Zinsen haben den Tiefpunkt noch nicht erreicht – Weitere Festigung des Euro gegenüber Yen
und US-Dollar in Sicht
Wien (ba-ca) - Der Rat der EZB hat auf seiner Sitzung am Donnerstag (06. 02.)
beschlossen, den Leitzinssatz bei 2,75% unverändert zu belassen. Der Markt war weitgehend von dieser Entscheidung
ausgegangen. Damit ist die EZB nicht der Bank of England gefolgt, die heute den Leitzinssatz unerwartet vom 4,0%
auf 3,75% senkte. Der Zinsschritt wurde mit der schwächer als ursprünglich erwarteten Nachfrage in Großbritannien
und der Welt insgesamt begründet.
Aus Sicht des Zins- und Währungsresearch der Bank Austria Creditanstalt ist es nur noch eine Frage der Zeit,
bis die EZB eine Zinssenkung beschließt. Die BA-CA prognostiziert für das zweite Quartal 2003 einen
Leitzinssatz von 2,50%. Es gelten ähnliche Argumente, wie im Vereinigten Königreich. Die Konjunktur
innerhalb der Eurozone stagniert, wie die jüngsten Konjunkturindikatoren der Europäischen Kommission
für Jänner gezeigt haben. Aber auch die externen Impulse bleiben aus, da die Konjunkturlokomotive der
Weltwirtschaft, die USA, ins Stottern geraten ist.
Dadurch verringert sich der Inflationsdruck. Die Verbraucherpreise, die im Jänner um 2,1% angestiegen sind,
sollten im Laufe dieses Jahres unter die 2%-Marke fallen. Zudem üben die restriktive Fiskalpolitik und der
feste Euro zusätzlich einen dämpfenden Einfluss auf die Wirtschaft aus. Das Umfeld zeigt klar die Wahrscheinlichkeit
für weitere Zinssenkungen im Laufe dieses Jahres.
Aufgrund der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Irak-Konflikt haben sich der USD auf 1,08 und der JPY auf 130
pro EUR abgeschwächt. Auf kurze Sicht wir der EUR weiterhin von der Flucht in den sicheren Euroraum profitieren
können. Sollte sich dieser Trend für längere Zeit fortsetzen, sind kräftigere Zinssenkungen
durch die EZB wahrscheinlich. |