Innsbruck (rms) - Silbern die Brücke, rot der Hintergrund: Innsbrucks Stadtwappen weist die Stadt am
Inn als Brückenstadt aus - zurecht! 1180 wird erstmals urkundlich die Innbrücke zwischen dem nördlichen
Innufer und der heutigen Altstadt erwähnt und die alten Namen Oenipons und Anpruggen machen deutlich, dass
Brücken zur Geschichte und (zur Zukunft) der Tiroler Landeshauptstadt gehören. Heute "stehen"
allein im Zuständigkeitsbereich der Stadt 109 Brücken (inklusive Unterführungen).
Nicht nur Inn, Sill und kleinere Wasserläufe werden von Brücken überspannt - auch Hanglagen und
die dynamische Entwicklung des Verkehrs erfordern einen Brückenschlag". Erst eine aufwendige Hangbrückenkostruktion
ermöglichte die Verbreiterung der Höhenstraße im Bereich der Pfarrkirche Hötting, über
eine Hochbrücke wird die Hallerstraße kreuzungsfrei über den Verkehrsknoten an der Einfahrt ins
O-Dorf geführt und die Bahnbrücke in der Museumstraße ist das "große Tor" nach
Pradl.
An den Brücken der Innstadt zeigt sich die Vielfalt der Brückenbaukunst: In Spannbeton überquert
die Innbrücke bei der Ottoburg den Inn, die New Orleans Brücke ist eine Verbundkonstruktion (Stahl und
Beton), "leicht vorgespannte" Stahlbetonkonstruktion ist der Terminus für die Prinz-Eugen-Brücke
, als Schrägseilbrücke" ist die Innbrücke im Sieglanger ein Blickfang und auch Holz hat sich
bewährt, etwa bei den Holzkonstruktionen in der Sillschlucht oder auf der Weiherburg. "Die Wahl des richtigen
Brückentyps verlangt Fingerspitzengefühl", weiß DI Gernot Randl (Tiefbau-Planung und Neubau)
nach 23 Jahren städtischer Tiefbau-Planung und Neubau und 30 Brückenbauten.
Im Detail sind im Innsbrucker Brückenkataster 10 Innbrücken, 11 Sillbrücken, 44 Bachbrücken
und 44 innerstädtische Brücken (inklusive Rad/Fußgängerunterführungen) aufgelistet. Für
den städtischen Tiefbau eine zusätzliche und verantwortungsvolle Aufgabe. Nach den Bestimmungen der Tiroler
Straßenverkehrsordnung müssen die Brücken in bestimmten Abständen überprüft werden.
Die laufende Kontrolle übernimmt der Bauhof (ein "grobes Drüberschauen"). Einmal im Jahr erfolgt
die periodische Überwachung mit einfachen Hilfsmitteln und mit abschließendem Befund. Exakt und gründlich
ist die Überprüfung in der Hauptrevision, je nach Brückentyp zwischen zwei und sechs Jahren. Dafür
ist ein Fachteam des Tiefbaus (trotz knapper Personalressourcen) monatelang im Außendienst unterwegs. In
einem Protokoll wird der Brückenzustand festgehalten. Der Befund gibt Auskunft ob sie den Belastungserfordernissen
entspricht (sonst werden Gewichtsbeschränkungen erlassen) und ob eine Instandhaltung dringend oder langfristig
erforderlich ist. Den Zustand der Brücken beurteilt Amtsvorstand Randl positiv: "Im großen und
ganzen ist der Zustand bis auf wenige Ausnahmen in Ordnung. Wegen des Alterszustandes sind immer wieder Sanierungen
erforderlich"
Die Statistik der Innsbrucker Brücken wird schon bald aufgestockt: Noch in diesem Jahr sollte nördlich
der Olympiabrücke mit dem Bau der Rad-Fußweg brücke über Sill und Frachtenbahnhof begonnen
werden - der Brückenschlag zum neuen Stadtteil auf dem Tivoli-Alt Areal. |