Europäische Union soll Sicherheitsunion werden
Wien (övp-pk) - Im Falle eines Massenflüchtlingsstroms durch einen Krieg habe die Europäische
Union aus der Vergangenheit gelernt und Vorbereitungen getroffen, erklärte EVP-Sicherheitssprecher MEP Hubert
Pirker am Freitag (07. 02.) bei einer Pressekonferenz in Wien. "Vor zwei Jahren
wurde der Europäische Flüchtlingsfonds eingerichtet. Die Europäische Union ist im Falle eines Irakkrieges
bestrebt, dass den Flüchtlingen vor Ort geholfen wird. Es soll keine langen Fluchtwege geben, in der nächstliegenden
sicheren Region sollte eine erste Hilfestellung erfolgen. Wenn Flüchtlinge in die Europäische Union kommen,
werden die Kosten für Hilfsmaßnahmen in den einzelnen Mitgliedsstaaten bis zu 80 Prozent aus dem Flüchtlingsfonds,
der mit 216 Millionen Euro dotiert ist, bezahlt. Wir hoffen, dass dieser Flüchtlingsstrom nicht kommt, aber
wenn er eintritt, sind wir vorbereitet", betonte Pirker.
Weiters informierte Pirker über Maßnahmen der EU im Kampf gegen die Illegalität und zum Aufbau
einer gemeinsamen Außengrenzsicherung. "Für die Europäische Volkspartei steht im Interesse
der Bürger die Sicherheit im Zentrum der Arbeit", so der EVP-Sicherheitssprecher. "Das Fingerprintsystem
EURODAC ermöglicht ein wesentliches Mehr an Sicherheit." Seit 15. Jänner 2003 würden von allen,
die illegal in der EU aufgegriffen werden sowie von allen Asylanträgern Fingerprints genommen. Dadurch würde
das Verfahren beschleunigt und Mehrfachanträge vermieden. EURODAC sei auch wichtig im Kampf gegen die Illegalität
und das Schlepperwesen.
Bei der Außengrenzsicherung sei das vorrangige Ziel ein einheitlicher Höchststandard. Hierzu wurde ein
Fünf-Punkt-Programm entwickelt. "Zuerst soll die Aufgabenstellung neu definiert und in einem Handbuch
festgeschrieben werden. Somit ist sichergestellt, dass jeder genau weiß, welche Aufgaben er zu erfüllen
hat". Der zweite Punkt sei ein gemeinsamer europäischer Ausbildungsplan. "In Österreich soll
ein Europakolleg für Ausbildung der leitenden Organe entstehen", so Pirker. Drittens seien einheitliche
Ausstattungsstandards sowie viertens eine permanente Risiko-Analyse gefordert. "Der letzte und ganz wesentliche
Punkt ist der Aufbau eines europäischen Grenzschutzkorps. Das sollte ein Korps sein, das aus Spezialeinheiten
zusammengestellt, von der EU finanziert wird und den nationalen Grenzüberwachungen in Risikozeiten zur Seite
gestellt wird. Damit würden wir ein äußerst effizientes System mit Lastenteilung haben", so
Pirker abschließend. |