Stadttheater erhält Controlling – Heuer erstmals Galerieförderung, Bühne soll Musikakademie
Ossiach und Region aufwerten – Knappenberg erhält Musikzentrum
Klagenfurt (lpd) - Die Wirtschaftlichkeit des Stadttheaters Klagenfurt wird künftig besonderes
Augenmerk bekommen, betonte Kulturreferent Landeshauptmann Jörg Haider am Donnerstag (06. 02.).
Er sagte, dass ein eigenes Controlling eingeführt werde und verwies darauf, dass der technische Leiter gekündigt
bzw. nicht mehr weiter angestellt worden war, nachdem dieser sich darum bemüht hatte und auch erfolgreich
war, vermeidbare Überstunden abzubauen. Vom Betriebsrat hätte der Leiter damals allerdings keine Unterstützung
erhalten. Zugleich anerkannte der Landeshauptmann die künstlerischen Leistungen des Theaters und seine hohe
Akzeptanz.
Der Kulturreferent gab heute zahlreiche Neuerungen bzw. die Fortsetzungen neuer kultureller Initiativen bekannt
und unterstrich dazu die Notwendigkeit der Reorganisation der Kulturabteilung, die in guten Händen sei. Denn
dringend notwendig seien im Kulturbereich Managerqualitäten, organisatorische Fähigkeiten und Kraft für
Sanierungen bzw. Reformen.
Die Vorbereitungen für die Ausstellung „Klassische Moderne“ unter Mitwirkung von Agnes Husslein als Kuratorin
seien im Laufen. Die Ausstellung werde an den drei Standorten Nötsch, Bleiburg und Klagenfurt stattfinden,
führte der Kulturreferent weiter aus.
Erstmals werde es heuer auch eine Galerieförderung von 72.673 Euro geben, wodurch es dem Land ermöglicht
wird, von den Kärntner Galerien Werke anzukaufen. Voll im Gange seien sind auch die Vorbereitungen für
die geplante Landesausstellung des „Wassererlebnislandes Kärnten“. Umgesetzt werden auch die vom Landtag beschlossenen
Förderungen für die Traditionsverbände. Weiters wird ein Kulturserver, eine eigene Internetplattform,
errichtet.
Der Landeshauptmann will auch das Projekt „Musikakademie Stift Ossiach“ vorantreiben. Nach Adaptierungen des Stiftes
soll im Verbund mit dem Stiftshotel ein Ganzjahresbetrieb entstehen. Auch eine Kulturbühne Richtung See soll
gebaut und für einen besonderen Kulturgenuss sorgen. Dies würde eine Belebung für die ganze Region
darstellen, so Haider.
Die umgebaute Landesgalerie soll neben einem Museum für moderne Kunst auch mit einer Artothek ausgestattet
werden. Kunstwerke von Kärntner Künstlern aus dem umfangreichen Bestand sollen privat verleiht werden
können. Ein kurzfristiger Baustopp mußte von ihm verfügt werden, da schwerwiegende Planungsmängel
aufgetreten waren, so Haider.
Weiters kündigte der Landeshauptmann die Errichtung eines Musikzentrums in Knappenberg (Gemeinde Hüttenberg)
an, um den musikalischen Nachwuchs zu fördern. Hierbei sollen die Synergien mit dem dortigen Geozentrum etwa
hinsichtlich der Unterbringung genutzt werden. Hüttenberg besitzt mit der Bergkapelle den ältesten Musikverein
Kärntens, der auf eine sehr aktive Nachwuchsarbeit setzt.
Eine Fülle von Kulturprojekten, wie Wörthersee-Classics, Schulchor-Förderung, Kulturkooperationen,
Brauchtumsmesse, Heimatherbst, Kultursommer (Auftakt in Millstatt), Denkmalförderung, Musikschulstandorte,
usw. werden auch 2003 fortgesetzt bzw. ausgebaut. Auf der erfolgreichen Wörtherseebühne kommt heuer das
Muscial „Grease“ zur Aufführung, 2004 soll „Excalibur“ folgen. Für das Anima-Quartett sei es möglich
geworden, Instrumente im Wert von rund 1,8 Mio. Euro über Mittel der Österr. Nationalbank zur Verfügung
gestellt zu bekommen. Viele Kulturprojekte seien ausserhalb des Kulturbudgets etwa durch Mittel aus der Abstimmungsspende
oder durch Sponsoring ermöglicht worden, so Haider.
Der Kulturreferent wies auf die viele Altlasten (Bühne Villach, Wörther Seebühne, Ritter-Kunsthalle,
Tanztheater Ikarus, Landesausstellungen, usw.) hin, die zu sanieren gewesen sind bzw. abfinanziert werden mußten.
Allein im Landesarchiv müsse nun wieder um 80.000 Euro saniert werden, um den Keller für Archivzwecke
tauglich zu machen. Schwere Schäden weisen nach nur zehn Jahren auch schon die Anlagen im Botanische Garten
auf. Der Landeshauptmann forderte von der öffentlichen Hand mehr Gewissenhaftigkeit bei Planung und Bauführung
ein, um teure Sanierungen möglichst hintanzuhalten. |