Katastrophenwinter in Deutschland wirkt sich auf Österreich aus
Graz (lk) - Der Katastrophenwinter in Deutschland mit Glatteis und Schneemassen, wie es sie seit
Jahrzehnten nicht mehr gegeben hatte, wirkt sich nunmehr auch auf Österreich aus: Jede Tonne Streusalz wurde
in Deutschland selbst dringend benötigt, die Nachlieferungen für Österreich bleiben aus und nicht
jedes österreichische Bundesland ist in der Lage, so wie die Steiermark auf relativ hohe Lagerbestände
zurückgreifen zu können.
„Wir werden zwar, sollte es noch zu ganz starken Wintereinbrüchen kommen“, umreißt der Chef der Straßen-
und Brückenerhaltung, Dipl.-Ing. Gunther Dirnböck das Szenario für die restlichen Wintermonate,
„beim Streuen gewisse Prioritäten setzen müssen, aber es wird für alle wichtigen Straßen Streusalz
für den Ernstfall vorhanden sein.“
Die Österreichischen Salinen, die außerdem vorwiegend auf die Produktion des höherpreisigen Siedesalzes
spezialisiert sind, können schon lange nicht mehr liefern und das billige Steinsalz aus Deutschland bleibt
aus den vorhin erwähnten Gründen aus. Rund 80 mit Salz beladene Lkw sind aus Frankreich eingetroffen,
ein Streik hat jedoch bald das Aus für weitere Lieferungen bedeutet.
Dipl.-Ing. Gunther Dirnböck: „Bei allen unseren Straßenmeistereien haben wir noch gut gefüllte
Vorratslager, ich habe aber trotzdem die Anweisung gegeben, sich auf die wichtigen Straßenzüge zu konzentrieren
und mit den Vorräten sparsam umzugehen, denn wir wissen nicht, welche Überraschungen der Winter für
uns noch parat hat. Im Notfall würden wir dann die Streusalzvorräte landesintern dorthin umschichten,
wo sie am dringendsten gebraucht werden, um für die Verkehrsteilnehmer ein Höchstmaß an Sicherheit
trotz aller Nachschubschwierigkeiten garantieren zu können.“ |