Chancen für Wandel zur Wirtschaftsregion nutzen
St. Pölten (nlk) - Es sei alles daran zu setzen, den Bezirken Gänserndorf, Hollabrunn,
Korneuburg und Mistelbach mit vereinten Kräften zum wirtschaftlichen Aufschwung zu verhelfen, der angesichts
der nahenden EU-Erweiterung notwendig sei, plädierte Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi am Mittwoch
(05. 02.) Abend bei einer Enquete über den „Standort Weinviertel“ in der Marktgemeinde
Staatz (Bezirk Mistelbach). Auch wenn im Weinviertel eine fast doppelt so hohe Arbeitslosenquote wie im übrigen
Niederösterreich zu beklagen sei und die fehlende Infrastruktur die Wirtschaftsentwicklung bremse, dürfe
man nicht in Resignation verfallen. „Es ist fünf vor zwölf, aber noch nicht zu spät, um die Chance
zu nutzen, die ein größeres Europa gerade dieser Grenzregion bringt“, argumentierte Onodi. Sie forderte
eine raschere Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, vor allem was die Realisierung der Grenzübergänge
über die March und die Nordautobahn betreffe.
Der Geschäftsführer der Eco Plus GmbH, Dr. Ilan Knapp, betonte, dass „die Grenzen in den Köpfen“
abzubauen seien, um in einem noch größeren Europa mitmischen zu können. Knapp warnte außerdem
davor, das Weinviertel schlecht zu reden: Von den 791 Betriebsansiedlungen in Niederösterreich seit 1988 seien
immerhin 75 im Weinviertel geglückt. Dr. Ewald Walterskirchen vom WIFO betonte die Notwendigkeit besserer
Ausbildungsmöglichkeiten: hohe Arbeitslosigkeit sei auch eine Folge von Ausbildungsdefiziten. Dipl.Ing. Georg
Mayer, Leiter des Referats Verkehr, Umwelt und Raumordnung in der AKNÖ, bestätigte, dass das Arbeitseinkommen
im Weinviertel zu den niedrigsten im Land gehört, was eine überdurchschnittlich hohe Auspendlerrate zur
Folge habe. |