durchschnitt beträgt 65,7%. Bei den
Schlüsselkompetenzen können die Ergebnisse der OECD-PISA-Studie herangezogen werden, bei der Österreich
in Europa an führender Stelle liegt.
Die österreichischen Vertreter brachten ein, dass die Berechnung der Akademikerquote offen gelegt werden solle.
Diese bilde nur den Anteil der Akademiker an der Erwerbsbevölkerung ab und nicht die Zahl der Hochschulabsolventen.
Wenn Hochschulabsolventen in einem anderen Staat arbeiten, dann werden sie nicht in der Akademikerquote berücksichtigt.
Wichtig ist es, dass weiterhin an der Erhöhung gearbeitet wird. In Österreich stieg die Zahl der Uni-Absolventen
im Studienjahr 2001/02 im Vergleich zum Vorjahr um 8%. Eine Erhöhung der Akademikerquote kann nur in Zusammenarbeit
mit der Wirtschaft erreicht werden. |