BA-CA EinkaufsmanagerIndex im Jänner: Inlandsaufträge steigen  

erstellt am
05. 02. 03

Personalabbau in der Industrie aber beschleunigt sich
Wien (ba-ca) - Der BA-CA EinkaufsmanagerIndex konnte nach seinem Einbruch im Dezember im Jänner wieder zulegen und stieg von 48,9 auf 50,3. Wieder über die Wachstumsgrenze von 50 geklettert, zeigt der BA-CA EMI damit erstmals seit Oktober eine wachsende Industrieproduktion an. "Es gibt erste Anzeichen, dass Österreichs Industrie seine rückläufige Entwicklung dank einer stärkeren Inlandsnachfrage überwinden kann", so Stefan Bruckbauer von der BA-CA. Bruckbauers vorsichtiger Optimismus basiert nur auf einer zunehmenden Inlandsnachfrage, während die Nachfrage aus dem Ausland weiterhin als rückläufig eingestuft wird. Allerdings sehen Österreichs Industrieunternehmen die Lage bei den Auslandsaufträgen nicht mehr ganz so pessimistisch wie noch vor einem Monat.

Die verbesserte Auftragslage - immerhin stieg der Index der Auftragseingänge von 49,2 auf 52,7 - führte kurzfristig sogar zu einem Abbau der Fertigwarenlager. Damit ist auch mit einer Beschleunigung der Produktion zu rechnen: Der Index hierzu stieg von 50,7 auf 51,5.

Trotz solcher positiven Signale ist die weitere Entwicklung alles andere als sicher: Die Ökonomen der BA-CA gehen davon aus, dass sich die Industrieproduktion in den nächsten Monaten nur leicht beschleunigen wird. Im Vergleich zum schwachen ersten Quartal 2002 bedeutet dies jedoch Zuwächse in den nächsten Monaten. Die stärkere Inlandsnachfrage wird die Unsicherheiten bei der Auslandsnachfrage nur schwer ausgleichen können. Diese Unsicherheiten beruhen nach Meinung von Bruckbauer weniger auf möglichen direkten Folgen eines Irak-Krieges - vielmehr stellen der weitere Verlauf der Weltwirtschaft, allen voran die Entwicklung in Deutschland, und der steigende Eurokurs die entscheidenden Fragezeichen dar. Die Unsicherheit über die weitere Konjunktur zeigt sich auch daran, dass der Beschäftigungsindex mit 46,6 weiterhin unter 50 bleibt und sogar nochmals gesunken ist. Insgesamt hat die Industrie in den letzten zwei Jahren vier Prozent der Beschäftigten abgebaut. "Trotz etwas besserer Auftragslage bewirken die unsicheren Konjunkturaussichten, dass Österreichs Industrie den Beschäftigungsabbau weiter beschleunigt", so Bruckbauer abschließend.

Anmerkung: Werte des EMI über 50,0 weisen auf ein Wachstum in der Sachgütererzeugung gegenüber dem Vormonat hin, Notierungen unter 50,0 signalisieren einen Rückgang. Je weiter die Werte von 50,0 entfernt sind, desto größer sind die Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen. Diese Aussendung enthält die Originaldaten aus der Monatsumfrage unter Einkaufsleitern der Industrie Österreichs, die von der Bank Austria Creditanstalt gesponsert und unter der Schirmherrschaft des ÖPWZ seit Oktober 1998 von NTC Research durchgeführt wird.
 
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