Leitl: Humankapital auch in MOEL wichtiger Schlüssel für Wirtschaftserfolg  

erstellt am
04. 02. 03

EU-Beitrittskandidaten entwickeln sich rasch von Billiglohnländern zu Ländern mit hohem Lohn und hoher Wertschöpfung
Wien (pwk) - „Die Entwicklung des Humankapitals ist eine der wichtigsten geistig-kulturellen Verpflichtungen der modernen Wirtschaft und Gesellschaft, speziell im Prozess der EU-Erweiterung“, betonte WKÖ-Präsident Christoph Leitl am Montag (03. 02.) Vormittag bei der Internationalen Tagung des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) zum „Neuen Humanpotenzial“ in der Wirtschaftskammer Österreich. „Die EU-Beitrittskandidatenländer werden nicht mehr Billiglohnländer sein, sondern sehr rasch einen Aufholprozess in Richtung höherem Einkommen, hochqualitativer Produktion, hoher Wertschöpfung und damit hoher sozialer Standards durchmachen. Europa findet wieder zusammen, wiedervereinigt sich durch die EU-Erweiterung, und die Menschen und ihre Ausbildung, Stabilität und Solidarität stehen dabei im Mittelpunkt.“

Deshalb habe die Wirtschaftskammer Österreich auch bewusst kürzlich das erste Auslands-WIFI in unserem östlichen Nachbarn Ungarn gegründet, berichtete Leitl. „Für die Zukunft ist geplant, das WIFI-Netzwerk auch in andere unserer mittel- und osteuropäischen Nachbarn auszudehnen. Österreichs konkurrenzfähiges Aus- und Weiterbildungsangebot kann einen wertvollen Beitrag in und für die EU-Beitrittsländer bei der Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit leisten.“

Mit guter Ausbildung wachse auch das Einkommensniveau deutlich: Topfachkräfte in Ungarn verdienen bereits ähnlich viel wie in Österreich, machte Leitl aufmerksam. „Mit dem Zusammenwachsen und Annähern der Lohnniveaus werden auch Sorgen und Ängste, die bisweilen noch immer in den Köpfen der grenznahen Betriebe und Bevölkerung vorhanden sind, gemindert und entkräftet“, zeigte sich Leitl überzeugt. Man müsse vorrangig die Chancen eines gemeinsamen Europas sehen, „und dafür leistet Erhard Busek als Vorsitzender des IDM hervorragende Arbeit“, strich Leitl auch als Europäischer Wirtschaftskammerpräsident hervor. „Wir müssen uns gemeinsam den Aufgaben stellen, alle ‚Sozialen Partner‘ einbeziehen, um die globale Entwicklung zu fördern und Europa im globalen Wettbewerb zu stärken. Erhard Busek danke ich daher ausdrücklich für seine vielfältigen Initiativen, für sein ‚europäisches Denken‘, für das er sich schon zu Zeiten des Eisernen Vorhanges eingesetzt hat.“

Der Vizekanzler a.D. bezeichnete das WIFI Hungaria als einen Schritt von entscheidender Bedeutung, der den Unternehmen den Zugang zu gut ausgebildeten Fachkräften wesentlich erleichtere und eine gute Visitenkarte für Österreich sei. „Österreichs Wirtschaft ist sehr mutig in die Länder Mittel- und Osteuropas gegangen, mutiger als bisweilen die Politik. Und der Mut lohnt sich, wie auch die österreichischen Exportstatistiken mit diesen Ländern eindrucksvoll beweisen.“
 
 
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